In einer Messehalle zeigt ein Mann einem anderen Mann auf einem Messestand eine Vorrichtung. Trends und Neues aus dem Werkzeug- und Formenbau: Nach vier Jahren Pause trifft sich die Branche wieder in Stuttgart.

Trends und Neues aus dem Werkzeug- und Formenbau: Nach vier Jahren Pause trifft sich die Branche wieder in Stuttgart. (Bild: Landesmesse Stuttgart)

Am 13. Juni 2023 ist es wieder so weit, dann öffnen sich wieder die Tore für die Moulding Expo in Stuttgart. Nach einer vierjährigen Pause kommen der Werkzeug-, Modell- und Formenbau sowie deren Zulieferer auf dem Messegelände Stuttgart wieder zusammen. Erstmals findet die Veranstaltung im L-Bank Forum in Halle 1 der Messe Stuttgart statt. Als größte Halle des Messegeländes bietet sie gemeinsam mit der umlaufenden Galerie und dem Foyerbereich eine Gesamtfläche von fast drei Standardhallen. Rund 400 ausstellende Unternehmen zeigen Lösungen und Trends für die Automobil-, Luftfahrt- und Elektroindustrie, die Medizintechnik, den Maschinenbau sowie den Bereich Photovoltaik. Über 30 % der Aussteller kommen vorrangig aus dem europäischen Ausland. Besonders stark vertreten sind in diesem Jahr die Länder Portugal, der Türkei, der Schweiz und Italien. „Die Moulding Expo 2023 adressiert mit ihren Veranstaltungen, Foren und Events genau die Themen, die der Branche auf den Nägeln brennen. Zudem sehen wir einen riesigen Nachholbedarf an Technologie-Information, weil drei Jahre keine nennenswerte Messe für den gesamten Werkzeug-, Modell- und Formenbau in Europa stattgefunden hat“, sagt Markus Heseding, Geschäftsführer VDMA Mess- und Prüftechnik sowie VDMA Präzisionswerkzeuge.

Persönlicher Austausch bleibt wichtig

Die Messe bietet kleinen und mittleren Unternehmen die Gelegenheit, sich auf Gemeinschaftsständen zu präsentieren, wie dem des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF). Dessen Geschäftsführer Ralf Dürrwächter sieht die Moulding Expo insbesondere nach der herausfordernden Corona-Pandemie als weiteres Zugpferd für die Branche: „Nach bald vier Jahren Entzug ist die Vorfreude riesengroß. Der persönliche Austausch vor Ort ist für alle Unternehmen der Branche unerlässlich, nicht zuletzt, um neue Kooperationen und Projekte an-zustoßen.“ Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind zwei der vorrangigen Themen, die die Branche auch in diesem Jahr bewegen. In diesem Jahr sind auch zahlreiche neue Unternehmen vertreten. So auch Alfred Konrad Veith aus Öhringen. „Die Moulding Expo sehen wir als wichtige regionale und überregionale Fachmesse für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau und die Kunststoffverarbeitung“, bekräftigt das Unternehmen. Daneben ist auch H&B Electronic, Deckenpfronn, vertreten, die als 3D-Druck-Dienstleister Werkzeug- und Formenbauer, Konstrukteure und Kunststoffverarbeiter ansprechen. Oerlikon HRS Flow hat sich auf Heißkanallösungen von 5 g bis 50 kg spezialisiert. „An unserem Stand bieten wir einen Überblick über Lösungen für Multikavitäten-Anwendungen, Dünnwand-Anwendungen in der Verpackungsindustrie, Lösungen für kleine Schussgewichte im Bereich hoch technischer Kunststoffanwendungen sowie Familienwerkzeuge und Funktionsfolienhinterspritzungen“, sagt Stephan Berz, Vice President Sales Oerlikon HRS Flow & General Manager HRS Flow.

