Ausschlaggebend für die Umsatzsteigerung der BASF waren deutlich höhere Preise in nahezu allen Segmenten. Lediglich Surface Technologies verzeichnete niedrigere Preise infolge gesunkener Edelmetallpreise. Währungseffekte wirkten in allen Segmenten positiv. Portfolioeffekte unterstützten das Umsatzwachstum zusätzlich. Niedrigere Mengen in allen Segmenten außer Agricultural Solutions dämpften die Umsatzentwicklung deutlich.
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) vor Sondereinflüssen sank verglichen mit dem dritten Quartal 2021 um 517 Mio. Euro auf 1,3 Mrd. Euro. „Unsere kundennahen Downstream-Segmente Surface Technologies, Agricultural Solutions, Nutrition & Care sowie Industrial Solutions steigerten ihre Ergebnisse deutlich“, so Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF. Die Ergebnisse von Chemicals und Materials gingen hingegen, verglichen mit den sehr hohen Werten im Vorjahresquartal, deutlich zurück.
Das Ebit lag mit 1,3 Mrd. Euro deutlich unter dem Wert des Vorjahresquartals (1,8 Mrd. Euro). Das hierin enthaltene Ergebnis aus integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, sank um 124 Mio. Euro auf 76 Mio. Euro, insbesondere aufgrund des geringeren Ergebnisbeitrags der BASF-YPC Company Ltd., Nanjing/China.
Im Vergleich zum dritten Quartal 2021 sank das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (Ebitda vor Sondereinflüssen) um 446 Mio. Euro auf 2,3 Mrd. Euro und das Ebitda um 474 Mio. Euro auf 2,3 Mrd. Euro.
Sonderaufwendungen durch beschädigte Nord-Stream-1-Pipelines
Das Beteiligungsergebnis stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 16 Mio. Euro auf 102 Mio. Euro. Das Ergebnis der nicht-integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, enthielt Sonderaufwendungen aus Wertberichtigungen von rund 740 Mio. Euro. Diese wurden im Zusammenhang mit den beschädigten Nord-Stream-1-Pipelines gebucht, an denen BASF indirekt über Wintershall Dea AG beteiligt ist. Das operative auf BASF entfallende Nachsteuerergebnis von Wintershall Dea erhöhte sich gegenüber dem dritten Quartal 2021 um 533 Mio. Euro auf 630 Mio. Euro.
Insgesamt ging das Ergebnis vor Ertragsteuern im dritten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 538 Mio. Euro auf 1,2 Mrd. Euro zurück. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen verringerte sich gegenüber dem dritten Quartal 2021 um 344 Mio. Euro auf 909 Mio. Euro.
Im dritten Quartal 2022 betrug der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 2,3 Mrd. Euro und lag damit um 405 Mio. Euro über dem Vorjahresquartal. Der Free Cashflow belief sich auf 1,3 Mrd. Euro im dritten Quartal 2022 und war somit um 218 Mio. Euro höher als im Vorjahresquartal.
Kosteneinsparungen von jährlich 500 Mio. Euro geplant
Bereits am 12. Oktober 2022 hat die BASF gemeinsam mit der Vorlage vorläufiger Zahlen ein Kosteneinsparprogramm angekündigt. Die Maßnahmen zur Kostenreduzierung werden bis Ende 2024 implementiert. Nach Abschluss rechnet BASF mit jährlichen Kosteneinsparungen von 500 Mio. Euro.
Brudermüller begründete das Programm mit einer sich verschlechternden Ergebnisentwicklung in Europa und Deutschland sowie den herausfordernden Rahmenbedingungen: „Zum einen wächst der europäische Chemiemarkt seit rund einem Jahrzehnt nur noch schwach. Zum anderen setzt der deutliche Anstieg der Erdgas- und Strompreise im Laufe dieses Jahres chemische Wertschöpfungsketten unter Druck.“ In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 beliefen sich die Mehrkosten für Erdgas an den europäischen BASF-Standorten auf rund 2,2 Mrd. Euro im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021. „Außerdem belasten große Unsicherheiten die chemische Industrie durch eine Vielzahl geplanter EU-Regulierungen“, so Brudermüller weiter.
„Diese herausfordernden Rahmenbedingungen in Europa gefährden die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Produzenten. Dies macht es absolut notwendig, dass wir unsere Kostenstrukturen so schnell wie möglich und auch dauerhaft anpassen. Wir müssen als Unternehmen jetzt handeln! Unser Kosteneinsparprogramm dient der mittel- und langfristigen Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland und Europa. Nur mit entschlossenem Handeln nehmen wir unsere Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden, Aktionären und der Gesellschaft wahr“, so der BASF-Vorstandsvorsitzende.
Ausblick für die BASF-Gruppe
Im dritten Quartal 2022 hat sich die globale wirtschaftliche Aktivität deutlicher abgeschwächt als erwartet. Vor diesem Hintergrund hat die BASF ihre Einschätzung zu den weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2022 angepasst (Werte auf halbe Prozentpunkte gerundet, bisherige Prognose aus dem BASF-Halbjahresfinanzbericht 2022 in Klammern):
- Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: +2,5 % (unverändert)
- Wachstum der Industrieproduktion: +2,5 % (+3,0 %)
- Wachstum der Chemieproduktion: +2,0 % (+2,5 %)
- US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,05 US-Dollar/Euro
(1,07 US-Dollar/Euro) - Ölpreis der Sorte Brent von 100 US-Dollar/Barrel im Jahresdurchschnitt (110 US-Dollar/Barrel)
Trotz der deutlichen Abschwächung des wirtschaftlichen Umfelds seit dem dritten Quartal 2022 bleibt die im Halbjahresfinanzbericht 2022 veröffentlichte Prognose der BASF-Gruppe für das Geschäftsjahr 2022 unverändert:
- Umsatz zwischen 86 Mrd. Euro und 89 Mrd. Euro
- Ebit vor Sondereinflüssen zwischen 6,8 Mrd. Euro und 7,2 Mrd. Euro
- Return on Capital Employed (ROCE) zwischen 10,5 und 11,0 %
- CO2-Emissionen zwischen 18,4 Mio. t und 19,4 Mio. t
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