Die Rezorce-Kreislaufverpackung für Getränkekartons besteht aus vollständig recycelbarem Monomaterial, dessen Barriereeigenschaften alle Standards der Lebensmittelindustrie erfüllen beziehungsweise übertreffen. Damit ist Rezorce eine Alternative zu Barriereverpackungen aus Verbundmaterialien. Bei der unabhängigen Lebenszyklusanalyse wurde ein Vergleich angestellt zwischen drei Arten von Rezorce-Verpackungen mit jeweils unterschiedlichen Anteilen an recyceltem hochdichtem Polyethylen (HDPE) einerseits und herkömmlichen Multimaterial-Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel andererseits. Wie sich dabei zeigte, schneiden Rezorce-Kartons funktional und ästhetisch mindestens ebenso gut ab wie herkömmliche Getränkekartons.
Deutlich geringerer Wasserverbrauch
Verglichen mit herkömmlichen Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel ist der Energieverbrauch beim Herstellen, Abfüllen und Transportieren von Rezorce-Kartons 5-mal geringer. Für die Produktion wird 11-mal weniger Wasser benötigt, und das Treibhauspotenzial ist – Recycling vorausgesetzt – um 50 % geringer.
Die Monomaterial-Lösung basiert auf einem unternehmenseigenen mikrozellularen Schäumverfahren. Schaumstoffschichten wechseln sich mit festen Schichten ab, sodass optimale Barriereeigenschaften entstehen und die Faltbarkeit nicht hinter der von konventionellen Getränkekartons zurückbleibt. Rezorce ist aus den Abfallströmen heraus recycelbar und kann außerdem (sofern lebensmitteltaugliches recyceltes Polymer zur Verfügung steht) aus bis zu 100 % recycelten Bestandteilen produziert werden.
Über die Untersuchung
Zotefoams hatte bei The LCA Centre mit seinen unabhängigen Experten für technische Lebenszyklusanalysen von Verpackungen einen Test in Auftrag gegeben: Die Umweltauswirkungen von Rezorce sollten mit den Umweltauswirkungen der derzeit auf dem Markt befindlichen Multimaterial-Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel verglichen werden. Drei Arten von Rezorce-Kartonverpackungen aus aufgeschäumtem hochdichtem Polyethylen (mit einem Recyclinganteil von 12,5 %, 25 % beziehungsweise 50 %) wurden evaluiert, außerdem eine Kartonverpackung für flüssige Nahrungsmittel mit Schichten aus Pappe (72,5 %), Polyethylen (24 %) und Aluminiumfolie (3,5 %). Die Kartonverpackungen boten jeweils Kapazität für 1 l Apfelsaft.
Schlüsselelemente für die Lebenszyklusanalyse waren das Treibhauspotenzial (in kgCO2-eq, Kohlendioxid-Äquivalent), der Wasserverbrauch (in m3) und der kumulierte Energieaufwand (in MJ-eq, Megajoule-Äquivalent) bei vier verschiedenen Szenarien von der Wiege bis zum Werkstor (cradle-to-gate) sowie in der letzten Phase des Lebenszyklus (mit Müllverbrennung, Recycling oder einer Mischung daraus). Im Ergebnis hatte Rezorce – ausgenommen in dem Szenario mit Verbrennung beider Verpackungen – immer ein geringeres Treibhauspotenzial.
Dr. Alan Campbell, technischer Leiter bei The LCA Centre, erklärt: „Der recycelte Rezorce-Behälter zeichnet sich durch eine potenziell höhere Umweltfreundlichkeit aus, da das Treibhauspotenzial geringer ist als bei anderen Verpackungsmöglichkeiten.“
Die Daten der Lebenszyklusanalyse wurden auch einem Peer-Review durch Dr. Leigh Holloway vom Umwelt- und Innovationsberatungsunternehmen Eco 3 Ltd unterzogen. Durch seine Zusammenarbeit mit dem IFEU-Institut in Deutschland war Dr. Holloway schon an zahlreichen Peer-Reviews zu Kartonverpackungsprodukten für flüssige Nahrungsmittel beteiligt. Unter anderem ging es dabei auch um die Produkte eines führenden Herstellers von (aseptischen) Multimaterial-Kartons.
Neil Court-Johnston, Vice President of Strategy EMEA bei Zotefoams, kommentiert: „Wir freuen uns sehr, die Ergebnisse der kürzlich für uns durchgeführten Lebenszyklusanalyse vorstellen zu können, denn die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Bei Zotefoams erleben wir gerade eine spannende Zeit mit Rezorce – wir haben eine Million US-Dollar in ein Pilotwerk in den USA investiert. Markenartikler und Einzelhandelsunternehmen erhalten damit die Möglichkeit, Versuche im Schnellverfahren durchzuführen und die Plattformtechnologie noch vor den anstehenden gesetzlichen Fristen zu implementieren.“