Das Bundesumweltministerium ruft im vierten Förderaufruf Organisationen zur Einreichung von Projektskizzen gegen Meeresmüll auf. Ziel ist es, Kunststoffabfälle in den Meeren durch zirkuläres Design, nachhaltige Produktion und innovative Abfallmanagementsysteme zu reduzieren. Einreichungsfrist ist der 22. April 2025.

Für einen besseren Schutz der Meere hat das Bundesumweltministerium (BMUV) den vierten Förderaufruf im Programm gegen Meeresmüll gestartet. (Bild: Dalle 3/ OpenAI)

Der Fokus des Förderprogramms liegt auf der Vermeidung des Eintrags von Kunststoff in die Meere. Ziel ist es, die Entstehung von Kunststoffabfällen von vornherein zu vermeiden, sodass diese gar nicht erst in die Meere gelangen. Mit der Förderrichtlinie werden daher vor allem Projekte in den Bereichen nachhaltige Produktion, zirkuläres Design und Kreislauflösungen, integrierte Abfallmanagementsysteme, Beratung und Kapazitätsaustausch, Abfallinformationssysteme sowie gesellschaftliche Transformation gefördert. Projektskizzen können bis zum 22. April 2025 bei der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) eingereicht werden, die das Förderprogramm als Projektträgerin im Auftrag des Bundesumweltministeriums betreut.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Mit dem neuen Förderaufruf setzen wir ein klares Zeichen für den Schutz unserer Meere und Gewässer. Meeresmüll ist eine globale Herausforderung. Eine effektive Meeresmüllvermeidung können wir nur durch internationale Zusammenarbeit erreichen. Die Bundesregierung engagiert sich dabei aktiv. Neben anhaltenden Bemühungen um ein globales Plastikabkommen mit verbindlichen Regelungen fördern wir mit diesem Aufruf gezielt Projekte, die am Anfang der Wertschöpfungskette ansetzen und dadurch nachhaltige Lösungen schaffen."

ZUG-Geschäftsführerin Constanze Haug: "Das Förderprogramm gegen Meeresmüll wurde 2019 vom Bundesumweltministerium ins Leben gerufen und leistet seitdem einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des landbasierten Plastikmülls in unseren Ozeanen. Mit der Unterstützung von Projekten in förderfähigen Ländern des globalen Südens unterstützt die ZUG das BMUV dabei, seine förderpolitischen Ziele und internationalen Verpflichtungen zum Schutz der Meere umzusetzen. Durch einen wettbewerbsbasierten Ansatz stellen wir sicher, dass innovative und wirkungsvolle Projekte ausgewählt werden, die nicht nur lokale Lösungen fördern, sondern auch zur globalen Meeresoffensive Deutschlands beitragen."

Welchen Fokus setzt das Förderprogramm?

Der Fördercall 2025 setzt besondere geografische und inhaltliche Schwerpunkte:

  • Projekte in "Small Island Developing States", insbesondere mit Projektaktivitäten zu Abfallvermeidung und Wiederverwendung beziehungsweise Mehrwegsystemen
  • Projekte in Ländern mit ausgeprägtem Bedarf im Rahmen der Entwicklung des globalen Plastikabkommens
  • Projekte in Ländern mit gesteigerter Vorbildfunktion, zum Beispiel förderfähige Mitgliedstaaten der Internationalen Koalition gegen Plastikvermüllung ("High Ambition Coalition to end plastic pollution")
  • Projekte, die einen Fokus auf soziale Nachhaltigkeit setzen, wie zum Beispiel die Inklusion des informellen Sektors, Geschlechtergerechtigkeit und die Zusammenarbeit marginalisierter Gruppen

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Welche Zielgruppen werden angesprochen?

Der Aufruf richtet sich an Durchführungsorganisationen des Bundes, Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaftsunternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, deutsche Ableger internationaler und multilateraler Organisationen sowie Einrichtungen, die einen Sitz in Deutschland haben. Das Ausschreibungsverfahren verläuft zweistufig: Bis zum 22. April 2025 können Interessierte zunächst Projektskizzen einreichen. In der zweiten Auswahlstufe werden die Antragstellenden ausgewählter Skizzen aufgefordert, einen ausführlichen Projektantrag einzureichen. Die mögliche Förderhöhe pro Projekt liegt bei einer Million Euro bis maximal sechs Millionen Euro. Projekte können mit einer Projektlaufzeit von maximal vier Jahren planen. Die Projektskizzen werden online bei der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) eingereicht.

Potenzielle Antragsstellerinnen und Antragssteller können sich bei Fragen zum Förderprogramm und zur Skizzeneinreichung gerne direkt über marine-litter@z-u-g.org an die Projektträgerin Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) wenden.

Hintergrundinformationen

Mit seinem Förderprogramm "Marine Debris Framework – Regional hubs around the globe" (Marine: Defrag) ergänzt das Bundesumweltministerium das Engagement der Bundesregierung zum Schutz der Meeresökosysteme. Oberstes Ziel ist es, die Entstehung von Plastikabfällen von vornherein zu vermeiden, sodass diese gar nicht erst in die Meere gelangen. Dazu sind Maßnahmen erforderlich, die kurz-, mittel und langfristig funktionierende Abfall- und Kreislaufmanagementsysteme aufbauen und entwickeln, institutionelle Kapazitäten stärken und gesellschaftliche Transformation anstoßen. Seit 2019 wurden beziehungsweise werden im Rahmen des Förderprogramms durch 16 Projekte in 25 Ländern rund 82 Mio. Euro umgesetzt.

Quelle: BMUV

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