Bunte Kunststoffkörner in einer Kiste

Mit der entsprechender Aufbereitungstechnik können aus HDPE-Flaschendeckeln wieder Flaschendeckel werden (Bild: Gneuß)

High-Density Polyethylen (HDPE) wird wegen seiner Festigkeit und Steifheit häufig in der Herstellung von Flaschen, Rohren und Behältern eingesetzt, aber auch bei Körperpflegeprodukten, Reinigungsmitteln oder Industrieflüssigkeiten findet es aufgrund seiner Beständigkeit Anwendung. Ein großes Einsatzgebiet ist zudem das Herstellen von Flaschenverschlüssen und Milchflaschen. Durch geänderte Regularien zur Pfandpflicht und durch das Verbleiben der Flaschendeckel an der Flasche konnte bereits ein hohes Maß an Rückstrom erzielt werden. Die Verschlüsse werden durch die gleichen Waschanlagen wie PET geschleust werden, im Schwimm-Sink-Tank werden sie dann getrennt und können gezielt weiterverarbeitet werden. Somit entsprechen sie auch den hohen Qualitätsanforderungen, die an Bottle-Flakes gestellt werden.

Grafik mit 3 Kurven, die von links oben unterschiedlich gekrümmt nach rechts unten verlaufen
Die Ergebnisse der 2024 am HDPE-Regranunlat durchgeführten Challenge-Tests. (Bild: Gneuß)

Das so gewonnene Mahlgut kann dann, sofern es mit dem Super Clean Prozess von Gneuss behandelt wurde, wieder zu einem Flaschenverschlussdeckel verarbeitet und der Kreislauf geschlossen werden. Mehrere Challenge-Tests und Unbedenklichkeitsbescheinigungen attestieren die hohe Reinigungseffizienz der dabei genutzten Omnimax-Recyclinganlage des Herstellers. Die Technologie kommt ohne einen vorhergehenden oder nachfolgenden Prozessschritt aus.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

So wird der Kunststoff aufbereitet

Die Anlage befreit das Polymer von flüchtigen Fremdstoffen, indem es einer Entgasung im MRS-Pure-Extruders und eines robusten Vakuums unterzogen wird. Dabei ist dem Multi-Rotations-System (MRS) ein Aufschmelzextruder vorgeschaltet, wodurch die Prozessschritte „Plastifizierung“ und „Entgasung/ Geruchsminimierung/ Dekontamination“ verfahrenstechnisch entkoppelt werden, sodass die Verfahrensparameter individuell für jeden Prozessschritt angepasst werden können. Im Anschluss an den Aufschmelzextruder werden harte Störstoffe durch feinste Filtration mit dem RSF-Genius Filtrationssystem eliminiert. Seine vollautomatische Funktionsweise bei stets garantierter Druck- und Prozesskonstanz reinigt die verschmutzten Siebe direkt vor dem Wiedereintritt in den Schmelzekanal, sodass die Siebe bis zu 400-mal automatisch wiederverwendet werden können. Dabei sind typische Filterfeinheiten beim HDPE-Recycling 125 bis 300 µm. Zusätzlich kann beim Milchflaschenrecycling der Eintrag des Materials in den Extruder optional über einen 3C Rotary Feeder erfolgen.

Schema einer Maschine
Der Omnimax-Recyclinganlage ist ein Einschneckenextruder vorgeschaltet. (Bild: Gneuß)

Der Hersteller betont die Flexibilität der Recyclinganlage: Schwankungen der zu verarbeitenden Kunststoffabfälle bezüglich Feuchte, Verschmutzung, Viskosität, Schüttdichte gleicht die Omnimax-Anlage vollautomatisch durch Anpassen der Prozessparameter aus, wodurch Rezyklate von gleichbleibend hoher Qualität hergestellt werden können. Materialumstellungen, beispielsweise beim Chargenwechsel, sind aufgrund der kurzen Verweilzeit innerhalb von Minuten möglich, sodass den Anforderungen an Flexibilität bei einer neuen Recyclinganlage voll Rechnung getragen wird und Produktionsunterbrechungen auf ein Minimum reduziert werden können. Dieses Alleinstellungsmerkmal macht diese Recyclinganlage wirtschaftlich, besonders bei Anwendungen, bei denen es um Lebensmittelkontaktfähigkeit oder Geruchsneutralität geht.

Quelle: Gneuß

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