3D-Mockup der PET-Biorecyclinganlage im französischen Longlaville von Carbios

Die geplante PET-Biorecyclinganlage im französischen Longlaville wird später errichtet als ursprünglich geplant. (Bild: Carbios)

Carbios, ein Unternehmen, das auf enzymbasierte Verfahren für das Recycling von Kunststoff- und Textilpolymeren spezialisiert ist, verschiebt die Fertigstellung seiner PET-Biorecyclinganlage in Longlaville, Frankreich um 6 bis 9 Monate. Der Grund für die Verzögerung liegt in der verspäteten Bereitstellung zusätzlicher Finanzmittel zu günstigen Konditionen. Carbios arbeitet mit Nachdruck daran, diese Mittel ohne Verwässerung zu sichern. Das Projekt soll nach Anpassung des Zeitplans weiterhin den Marktbedarf ab 2027 abdecken.

Die PET-Biorecyclinganlage in Longlaville ist ein wesentlicher Bestandteil der Strategie von Carbios, den weltweiten Bedarf an recyceltem PET zu decken. Nach der Fertigstellung wird die Anlage enzymbasierte Recyclingverfahren nutzen, die auf natürlicher Zersetzung von Polymeren basieren.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Wie ist die aktuelle Finanzlage von Carbios?

Das Unternehmen verfügt über liquide Mittel in Höhe von 92,8 Mio. Euro sowie 19,6 Mio. Euro an Finanzanlagen (Stand: 30. November 2024). Diese Mittel sichern die Finanzierung des Unternehmens über die nächsten zwölf Monate hinaus. Zur zusätzlichen Unterstützung hat Carbios Subventionen aus dem „France 2030“-Programm in Höhe von 30 Mio. Euro sowie weitere 12,5 Mio. Euro von der Region Grand Est erhalten.

Das Unternehmen hat beim französischen Staat ein Darlehen von 86 Mio. Euro im Rahmen des Programms „Strategic Projects Guarantee“ beantragt. Dieses Darlehen könnte durch Bpifrance Assurance Export zu 80 % abgesichert werden. Die Genehmigung der EU für das staatliche Beihilfeprogramm „Kreislaufwirtschaft“ wird in Kürze erwartet. Die Verhandlungen mit Indorama Ventures und weiteren Investoren laufen parallel weiter.

In der ersten Jahreshälfte 2025 erwartet Carbios den Abschluss mehrerer substantieller Lizenzverträge. Diese sollen den Weg für eine großflächige Industrialisierung der enzymatischen PET-Recyclingtechnologie ebnen. Gleichzeitig will das Unternehmen durch eine strikte Kostenkontrolle und angepasste Bauzeitpläne seine strategischen Ziele weiterverfolgen.

Welche Änderungen gibt es in der Unternehmensführung?

Philippe Pouletty, Gründer und Vorsitzender des Aufsichtsrats von Carbios, übernahm mit Wirkung zum 18. Dezember 2024 die Position des CEO. Dieser Schritt erfolgte übergangsweise, nachdem die Amtszeit von Emmanuel Ladent endete. Vincent Kamel, ein Direktor mit umfangreicher Erfahrung im Bereich Spezialchemikalien, unterstützt den neuen CEO als Berater. Der Aufsichtsrat hat bereits einen Rekrutierungsprozess für die langfristige Nachfolge eingeleitet.

Quelle: Carbios

Sie möchten gerne weiterlesen?