4-Tage-Woche: Wie stehen Unternehmen dazu?

4-Tage-Woche: Wie stehen Unternehmen dazu? (Bild: Ifo Institut)

Den Ergebnissen nach haben 11% der Unternehmen bereits eine 4-Tage-Woche eingeführt, wobei 47 % dieser Betriebe eine Stundenreduktion bei geringerem Gehalt vornehmen. Etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen erwartet keine positiven Effekte von der 4-Tage-Woche, während 59 % einen höheren Personalaufwand prognostizieren. 61% der befragten Unternehmen befürchten eine Verschärfung des Arbeits- und Fachkräftemangels durch die Einführung, während 23 % positive Effekte wie eine höhere Attraktivität für Bewerber sehen.

Bedenken zur 4-Tages-Woche
(Bild: Ifo Institut)

Verbreitung und Meinungen zur 4-Tage-Woche

Für eine erste Einordnung wurden die Unternehmen gebeten, anzugeben, wie ihr Unternehmen im Allgemeinen zur 4-Tage-Woche steht. Wie schon erwähnt haben 11% der Betriebe die 4-Tage-Woche implementiert, 2% planen deren Einführung, 38 % der Unternehmen lehnen sie ab, und bei etwa einem Drittel ist sie nicht möglich. Kleinere Unternehmen setzen die 4-Tage-Woche häufiger um (14 %) als große Unternehmen (7 %). Die größte Gruppe an Unternehmen, für die eine 4-Tage-Woche kein Thema ist, sind mit etwa 45 % mittelgroße Unternehmen mit 250 bis 499 Angestellten. Am häufigsten diskutiert wird die Einführung einer verkürzten Arbeitswoche bei Großunternehmen (31 %).  

Von den Unternehmen, die die 4-Tage-Woche eingeführt haben, setzen etwa die Hälfte auf eine Stundenreduktion bei weniger Gehalt, 39 % verteilen die Vollzeitstunden auf vier Tage, und nur ein Zehntel reduziert die Stunden bei gleichem Gehalt.

Erwartete Effekte und Bedenken

37 % der Unternehmen erwarten keine positiven Effekte durch die 4-Tage-Woche. Positive Effekte wie erhöhte Mitarbeiterbindung (35 %), höhere Motivation (32 %) und weniger Fehltage (26 %) werden jedoch auch genannt. 59 % der Unternehmen befürchten einen höheren Personalaufwand, und über die Hälfte sieht einen hohen Organisationsaufwand. 40 % erwarten gesamtwirtschaftliche Nachteile.

Welchen Einfluss hat der Fachkräftemangel?

Positive Effekte der 4-Tages-Woche
(Bild: Ifo Institut)

42 % der Unternehmen lassen sich bei ihrer Entscheidung über die Einführung der 4-Tage-Woche nicht vom Fachkräftemangel beeinflussen, während ein Drittel dies als Hindernis sieht. 61 % befürchten eine Verschärfung des Fachkräftemangels durch die 4-Tage-Woche, 23 % sehen jedoch eine höhere Attraktivität für Bewerber. Im Branchenvergleich sind Industrieunternehmen pessimistischer (67 %) als Handels- (50 %) und Dienstleistungsunternehmen (61 %).

Gesetzliche Anreize zur Einstellung ausländischer Fachkräfte

Die enge Verbundenheit sowie die gegenseitigen Wechselwirkungen der 4-Tage-Woche mit dem Arbeits- und Fachkräftemangel beleuchten die Problematik eines zu kleinen Talentpools, aus dem Unternehmen Arbeitskräfte rekrutieren können. Politische Anreize könnten hier Abhilfe schaffen, zum Beispiel durch Maßnahmen zur leichteren Einstellung ausländischer Fachkräfte.

Die Frage, inwiefern der Job-Turbo und das Fachkräfteeinwanderungsgesetz für Unternehmen hilfreich sind, wurde von fast der Hälfte der Unternehmen (48 %) mit „nicht hilfreich“ beantwortet

Politische Anreize wie der Job-Turbo und das Fachkräfteeinwanderungsgesetz werden von 48 % der Unternehmen als nicht hilfreich eingeschätzt, während 24% mehr verfügbare Fachkräfte sehen. Verpflichtende Sprachkurse und kürzere Verfahren bei der Einstellung werden positiv hervorgehoben. Vor allem die Industrie profitiert von verkürzten Einstellungsverfahren (25%) und Bürokratieabbau (22%).

48 % der Unternehmen finden die bürokratischen Hürden zur Einstellung ausländischer Fachkräfte nach wie vor zu hoch. Besonders in der Industrie (54 %) und im Dienstleistungssektor (48 %) sind die Hürden erheblich. Auch die Dauer der Visumsanträge wird kritisiert.

17 % der Unternehmen planen aufgrund der Anreizsysteme mehr langfristige Anstellungen ausländischer Fachkräfte. Größere Unternehmen (38 %) und die Industrie (20 %) sind hier führend, während der Handel (11 %) weniger plant. Diese umfassende Analyse zeigt, dass die Einführung der 4-Tage-Woche und die gesetzlichen Anreize zur Einstellung ausländischer Fachkräfte in vielen Unternehmen auf gemischte Reaktionen stoßen und von zahlreichen Faktoren wie Unternehmensgröße und Branche abhängen.

Quelle: Ifo Institut

Die große Übersicht zum Studium der Kunststofftechnik

Junge Menschen beobachten gemeinsam einen 3D-Drucker bei der Arbeit
(Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Die Kunststoffindustrie sucht händeringend nach Fachkräften. Und auch die Hochschulen melden immer weniger Einschreibungen für ein Studium der Kunststofftechnik. In unserer Übersicht gehen wir für alle Interessierte den Fragen nach:

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