
Im Fokus des Innovationsprojekts BioFibreLoop steht die Entwicklung von recycelbarer Outdoor-, Aktiv- und Arbeitsbekleidung aus erneuerbaren biobasierten Materialien mit biomimetischen Funktionalitäten. (Bild: Dalle 3/ OpenAI)
Das EU-geförderte Projekt Bio Fibre Loop zielt darauf ab, recycelbare Outdoor-, Aktiv- und Arbeitsbekleidung aus erneuerbaren biobasierten Materialien mit biomimetischen Funktionalitäten zu entwickeln. Das Konsortium, bestehend aus 13 Partnern aus 9 Ländern, erhält hierfür 6,5 Mio. Euro im Rahmen des Horizon-Europe-Programms.Im Projekt werden Funktionstextilien aus nachwachsenden und recycelbaren Rohstoffen wie Lignin, Zellulose und Polylactiden (PLA) hergestellt. Zum Schutz der Textilien vor Flüssigkeiten, Gasen, UV-Licht und Bakterien wird eine dünne Lignin-Beschichtung auf die Textiloberfläche aufgetragen. Zudem wird eine umweltfreundliche Oberflächenbehandlung entwickelt, um die Wasser- und Ölabweisung der Lignin-Beschichtung zu erhöhen.
Jetzt für den Biopolymer Innovation Award bewerben

Ihr Produkt aus Biopolymeren ist fertigt entwickelt und steht kurz vor der Markteinführung? Dann bewerben Sie sich bis April 2025 um den internationalen Biopolymer Innovation Award 2025.
Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen, Forschungseinrichtungen und -verbünde, Projektgruppen oder Einzelpersonen aus aller Welt und Branchen mit ihren Produkten und Anwendungen beziehungsweise Technologien für das Herstellen, Verarbeiten und Verwerten von Biopolymeren.
Weitere Details zur Ausschreibung finden Sie beim Veranstalter Polykum.
Wie entstehen Lignin-Fasern für nachhaltige Textilien?
Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) haben erste Fasern aus Lignin, gemischt mit geeigneter Zellulose zur Erhöhung von Geschmeidigkeit und Festigkeit, erfolgreich ausgesponnen. Die daraus entstandenen, leicht bräunlichen Endlosfasern zeigen einen schimmernden Glanz in den hergestellten Mustergeweben. Zusätzlich wurden erste Folien aus der Mischung von Lignin und Zellulose hergestellt, die zur Beschichtung der Textilien dienen. Diese Folien sollen in einem Laminierprozess auf die Textilien aufgetragen und verbunden werden.
Forschungspartner aus Italien, Österreich und Deutschland haben bereits Textilmuster in Form von Geweben, Gestricken und Vliesstoffen mit Fasern aus Zellulose und PLA hergestellt und bewertet. Einige ausgewählte Varianten wurden bereits in größeren Mustern auf industriellen Anlagen gefertigt.
Welche Fortschritte wurden bei der Oberflächenbehandlung erzielt?
Das Bio Fibre Loop-Konsortium erzielte zudem Fortschritte bei der Entwicklung neuer Technologien zur Schaffung von Oberflächen mit Wasser- und Ölabweisung. Hierzu wurden Oberflächenstrukturen bestimmter Pflanzen und Fische analysiert, deren Mikro- und Nanostrukturen für diese Eigenschaften verantwortlich sind. Aus diesen Erkenntnissen wurde ein physikalisches Modell abgeleitet, um die Zusammenhänge zwischen Mikro- und Nanostrukturen und den Eigenschaften der abzuweisenden Flüssigkeiten zu verstehen. Die Herausforderung besteht nun darin, diese Strukturen mit einem neuartigen, laserbasierten Prägeprozess auf die Oberflächen der Lignin-Beschichtung zu übertragen. In den Laboren von Centre Technologique Alphanov in Frankreich und den DITF wird intensiv an metallischen Oberflächen zur Übertragung, speziellen Lasertechnologien und verschiedenen Varianten der Prägetechnik geforscht.
Das Steinbeis Europa Zentrum hat die Antragstellung von Bio Fibre Loop begleitet und unterstützt die DITF beim administrativen und finanziellen Projektmanagement. Zudem ist es verantwortlich für die Kommunikation, Verbreitung und Verwertung der Projektergebnisse.
Das Projekt Bio Fibre Loop (Nummer: 101130603) hat eine Laufzeit von 42 Monaten und startete am 1. Januar 2025.
Quelle: Bio Fibre Loop
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