Das Bundeskabinett hat am 4. Dezember 2024 die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) verabschiedet. Ziel der Strategie ist es, die Nutzung von Ressourcen in Deutschland nachhaltiger und effizienter zu gestalten, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen. Die Reaktionen aus der Wirtschaft und von Fachverbänden fallen unterschiedlich aus – von Zustimmung bis Kritik. Wir haben die wichtigsten Stellungnahmen zusammengefasst.
Wie fördert die NKWS Innovationen laut VDI?
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) begrüßt die Verabschiedung der NKWS als wichtigen Meilenstein. Gleichzeitig mahnt der Verband, dass technische Innovationen und die Förderung von Ingenieurskompetenzen für die Umsetzung unerlässlich sind.
„Die Verabschiedung der NKWS ist ein richtiger und wichtiger Schritt. Jetzt muss die Strategie konsequent mit Nachdruck umgesetzt werden“, erklärt ein Sprecher des VDI. Besonders hebt der Verband die Rolle von Innovationen wie digitalem Produktdesign und Künstlicher Intelligenz im Recycling hervor. Diese Technologien seien entscheidend, um eine ressourcenschonende Wirtschaft Realität werden zu lassen.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Bildung und Qualifikation von Fachkräften. Der VDI fordert hier eine langfristige Strategie, um technische Lösungen effizient zu entwickeln und anzuwenden.
Was sind die zentralen Ziele der NKWS?
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Reduzierung des Primärrohstoffverbrauchs: Der jährliche Rohstoffverbrauch pro Kopf soll bis 2045 deutlich gesenkt werden, orientiert am Vorschlag des International Resource Panel des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), weltweit bis 2050 eine durchschnittliche Rohstoffintensität von 6 bis 8 Tonnen pro Kopf und Jahr zu erreichen.
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Schließen von Stoffkreisläufen: Der Anteil von Sekundärrohstoffen am Rohstoffverbrauch soll bis 2030 verdoppelt werden, um die Nutzung bereits verwendeter Materialien zu maximieren.
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Förderung zirkulärer Geschäftsmodelle: Die Strategie zielt darauf ab, neue, zirkuläre Geschäftsmodelle zu etablieren, den Bedarf an Primärrohstoffen zu verringern und die Wettbewerbsfähigkeit sowie Unabhängigkeit von Importen zu stärken.
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Umwelt- und Klimaschutz: Durch Ressourcenschonung und zirkuläres Wirtschaften sollen Umweltbelastungen reduziert, die Biodiversität geschützt und ein Beitrag zur Klimaneutralität geleistet werden.
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Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit: Die Kreislaufwirtschaft soll die Resilienz der Wirtschaft erhöhen, indem sie die Abhängigkeit von Primärrohstoffimporten verringert und die Nutzung von Sekundärrohstoffen fördert. (Quelle: BMU)
INAK unterstützt NKWS und biobasierte Technologien
Die Initiative Natürliche Kreislaufwirtschaft (Inak) begrüßt die Verabschiedung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) durch das Bundeskabinett als einen entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und ressourcenschonenden Wirtschaft in Deutschland. Erstmals wird in einer umfassenden Strategie die Bedeutung der zirkulären Bioökonomie und die Rolle biobasierter sowie biologisch abbaubarer Kunststoffe für die Umstellung der Industrie auf eine nachhaltige Rohstoffbasis sowie für die Reduktion persistenter Mikroplastikeinträge in die Umwelt anerkannt. Die NKWS gibt klare Impulse in Schlüsselbereichen wie der Förderung biogener Rohstoffe in der chemischen und Kunststoffindustrie, der Verbesserung der Bioabfallverwertung und der Unterstützung innovativer (Bio-)Technologien.
„Mit der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie hat die Bundesregierung die Grundlage für eine zukunftsfähige Industrie geschaffen. Besonders hervorzuheben ist die deutliche Anerkennung biobasierter und biologisch abbaubarer Kunststoffe als Innovationstreiber und deren Beitrag zu Klima- und Umweltschutz. Dies gibt unserer Branche nicht nur den notwendigen Rückenwind, um die Transformation hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft aktiv voranzutreiben, sondern fördert auch Innovation und die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland,“ betont Katrin Schwede, Geschäftsführerin der Inak.
