Das ifo Institut hat seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 nach unten korrigiert. Statt des ursprünglich prognostizierten Wachstums von 0,4 %, rechnet das Institut nun mit einer Nullrunde. Auch für 2025 wurde die Prognose gesenkt – von 1,5 % auf nur noch 0,9 %. Eine merkliche Erholung der Wirtschaft erwartet das Ifo Institut erst im Jahr 2026, wenn ein Wachstum von 1,5 % erreicht werden soll.
„Die deutsche Wirtschaft steckt fest, und sie dümpelt in einer Flaute, während andere Länder den Aufwind spüren“, erklärt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Warum steckt die deutsche Wirtschaft in einer Krise?
Laut Wollmershäuser leidet die deutsche Wirtschaft sowohl unter einer strukturellen als auch einer konjunkturellen Krise. „Es werden zu wenig Investitionen, insbesondere in der Industrie, getätigt, und die Produktivität tritt seit Jahren auf der Stelle“, erklärt er. Zudem sei die Auftragslage schlecht, und die Menschen, verunsichert durch die aktuellen Entwicklungen, sparten mehr, anstatt zu konsumieren. Aktuell beträgt die Sparquote 11,3 % – deutlich mehr als der Zehnjahresschnitt von 10,1 % vor der Corona-Pandemie. Dies trage dazu bei, dass Kaufkraftgewinne nicht in den Konsum fließen, was die Konjunktur zusätzlich belastet.
Wie entwickeln sich Inflation und Arbeitslosigkeit?
Ein Lichtblick in der düsteren Wirtschaftslage ist die Entwicklung der Inflation. Nachdem die Inflationsrate im vergangenen Jahr noch bei 5,9 % lag, wird sie laut dem ifo Institut in diesem Jahr auf 2,2 % zurückgehen. Für 2025 und die beiden folgenden Jahre wird sie voraussichtlich weiter sinken – auf 2,0 % beziehungsweise je 1,9 %. Die Arbeitslosenquote hingegen wird laut Prognose in diesem Jahr auf 6,0 % steigen, nachdem sie 2023 bei 5,7 % lag. Erst im kommenden Jahr soll sie leicht auf 5,8 % sinken und schließlich 5,3 % erreichen.
Welche Branchen sind besonders betroffen?
Besonders belastend für die deutsche Wirtschaft sind laut dem ifo Institut das Baugewerbe und die Industrie. Für das Baugewerbe wird ein Rückgang von 3,1 % erwartet, während die Industrie voraussichtlich um 2,0 % schrumpfen wird.
„Dekarbonisierung, Digitalisierung, demografischer Wandel, Corona-Pandemie, Energiepreisschock und eine veränderte Rolle Chinas in der Weltwirtschaft setzen etablierte Geschäftsmodelle unter Druck und zwingen Unternehmen, ihre Produktionsstrukturen anzupassen“, erläutert Wollmershäuser die Ursachen für die aktuelle Investitionsflaute. Deutschland sei dabei besonders betroffen, da die Industrie hier einen höheren Anteil an der Wirtschaftsleistung habe als in vielen anderen Ländern.
Welche langfristigen Herausforderungen kommen auf Deutschland zu?
Laut dem Ifo Institut wird Deutschland langfristig auch mit dem demografischen Wandel zu kämpfen haben. „Die Bevölkerung wird schneller altern, immer weniger Menschen stehen in Arbeit“, warnt Wollmershäuser. Diese demografischen Verschiebungen und der zunehmende Wechsel von industrieller Produktion zu Dienstleistungen seien Hauptgründe für den Produktivitätsstillstand der letzten Jahre.
Ein weiterer Punkt ist das Defizit im Staatshaushalt. Dieses dürfte in diesem Jahr 2,0 % der Wirtschaftsleistung erreichen, bevor es in den kommenden Jahren auf 1,3 % und schließlich 0,9 % sinkt.
Quelle: Ifo Institut
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