Vom 30. Mai bis 3. Juni 2022 fand in München die Weltleitmesse der Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft statt. „Eine riesige Messe, geballter Wissenstransfer, Networking – die Ifat Munich 2022 war Inspiration pur und ist Treiber der nachhaltigen Transformation von Industrien und von klimaresilienten Kommunen“, sagt Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München. Insgesamt rund 119.000 Besucher aus 155 Ländern zählte der Messeveranstalter. Fast die Hälfte davon kamen demnach aus dem Ausland. 2018 reisten 142.472 aus zusammen 162 Ländern nach München. „Es ist schön zu sehen, dass die Ifat so stark zurück ist. Denn sie ist ein sehr wichtiger, nachhaltiger Motor für Kreislaufwirtschaft und die Umweltindustrie“, ergänzt der Vorsitzende des Ifat-Fachbeirats, Dr. Johannes F. Kirchhoff.
Aussteller und Besucher tummelten sich auf sämtlichen der 18 Hallen. Zusammen mit einem Großteil des Freigeländes ergab das eine Fläche von insgesamt 260.000 m². Die Messe zählte dabei 2.984 Aussteller, welche aus 59 Ländern und Regionen anreisten. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 waren es 3.305 aus 58 Ländern. Im Vergleich zur Vorveranstaltung fehlte vor allem die starke Beteiligung aus China und Russland, wie die Messe hervorhebt. Eine Start-up-Area versammelte 49 Start-ups aus 16 Nationen. 15 internationale Gemeinschaftsstände aus Europa sowie Japan, Kanada, Südkorea und den USA stellten aus.
So können Kreisläufe geschlossen werden
In den Messehallen war die Kreislaufwirtschaft allgegenwärtig. Und auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke hob die Potenziale einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft für die Ressourcenunabhängigkeit, aber auch den Klima- und Artenschutz hervor. Sie versprach zugleich: „Ich will mit meiner Politik dazu beitragen, die Kreislaufwirtschaft in allen Phasen ihres Zyklus zu stärken und den Umweltschutz zu einem interessanten Geschäftsmodell zu machen.“
Teil des Messekonzeptes waren in diesem Jahr vier bereichsübergreifende Sonderflächen zum Thema Kreislaufwirtschaft. Zirkularität und Nachhaltigkeit spielen beispielsweise auch beim Thema Wasser eine vordergründige Rolle, etwa beim Wassermanagement. Denn insbesondre Städte müssen sich durch den sich verstärkenden Klimawandel auf Trockenheit und Wetterextreme vorbereiten. Die Messe zeigte die Technologien dafür. Im Vortragsprogramm teilten mehr als 300 Experten ihr Wissen, an zahlreichen Live-Demonstrationen und geführten Lösungstouren konnte zusätzlich teilgenommen werden.
Kunststoffrecycling: Der große Überblick
Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.
Wichtiges Signal für die Kreislaufwirtschaft
„Die Ifat hat ihre Strahlkraft für die Kreislaufwirtschaftsbranche nicht verloren“, sagt Max Köttgen, Vorstand von Remondis. In den Messehallen versammelten sich Maschinen- und Anlagenbauer genauso wie Dienstleister oder auch Verbände aus dem Bereich der Abfallwirtschaft und dem zirkulären Themenumfeld. Recyclingtechnologien durften hier nicht fehlen. Vertreten war beispielsweise auch Steinert. Das Unternehmen informierte abseits des eigenen Messestandes über aktuelle Entwicklungen rund um das Thema der Sortierung und Rückführung von Wertstoffen in den Kreislauf und war zugleich auch Teil der VDMA Kunststoffrecycling-Themenwelt, in der sich Besucher darüber informieren konnten, wie sich beispielsweise Kunststoffverpackungen aufbereiten und recyceln lassen.
Auf dem Gemeinschaftsstand der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW) gab dann auch Covestro einen Überblick über Technologieansätze, mit denen Kunststoffe mechanisch und chemisch recycelt werden können. Intelligente Sortiertechnologien gab es auch von Tomra zu sehen. Das Unternehmen demons-trierte, wie diese in Kombination mit ganzheitlichen Ansätzen dabei unterstützen, Materialkreisläufe zu schließen. Anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens präsentierte sich auch die RIGK, welche Lösungen und Kooperationen rund um ihre herstellergetragenen Rücknahmesysteme für gebrauchte Verpackungen und Kunststoffe in den Fokus stellte. Die neuesten Entwicklungen beim chemischen Recycling waren beim Verband der chemischen Industrie VCI präsent. Welchen Beitrag die Chemiebranche zur Kreislaufwirtschaft vermittelt, wurde gemeinsam mit den Unternehmen BASF, Covestro, Dow, Lyondell Basell, Neste, OMV und Sto an einem Gemeinschaftsstand kommuniziert. Der Weg hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft benötigt Lösungen von Akteuren entlang der Wertschöpfungskette. Die Ifat hat hierzu Ansätze vermittelt und den Weg dorthin aufgezeigt.
Quelle: Messe München