Die NKWS unterstreicht die Dringlichkeit, Kunststoffe nachhaltiger zu gestalten. Dabei wird die Nutzung biobasierter und biologisch abbaubarer Kunststoffe als wichtiger Hebel zur Reduktion von CO₂-Emissionen und fossilen Rohstoffen hervorgehoben. Zudem adressiert die Strategie erstmals die Herausforderungen durch Kunststoffe und das Entstehen von Mikroplastik, deren unkontrollierte Einträge in die Umwelt erhebliche negative Auswirkungen auf Ökosysteme haben. Diese Problematik soll insbesondere durch EU-weite Regelungsansätze angegangen werden.
Die Inak wird sich in den kommenden Monaten aktiv in die Umsetzung der Strategie einbringen, insbesondere in die neue Plattform für Kreislaufwirtschaft sowie die Entwicklung der angekündigten Roadmap 2030.
IK: Kunststoffverpackungen im Zentrum der Kreislaufwirtschaft
Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen bekräftigt ihre Unterstützung für die Ziele der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) und hebt die Bedeutung einer konstruktiven politischen Zusammenarbeit hervor. IK-Präsident Georg Pescher begrüßt die verabschiedete Strategie und betont: „Wir unterstützen die Ziele der NKWS: weniger Verbrauch von Primär-Rohstoffen und bessere Wiederverwertung von Materialien. Das ist wichtig, um weniger Abfall zu produzieren, Ressourcen zu schützen, Umweltbelastungen zu verringern und eine widerstandsfähigere Wirtschaft in Deutschland aufzubauen.“
Beiträge der Kunststoffverpackungsindustrie zur Kreislaufwirtschaft
- Kunststoffverpackungen sind leicht, effizient und sicher und können so gestaltet werden, dass sie werkstofflich recycelt werden können.
- Durch Abfalltrennung, hochwertiges Sortieren und Recycling können Rohstoffkreisläufe geschlossen werden.
- Dies reduziert die Abhängigkeit von Importen und fossilen Rohstoffen.
Forderungen an die Politik
Damit die Kreislaufwirtschaft effizient vorangebracht werden kann, fordert die IK:
- Klare und faire Regeln für die Nutzung von recycelten Materialien.
- Anreize für ökologisch nachhaltige Verpackungen.
- Förderung von Investitionen in optimierte Recyclingtechnologien.
- Verbesserung der Infrastruktur für Abfalltrennung und -sammlung.
Regulierung von Polyolefinrezyklaten gefordert
Ein zentraler Punkt ist die Notwendigkeit einer faktenbasierten Regelung für den Einsatz von Polyolefin-Rezyklaten in Verpackungen von kontaktsensitiven Produkten. Pescher kritisiert: „Die fehlende regulatorische Klarheit ist ein großer Hemmschuh beim Weiterentwickeln der Rezyklatanteile im Verpackungsbereich.“
Warum sieht Plastics Europe Nachbesserungsbedarf an der Kreislaufwirtschaftsstrategie?
Plastics Europe Deutschland, der Verband der Kunststofferzeuger, begrüßt die Verabschiedung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) durch das Bundeskabinett. Der Verband sieht die klare Anerkennung der Kreislaufwirtschaft als wesentlichen Schritt zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Allerdings wird betont, dass noch Nachbesserungen nötig sind, insbesondere, um aus dem zirkulären Wirtschaften einen wettbewerbsfähigen Business Case zu machen.
