Der „Pact for the Future“, der beim UN-Zukunftsgipfel 2024 in New York verabschiedet wurde, setzt auf eine verstärkte internationale Zusammenarbeit, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel und die Ressourcenschonung zu bewältigen. Ein zentrales Element dieses Pakts ist die Kreislaufwirtschaft, die darauf abzielt, Rohstoffe effizienter zu nutzen, die Wiederverwertung zu fördern und Abfall zu minimieren.
Insbesondere für die Kunststofftechnik bietet die Kreislaufwirtschaft enorme Potenziale, um Kunststoffabfälle besser zu recyceln und Materialien wieder in den Produktionskreislauf zurückzuführen. Der Zukunftspakt sieht vor, dass das internationale Finanzsystem reformiert wird, um Entwicklungsländern Zugang zu den notwendigen Ressourcen zu ermöglichen, die sie für Investitionen in nachhaltige Technologien benötigen. Dadurch können auch schwächere Volkswirtschaften in innovative Technologien investieren, um ressourcenschonende und klimafreundliche Systeme aufzubauen.
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz am KUZ
Am 12. und 13. November 2024 veranstaltet das Kunststoff-Zentrum Leipzig (KUZ) zum dritten Mal die zweitägige Fachtagung "Digitalisierung / KI in der Kunststoffverarbeitung". In diesem Jahr steht das Vortragsprogramm unter dem Motto „Vom Use Case zur Umsetzung“. Tagungsteilnehmer erleben ein abwechslungsreiches Programm zu den Themen Künstliche Intelligenz, Prozessoptimierung und Wissensmanagement. Experten aus der Branche diskutieren aktuelle Herausforderungen und Potenziale sowie Anwendungsberichte aus der Praxis. Im Mittelpunkt steht der unmittelbare Praxisbezug. Neben Fachvorträgen sind Live-Demonstrationen in den KUZ-Technika sowie Workshops geplant. Die Podiumsdiskussion „Tech Talk“ steht ebenso auf der Agenda. Möglichkeit zur Anmeldung sowie das detaillierte Programm erhalten Sie hier.
Wie fördert der Pakt die Künstliche Intelligenz im Bereich der Kreislaufwirtschaft?
Neben der Kreislaufwirtschaft spielt auch die Künstliche Intelligenz (KI) eine wichtige Rolle im „Pact for the Future“. Erstmals haben die Vereinten Nationen mit dem „Global Digital Compact“ ein Rahmenwerk entwickelt, das Prinzipien für den Einsatz von KI und Digitalisierung für eine nachhaltige Zukunft festlegt. Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, die Ressourceneffizienz zu steigern, indem sie bessere Methoden zur Rohstoffrückgewinnung und Abfallvermeidung entwickelt.
Für die Kunststoffindustrie bedeutet das, dass KI-basierte Systeme zur Optimierung der Produktionsprozesse und der Recycling-Technologien eingesetzt werden können. Intelligente Algorithmen ermöglichen eine präzisere Trennung von Kunststoffen, was die Wiederverwertung vereinfacht und die Qualität von recycelten Materialien verbessert. Diese Technologien spielen eine entscheidende Rolle, um die Kreislaufwirtschaft global zu stärken.
Kunststoffrecycling: Der große Überblick
Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.
Welche Rolle spielt Deutschland bei der Förderung der Kreislaufwirtschaft?
Deutschland hat eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des „Pact for the Future“ eingenommen. Die Bundesregierung, insbesondere durch die Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, war maßgeblich an der Verhandlung des Pakts beteiligt. Ziel ist es, die internationale Finanzarchitektur zu reformieren, damit auch Entwicklungsländer die notwendigen Mittel erhalten, um in Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Technologien zu investieren.
Deutschland hat bereits in den letzten Jahren wichtige Reformen bei der Weltbank vorangetrieben, die dazu beitragen sollen, mehr finanzielle Unterstützung für Projekte zu mobilisieren, die dem Klima- und Ressourcenschutz dienen. Diese Investitionen sind besonders wichtig für die Transformation der Kunststoffindustrie, die auf innovative Ansätze wie die Kreislaufwirtschaft setzt.
Welche zukünftigen Schritte sieht der Pakt für die Kreislaufwirtschaft vor?
Der „Pact for the Future“ ist nicht nur eine Absichtserklärung, sondern sieht konkrete Maßnahmen vor, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Bereits am 7. und 8. Oktober 2024 wird die „Hamburg Sustainability Conference“ stattfinden, auf der Regierungen, Unternehmen und Wissenschaftler konkrete Lösungen für die sozial-ökologische Transformation erarbeiten werden.
Für die Kunststofftechnikbranche werden auf dieser Konferenz unter anderem neue Ansätze für die Wiederverwertung von Kunststoffen und die Implementierung von KI-Systemen zur Verbesserung von Recyclingprozessen diskutiert. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Einsatz von Primärrohstoffen zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft als zentrales Element für die globale Nachhaltigkeit zu etablieren.
Wie werden Entwicklungsländer in die Kreislaufwirtschaft eingebunden?
Ein wichtiges Ziel des Zukunftspakts ist die stärkere Einbindung von Entwicklungsländern in internationale Finanzinstitutionen, um eine gerechtere Verteilung von Ressourcen zu gewährleisten. Alle zwei Jahre soll ein Gipfeltreffen stattfinden, bei dem die Fortschritte überprüft werden. Besonders im Bereich der Kreislaufwirtschaft können Entwicklungsländer durch den Zugang zu Finanzmitteln und Technologien stärker partizipieren.
Die Reform der internationalen Finanzarchitektur soll sicherstellen, dass auch ärmere Länder die finanziellen Mittel haben, um in die Kreislaufwirtschaft zu investieren. Dies betrifft vor allem den Aufbau von Recycling-Infrastrukturen und den Einsatz von KI, um die Effizienz in der Abfallverwertung zu erhöhen.
Quelle: BMZ
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