Gasflamme entzündet sich

Eine gestörte Gasversorgung könnte der Kunststoffindustrie massiv zusetzen. (Bild: Ingo Bartussek - stock.adobe.com)

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über die künftige Lieferung von Erdgas aus Russland weist Kunststoffland NRW eindringlich auf die Konsequenzen möglicher Engpässe für die Branche hin. „Die gesamte Wertschöpfungskette, die aus vielen mittelständischen Verarbeitern, Maschinenbauern und Dienstleistern sowie am Ende Recyclern besteht – hängt unmittelbar oder mittelbar am Gas“, betont Geschäftsführer Ron Brinitzer. Dies ist in den für die gesamte Wertschöpfungskette existenziell notwendigen Erzeugnissen der chemischen Industrie begründet, die ganz am Anfang des Prozesses stehen. „Wenn die Versorgungssituation dazu führen würde, dass hier Anlagen stillstehen, hätte das Konsequenzen für alle, die in der Prozesskette folgen.“

Brinitzer verweist darauf, dass gerade Nordrhein-Westfalen Heimat für die gesamte Kette ist. Ausfälle in der Branche hätten schwere ökonomische und soziale Konsequenzen. „Kunststoffe sind in vielen Bereichen von essentieller Bedeutung“.

Versorgung der chemischen Industrie muss sichergestellt werden

Von Medizinprodukten über den Automobilbau bis zu Windrädern funktioniere nichts ohne Kunststoff. Vor diesem Hintergrund appelliert Kunststoffland NRW an die Verantwortlichen, mögliche Schritte sehr genau abzuwägen. Eine Versorgung insbesondere der chemischen Industrie müsse auf jeden Fall sichergestellt werden.

Unbestritten sei, dass Alternativen zu russischem Gas gefunden werden müssen, wo immer dies möglich ist. Dies könne in einigen Bereichen durch die Versorgung über andere Lieferanten und dabei auch durch den Umstieg auf LNG erfolgen. Ebenso müssen die erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden, damit grüner Wasserstoff nicht nur eine theoretische Option bleibt. Die für diesen Wechsel notwendigen technischen Voraussetzungen müssen jetzt aber erst geschaffen werden. Klar muss jedoch sein: Gas ist für die chemische Industrie und insbesondere für die Produktion von Basischemikalien ein wesentlicher Bestandteil und daher, wenn überhaupt, nur langfristig eingeschränkt substituierbar. Die derzeitige Situation mache zudem eines noch einmal deutlich: Für die gesamte Branche ist es extrem wichtig, Kunststoffabfälle stärker in den Kreislauf zurückzuführen: „Jeder Joghurtbecher ist Rohstoff und mindert unsere Abhängigkeiten von Rohstoffimporten, wenn es gelingt, ihn wieder zu verwerten“, erklärt der Geschäftsführer.

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