Dr. Alexander Kronimus, Geschäftsführer von Plastics Europe Deutschland, hebt die positiven Ansätze der Strategie hervor:
„Es ist wichtig, dass wir bei der Etablierung von kreislaufgeführten Rohstoffen schneller vorankommen. Daher ist es positiv, dass die Kreislaufwirtschaftsstrategie neue Recyclingverfahren wie chemisches Recycling als sinnvolle Ergänzung zum mechanischen Recycling anerkennt.“
Gleichzeitig sieht der Verband jedoch Schwächen in der Umsetzung. Besonders die Empfehlungen für ein zirkuläres Produktdesign müssten präzisiert werden, so Kronimus: „Die Empfehlungen für zirkuläres Produktdesign müssen konkretisiert werden, insbesondere in Bezug auf die Polymervielfalt. Um Produkte kreislauffähiger zu machen, ist es in der Forschung und Entwicklung wichtig, die Polymervielfalt zu erhalten.“
Die Materialvielfalt wird von Plastics Europe als essenziell für Innovationen und Verbesserungen in der Produktentwicklung betrachtet. Kronimus warnt davor, dass die Strategie negative Auswirkungen auf die Materialvielfalt haben könnte, wenn sie ohne klare Vorgaben umgesetzt wird:
„Die Materialvielfalt ist Garant für Materialinnovationen und Eigenschaftsverbesserungen in Produkten. Wenn die Kreislaufwirtschaftsstrategie tatsächlich in den Markt eingreifen und Vorgaben zum Polymereinsatz machen soll, muss klargestellt werden, dass diese Vorgaben nur auf Produktebene gelten. Andernfalls stellt sich die Bundesregierung mit der Kreislaufwirtschaftsstrategie selbst ein Bein.“
Plastics Europe fordert daher eine differenzierte und technologieoffene Umsetzung der Vorgaben, um Innovationen und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche langfristig zu sichern
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Welche Bedenken äußert der VCI zur Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie?
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) erkennt die Bedeutung der Strategie, äußert jedoch deutliche Zweifel an der praktischen Umsetzung. Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des VCI, kommentiert:
„Es ist richtig, dieses Zukunftsthema anzupacken. Die Entwicklung der Welt und des Klimas zeigen: Rohstoffe müssen zwingender denn je im Kreislauf geführt werden. Die Strategie ist ein später erster Schritt. Ob sie das Papier wert ist, auf dem sie geschrieben wurde, wird sich zeigen.“
Ein zentraler Kritikpunkt des VCI ist die geplante absolute Senkung des Primärrohstoffverbrauchs. Große Entrup warnt: „Dieses Leitbild würde zum Beispiel auch Biomasse und kritische Rohstoffe wie Lithium und seltene Erden betreffen, auf die die gesamte Wirtschaft auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität angewiesen ist.“
Der VCI fordert eine technologieoffene Förderung aller nicht-fossilen Rohstoffe. Insbesondere müsse das chemische und biotechnologische Recycling stärker gefördert werden. Außerdem sei die Einführung der Massenbilanzierungsmethode „fuel use exempt“ essenziell, um Investitionen in diese Recyclingverfahren zu ermöglichen. Große Entrup erklärt dazu: „Damit kann der Rezyklatanteil in einem Produkt nach festgelegten Regeln zugeordnet werden.“
Zusätzlich fordert der Verband mehr Innovationsgeist: „Neue Verfahren müssen schnell umgesetzt werden, um im globalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten.“
Kann die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie den Wandel vorantreiben?
Die Verabschiedung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) ist ein wichtiger Schritt, um die Ressourcennutzung in Deutschland nachhaltiger zu gestalten. Sie zeigt, dass die Kreislaufwirtschaft als essenzieller Bestandteil einer zukunftsfähigen Wirtschaft erkannt wird. Doch der Erfolg hängt von klaren Umsetzungsplänen und der Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ab.
Verbände wie der GKV und Plastics Europe loben die Ansätze, mahnen aber Nachbesserungen an. Besonders wichtig sind klare Vorgaben für neue Technologien wie chemisches Recycling und wirtschaftliche Anreize, etwa durch ein Zertifikatehandelssystem für Kunststoffrezyklate. Kritisch ist zudem, wie wettbewerbsfähig zirkuläre Geschäftsmodelle gestaltet werden können.
Die NKWS legt die Grundlage, doch die Umsetzung muss schnell, technologieoffen und praxisnah erfolgen, um Deutschland als Vorreiter der Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Die Zukunft wird zeigen, ob die Strategie tatsächlich einen Wandel hin zu einer ressourcenschonenden und wettbewerbsfähigen Wirtschaft einleiten kann – oder ob sie, wie es der VCI formuliert, „das Papier nicht wert ist, auf dem sie geschrieben steht.“
Kunststoffrecycling: Der große Überblick
Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.
BVSE: Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) erfüllt Erwartungen nicht
„Die Zielsetzung der Strategie ist grundsätzlich richtig, doch die Umsetzung bleibt hinter den Erwartungen zurück. Wir hätten uns mehr Mut und Verbindlichkeit gewünscht", sagt Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des BVSE. Der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung begrüßt die Ziele der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS), kritisiert jedoch die mangelnde Konkretisierung und Umsetzungsstärke. Die Strategie, die vom Bundeskabinett beschlossen wurde, zielt auf die Reduzierung des Rohstoffverbrauchs und die Schließung von Stoffkreisläufen ab. Dennoch sieht der Verband erheblichen Handlungsbedarf.
