Fahnen flattern vor der Evonik Hauptverwaltung an der Rellinghauser Straße 11 in Essen

Blick auf die Hauptverwaltung von Evonik in Essen. Das Unternehmen hat angekündigt, die eigene Konzernstruktur zu verschlanken. (Bild: Evonik Industries)

Evonik stellt sich neu auf und führt zum 1. April 2025 eine klarere Segmentstruktur ein. Die bisherigen vier Divisionen werden abgeschafft und durch zwei Segmente ersetzt: Custom Solutions und Advanced Technologies. Diese Neuausrichtung soll die Steuerung der Geschäftsmodelle optimieren und eine präzisere strategische Ausrichtung ermöglichen. Die Business Lines werden zukünftig direkt von Vorstandsmitgliedern geführt, was zu einer schlankeren Führungsstruktur führt.

Warum führt Evonik zwei Segmente ein?

Die neue Aufteilung ermöglicht eine differenziertere Steuerung der Geschäfte. Während Custom Solutions auf innovations- und lösungsorientierte Geschäftsmodelle setzt, konzentriert sich Advanced Technologies auf effizienzgetriebene Geschäftsbereiche. Beide Segmente ergänzen sich optimal und tragen zu einer werthaltigen Entwicklung des Konzerns bei.

Custom Solutions bündelt die innovationsgetriebenen Geschäftsmodelle von Evonik. Dazu gehören maßgeschneiderte Lösungen für Nischenmärkte wie Additive für Lacke, Beschichtungen, Kosmetik- und Pharmaprodukte. In diesem Segment liegt der Fokus auf der engen Kundenbeziehung und der wertbasierten Preisgestaltung. Akquisitionen sollen gezielt diesen Bereich stärken. Rund 7.000 Mitarbeiter sind in diesem Segment tätig.

Advanced Technologies umfasst technologisch anspruchsvolle und effizienzgetriebene Geschäftsbereiche. Hier setzt Evonik auf operative Exzellenz und führende Kostenpositionen im internationalen Wettbewerb. Zu den Hauptprodukten zählen Hochleistungskunststoffe und Wasserstoffperoxid. Mit etwa 8.000 Mitarbeitern trägt dieses Segment maßgeblich zur Generierung von Cashflow bei.

Evonik treibt mit beiden Segmenten seine Nachhaltigkeitsziele voran. Der Anteil der sogenannten Next Generation Solutions, Produkte mit herausragendem Nachhaltigkeitsnutzen, soll bis 2030 auf mehr als 50 % gesteigert werden. Beide Segmente spielen eine Schlüsselrolle in der nachhaltigen Transformation des Unternehmens.

Welche Vorteile bringt das schlankere Führungsmodell?

Lauren Kjeldsen übernimmt die Leitung der Business Lines im Segment Custom Solutions.
Lauren Kjeldsen übernimmt die Leitung der Business Lines im Segment Custom Solutions. (Bild: Evonik Industries)

Durch die neue Struktur entfallen die bisherigen Divisionsebenen, wodurch die Führungsebenen von zehn auf sechs reduziert werden. Die Business Lines stehen als zentrale Einheiten im Fokus und werden direkt von Vorstandsmitgliedern geführt. Dies beschleunigt Entscheidungsprozesse und senkt den bürokratischen Aufwand. Das Reorganisationsprogramm „Evonik Tailor Made“ wird bis Ende 2026 die Kosten weiter senken.

Welche personellen Veränderungen ergeben sich?

Lauren Kjeldsen übernimmt die Leitung der Business Lines im Segment Custom Solutions. Claudine Mollenkopf wird für das Segment Advanced Technologies verantwortlich sein. Beide erfahrenen Führungskräfte werden ab April 2025 in den Vorstand berufen. Kjeldsen wird zusätzlich die Innovationsverantwortung sowie die Region Americas übernehmen. Mollenkopf leitet die Region Asia Pacific und verantwortet die operative Exzellenz.

Claudine Mollenkopf wird für das Segment Advanced Technologies verantwortlich sein.
Claudine Mollenkopf wird für das Segment Advanced Technologies verantwortlich sein. (Bild: Evonik Industries)

Harald Schwager, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, tritt in den Ruhestand. Ebenso verlassen Johann-Caspar Gammelin und Joachim Dahm das Unternehmen. Thomas Wessel übernimmt zusätzlich die Verantwortung für Infrastructure und Next Generation Technologies. Sein Vertrag wird voraussichtlich bis Sommer 2028 verlängert.

Mit der neuen Segmentstruktur und dem schlankeren Führungsmodell schafft Evonik die Grundlage für langfristiges Wachstum, stärkere Effizienz und eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie. Vorstandschef Christian Kullmann betont, dass die Neuausrichtung Evonik besser differenzieren und die Wettbewerbsfähigkeit stärken wird.

Quelle: Evonik

SAVE THE DATE: Praxisforum Kunststoffrezyklate 2025

Banner zum Praxisforum Kunststoffrezyklate in Darmstadt
(Bild: Fraunhofer LBF)

Merken Sie sich schon mal den 26. und 27. März 2025 vor, denn dann steht wieder das Fachforum zum Werkstofflichen Recycling in Darmstadt an.

Das Praxisforum Kunststoffrezyklate bietet geballtes Expertenwissen auf internationaler Ebene: Neben aktuellen Marktentwicklungen, Forschungsansätzen und technischen Lösungen liegt der Fokus verstärkt auf praktischen Anwendungen in den unterschiedlichsten Branchen.

Überzeugen sie sich selbst und werfen Sie einen Blick auf das vorläufige Programm.

Reservieren Sie sich den Termin in Ihrem Kalender für zwei intensive Tage, die mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen zum Austausch und zur Vernetzung gefüllt sind. Zur Anmeldung gelangen Sie hier.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Sie möchten gerne weiterlesen?