Chemiker schüttet orangne und blaue Flüssigkeit aus Reagenzgläsern in einen Kolben

Kunststoffe sollen im Anwendungszentrum "Funktionintegrierende Kunststofftechnik" neue Eigenschaften erhalten. (Bild: Franz Pfluegl – Fotolia.com)

Bereits jetzt sind Polymere ein wertvoller Werkstoff für die Industrie: Sie verbinden ein geringes Gewicht mit einer hohen Stabilität und kommen daher häufig dort zum Einsatz, wo Ressourcen eingespart werden sollen – etwa im modernen Automobilbau. Inzwischen sind sie nicht mehr nur aus Erdöl herstellbar, sondern auch aus nachwachsenden Rohstoffen. Doch Kunststoffe können mehr, finden die Kasseler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Neue Eigenschaften würden ihren Einsatzbereich deutlich vergrößern: So könnten sich in der Medizintechnik Teile selbst sterilisieren, Fensterscheiben sich automatisch verdunkeln oder spezielle Schichtaufbauten in Fenstern, Fassaden oder Autos Strom produzieren.

Dafür experimentieren die Forscher im UNIfipp mit verschiedenen Thermoplast-Mixturen, Zusatzstoffen oder besonderen Fertigungsverfahren. Viele der angestrebten Eigenschaften lassen sich durch die Kombination bestimmter Kunststoffschichten erzeugen. Einige der Produkte funktionieren weltweit bereits im Labor oder zumindest in der Theorie – das UNIfipp soll ein Ort sein, wo sie marktreif werden. Dabei kooperiert es eng mit Unternehmen aus der Region und darüber hinaus.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Wie sich das Zentrum finanziert

Das Anwendungszentrum hat in den vergangenen Jahren dafür eine Anschubfinanzierung von 2,3 Mio. Euro vom Land Hessen erhalten, aus EFRE-Mitteln sowie dem Innovations- und Strukturentwicklungsbudget. Auch ein Förderkreis machte sich für die Einrichtung stark. Weitere Mittel spielt das UNIfipp über Drittmittel-Projekte selbst ein. Das Zentrum kann nicht nur auf eine langjährige Spitzenforschungs-Expertise am Institut für Werkstofftechnik der Universität Kassel aufbauen, sondern auch auf eine hervorragende Infrastruktur zurückgreifen. Dazu zählen unter anderem spezielle 3D-Drucker, Beschichtungsanlagen sowie Standard- und Sonderverfahren im Spritzguss und der Extrusion.

„Die Verknüpfung von Forschung, Lehre und industrieller Anwendung ist unsere große Stärke“, betont Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Heim, der wissenschaftliche Leiter des Zentrums. „Das Potenzial ist riesengroß. Wer vielseitige und leichte Bauteile herstellen kann, spart Ressourcen und gewinnt Wettbewerbsvorsteile.“

Prof. Dr. Michael Wachendorf, Vizepräsident für Forschung, ergänzte: „Das Anwendungszentrum erweitert unsere Infrastruktur in einem Profilbereich der Universität, der Materialwissenschaft. Wir gewinnen durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen nicht nur neue Forschungsansätze, sondern können auch unsere ohnehin engen Forschungskooperationen mit der Region stärken.“

Das UNIfipp befindet sich am Campus Holländischer Platz der Universität Kassel. Es hat derzeit fünf Beschäftigte. Geschäftsführer ist Michael Hartung.

Quelle: Uni Kassel

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