Messehalle mit Ständen und Besuchern. Gemeinschaftsstände wie der des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) beherbergen zahlreiche kleinere Unternehmen, die sich in Stuttgart  präsentieren.
Gemeinschaftsstände wie der des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) beherbergen zahlreiche kleinere Unternehmen, die sich in Stuttgart präsentieren. (Bild: Landesmesse Stuttgart)

Werkzeughandling leicht gemacht

Nonnenmann aus Winterbach bringt nach Stuttgart den Werkzeugöffner Nowopen-R mit, der seit diesem April das eigene Portfolio erweitert. Dessen Aufbau ermöglicht ein präzise geführtes sowie kontrolliertes Öffnen und Schließen von Werkzeugen durch zwei zueinander verschiebbare Aufsetzplatten. Die Bewegungsabläufe werden händisch von einer Person ausgeführt, ohne den Einsatz eines Krans oder zusätzliche elektrische, pneumatische oder hydraulische Hilfsenergien. Die Beweglichkeit der Aufsetzplatten auf dem Schienensystem ermöglicht das manuelle Trennen der Werkzeughälften von Hand. Der Werkzeugöffner ist ausgelegt für maximale Formgewichte von 2,5 t und in zwei Größenvarianten erhältlich. Nach dem Öffnen der Form lassen sich die beiden einzelnen Werkzeughälften durch die beidseitigen kugelgelagerten Aufsetzplatten 360° um die vertikale Achse drehen. Der Feststellmechanismus an der Auflageplatte sorgt für Sicherheit beim Arbeiten an der Form, um ein unkontrolliertes Zusammenfahren der Form und damit verbundene Verletzungen zu vermeiden. Für den weiteren Schutz des Bedieners bei der Arbeit mit dem Werkzeugöffner sorgen die nivellierbaren Stellfüße. Mit ihnen lassen sich Höhenunterschiede durch einen unebenen Hallenboden ausgleichen. Diese Ausrichtung gewährleistet ein waagerechtes Aufstellen und sicheres Arbeiten mit dem Werkzeugöffner.

Werkzeuge präzise öffnen und schließen: Der Werkzeugöffner Nowopen-R wird auf der Messe zu sehen sein.
Werkzeuge präzise öffnen und schließen: Der Werkzeugöffner Nowopen-R wird auf der Messe zu sehen sein. (Bild: Nonnenmann)

Der Werkzeugbau wird digitaler und effizienter

Das Kunststoff-Institut Lüdenscheid zeigt das innovative Smart Monitoring, mit dem das Spritzgießwerkzeug akustisch überwacht wird, und das Entformungskraft-Werkzeug, das zur Beurteilung von Oberfläche und Spritzmaterial dient. Weiter bietet es die Materialentwicklung für den 3D-Druck an. Die Forschungsstelle des Instituts präsentiert das Ergebnis der intensiven Entwicklung eines Beschichtungsprozesses und geeigneter Kicoat-Schichtsysteme für Werkzeuge, die dem Nutzer verschiedene Vorteile wie Schutz vor Korrosion, verringerte Haft- und Klebneigung, höhere Oberflächenhärte oder auch die positive Beeinflussung des Fließverhaltens der Schmelze liefern. Auf der Messe zeigt sich auch FDU Hotrunner, Frankenthal. Deren „Flat Die Unit“ ist ein Entwicklungs-Synergieprojekt und vereint die Vorteile des Spritzgießens und der Extrusion. Bei der FDU handelt es sich um ein Heißkanalsystem für Spritzgießwerkzeuge. Der Strömungskanal in der Düse ist dabei auf eine Flachdüse projiziert. Der Kunststoff strömt gleichmäßig verteilt durch einen definierten Schlitz in die Kavität. Mit der FDU sind auch technische Kunststoffe und gefüllte Materialien wie Recyclingmaterial einsetzbar. Bei bereits finalisierten Projekten konnten die Zykluszeit und Einspritzdrücke laut Hersteller deutlich reduziert werden. Vor Ort ist auch Simpatec. Die Softwareentwickler aus Aachen zielt auf die ganzheitliche Entwicklung und Optimierung von Prozessen, Bauteilen und Werkzeugen. Von der Konstruktion mittels CAD über die Prozessoptimierung bis hin zur Lastfallanalyse mit impliziten oder expliziten CAE-Anwendungen, das Unternehmen bietet dafür Software- und Dienstleistungspakete an. Messebesucher können sich bis zum 16. Juni 2023 ein Überblick über die Neuheiten der Branche machen.
Freien Eintritt zur Messe erlangen Sie im Übrigen mit unserem Aktionscode MEX23PLAST

Quelle: Landesmesse Stuttgart

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