Kritik des BVSE: Strategie bleibt zu allgemein
Hauptgeschäftsführer Rehbock erklärt: „Die Zielsetzung der Strategie ist grundsätzlich richtig und wir unterstützen die Richtung der Bundesregierung. Doch die Umsetzung bleibt hinter den Erwartungen zurück. Wir hätten uns mehr Mut und Verbindlichkeit gewünscht.“ Zudem bemängelt Rehbock, dass die Strategie zu allgemein formuliert sei und häufig auf zukünftige europäische Regelungen verweise. Dies helfe vor allem mittelständischen Unternehmen in der Kreislaufwirtschaft nicht weiter.
Ein zentraler Kritikpunkt ist die fehlende Unterstützung für mittelständische Recyclingunternehmen: „Es fehlen gezielte Fördermaßnahmen und politische Rückendeckung für Recyclingunternehmen. Stattdessen werden oft Großprojekte gefördert, während das werkstoffliche Recycling vernachlässigt wird.“
Forderungen an die Bundesregierung
Der BVSE fordert daher eine klare Priorisierung der Kreislaufwirtschaft, insbesondere durch:
- Gezielte Förderung mittelständischer Recyclingunternehmen, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
- Vereinfachung von Genehmigungsverfahren, die aktuell durch Verzögerungen und ständige behördliche Nachforderungen unkalkulierbare Risiken darstellen.
- Privilegierung von Recyclingprojekten, um Wachstum und Innovation in der Branche zu fördern.
Rehbock betont: „Wir brauchen die notwendige politische Unterstützung, um eine Privilegierung von Recyclingprojekten sicherzustellen und das Wachstum der Branche zu fördern.“
Kreislaufwirtschaft als Säule der Zukunft
Der Verband appelliert an die Bundesregierung, die Kreislaufwirtschaft als eine der zentralen Säulen einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Zukunft zu erkennen. Nur durch gezielte Maßnahmen könne die Rohstoffversorgung langfristig gesichert und der Umwelt- sowie Klimaschutz vorangebracht werden.
Warum bewertet der GKV die NKWS positiv?
Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV) begrüßt die Verabschiedung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) durch das Bundeskabinett. Der Verband lobt die Vorlage einer umfassenden Strategie, die erstmals die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für Deutschland hervorhebt und gemeinsam mit der Wirtschaft erarbeitet wurde. „Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie erkennt den großen gesellschaftlichen Nutzen von Kunststoffen an und zeigt auf, wie die Wertschöpfungskette Kunststoffe zirkulärer werden kann. Die NKWS enthält eine Reihe unterstützenswerter Vorschläge“, erklärt Dr. Oliver Möllenstädt, Hauptgeschäftsführer des GKV.
Ein wichtiger Punkt ist die geplante Prüfung eines Zertifikatehandelssystems für Kunststoffrezyklate auf EU-Ebene. Dieses könnte Unternehmen, die ihre Rezyklateinsatzquoten übertreffen, ermöglichen, Zertifikate an solche zu verkaufen, die aufgrund höherer Kosten Schwierigkeiten bei der Umstellung auf Sekundärmaterialien haben. Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin Kreislaufwirtschaft der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, einem Trägerverband des GKV, erklärt: „Ein Zertifikathandel kann die Kosten der Transformation erheblich senken und den Ersatz fossiler Rohstoffe beschleunigen. Es ist deshalb ein gutes Signal für Wirtschaft und Umwelt, dass die Bundesregierung das Potenzial dieses Instruments prüfen will.“
Darüber hinaus spricht sich der GKV für die Einführung polymerspezifischer Substitutionsquoten aus, um produktbezogene Rezyklateinsatzquoten sinnvoll zu ergänzen. Diese könnten dazu beitragen, branchenspezifische Materialanforderungen gezielt zu berücksichtigen und Innovationen zu fördern. Der Verband fordert eine praxisnahe Umsetzung der Strategie, um die Transformation zur Kreislaufwirtschaft effizient zu gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche langfristig zu sichern.
Quelle: BVSE, IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, Plastics Europe, VCI, VDI, GKV
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