drei Farbplatten nebeneinander

Kiefernduft, Lavendelfeld oder florale Duftnote: Mit Duftbatches von Grafe lassen sich Verpackungen wie Kosmetikflaschen zum Riechen bringen. (Bild: Grafe)

Zusammen mit einer kleinen Auswahl an Effektpigmenten von Merck und unterschiedlichen Texturen von Eschmann entstanden drei Kosmetikflaschen, die die Gerüche nach aromatischem Kiefernduft, Lavendelfeld und floraler Duftnote in Einklang mit Optik und Haptik des Gefäßes bringen.

„Die Farbinspirationen stammen aus der Natur. Wir haben französische Namen gewählt, zum einen, um dem Messestandort gerecht zu werden und zum anderen, weil die Themen Düfte, Parfüm und Kosmetik mit Frankreich assoziiert werden“, sagt Lars Schulze, Head of Color Development and Material Science. „Das olfaktorische Wirkungsprinzip beruht auf einem Duftöl und der Migration dieses Stoffes an die Oberfläche, wobei, je nach Kunststoff, der Prozess gebremst wird, was den Effekt verlängert.“

Den Angaben des Experten zufolge gibt es derzeit kaum vergleichbare Anwendungen auf dem Markt. Die drei Kosmetikflaschen werden in einer dekorativen Box präsentiert. Der Duft nach aromatischer Kiefernnote steht für „écorce odorante“, eine duftende Rinde, mit leicht harzigem und würzigem Aroma. Für die Flasche wird ein heller, braun-rötlicher Farbton mit Anklängen an Honig in einem Holzdekor verwendet. „Hier wurde ein besonderer Farbeffekt integriert, um die Lebendigkeit dieses Tons zum Ausdruck zu bringen. Dieser sehr edel wirkende Effektfarbton wird durch zwei sich ergänzende Pigmente geschaffen und verleiht einen luxuriösen Schimmer“, so Schulze.

Wie lange halten sich die Duftnoten im Produkt?

Drei verschiedenfarbige Kosmetikflaschen nebeneinander
Mit speziellem Masterbatch können Kosmetikflaschen duften. (Bild: Grafe)

Inspiriert von der Natur und den Landschaften Südfrankreichs ist „lavande intense“ entstanden. Durch die Kombination hochwertiger Pigmente entsteht ein lebendiger Übergang der Farben von Rot bis Dunkellila. Die Töne wirken wie in Bewegung und werden zum Strahlen gebracht. Die florale Duftnote wird als „beauté blanche“, eine weiße Schönheit, vorgestellt. Die Cremefarbe enthält nur ein Effektpigment.

Laut Schulze harmonieren alle drei Farben miteinander und erzeugen durch komplexe Pigmente einen faszinierenden Schimmer und strahlende Farben, was für ein ästhetisches hochwertiges Erscheinungsbild der Präsentationsmuster sorgt. „Die Düfte halten etwa ein halbes Jahr, abhängig von der Dosierung, dem Polymer, den äußeren Einflussfaktoren, der Temperatur sowie den Einsatzgebieten.“ Der Duft gehe nicht in das Produkt über, sondern wird lediglich vom Verpackungskunststoff nach außen verströmt.

Mit den Duftbatches stehen verschiedenen Anwenderindustrien neben Optik und Haptik nun eine dritte Möglichkeit zur Verfügung, die Sinne anzusprechen, nämlich die Olfaktorik, erklärt Schulze die Marktchancen der Entwicklung. Darüber hinaus lässt sich das Thema Geruch mit Grafes Kernkompetenz – dem Einfärben von Kunststoffen – kombinieren. „Ein Gelb, das nach frischer Zitrone riecht, oder ein Grün, das den Duft von Minze verströmt, kann hervorragend vermarktet werden“, meint Schulze und verweist auf einen weiteren Vorteil: „Mit unseren Duftbatches werden schlechte Gerüche aufgefangen und überlagert. Somit könnte ein Endkundenprodukt, welches unbehandelt den typischen Kunststoffgeruch verströmt, beim Auspacken zum wahren Erlebnis werden.“

Welche Hürden gab es bei der Entwicklung der Duftbatches?

Seit rund drei Jahren beschäftigt sich Grafe mit dem Thema riechender Farben, führt dazu entsprechende Versuche durch und hat eine Prozesstechnik für Duftstoffe entwickelt. Es gab einige Hürden zu überwinden, erklärt der Teamleiter Material Science. „Die Temperaturstabilität ist ebenso eine Herausforderung, wie Flammschutz und mechanische Stabilität. Zudem sorgten in den Bereichen Medizintechnik, Verpackungs- und Lebensmittelindustrie strenge Hygiene-Vorgaben für eine herausfordernde Umsetzung. Es gibt eine Menge Besonderheiten zu beachten, bevor ein Duftstoff in ein Endprodukt eingebracht werden kann, so der Experte.“

Bei dem Projekt hat Grafe mit dem Pigmenthersteller Merck und Eschmann Textures zusammengearbeitet. So stammt von Eschmann Textures das Prototex-Verfahren, mit dem verschiedene Farb- und Texturkombinationen individualisiert realisiert werden können. Die Designs können mithilfe des Prototex-Verfahrens zum einen direkt auf Bauteilen appliziert werden, aber auch als direkter Texturgeber für Blasformwerkzeuge eingesetzt werden. Grafe wiederum kombinierte in dieses Projekt Farbe mit besonderer Glanz- und Schimmer-Wirkung und unterstreicht die Wertigkeit des Produktes mit passendem Dufterlebnis.

Quelle: Grafe

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