Mit rund 40 Exponaten zeigte der Spritzgießmaschinenbauer Arburg auf seinen Technologie-Tagen Mitte März einen praxisorientierten und repräsentativen Querschnitt seines Maschinenprogramms mit Anwendungen – darunter auch komplexe Fertigungszellen mit Robotik. Dazu kamen zwei Produktpremieren. Außerdem gab Arburg einige Eckdaten seiner Geschäftsbilanz bekannt und zeichnete den Schweizer Kunststoffverarbeiter Wild & Küpfer mit dem Energieeffizienzpreis aus. Mehr als 4100 Besucher – und damit etwas mehr als im Vorjahr – strömten zu der dreitägigen Veranstaltung, die zum größten Teil im Kundenzentrum von Arburg in Loßburg stattfand. Mit über 1600 Teilnehmern recht gut besucht waren auch die vier verschiedenen Expertenvorträge, die auf den Technologie-Tagen mehrfach gehalten wurden. Highlights der gesamten Veranstaltung waren neben den beiden Produkt-Premieren, ein neues Mikrospritzmodul sowie die Spritzgießmaschine Allrounder 720 H, der Fokus „Effizientes Produzieren“ und das neue Verpackungsforum. Das neue Mikrospritzmodul kann normales Granulat verarbeiten und somit werden kleinste Schussgewichte – auch ohne Mikrogranulat – realisierbar. Das Modul besteht aus einer um 45 Grad zur horizontalen Einspritzeinheit angeordneten, servoelektrisch angetriebenen Schneckenvorplastifizierung , die Standard-Granulate aufbereiten kann. Die Plastifizierschnecke. die mit einer Druckregelung arbeitet, ist bezüglich der Gangtiefen ähnlich wie eine konventionelle Drei-Zonen-Schnecke aufgebaut. Das aufgeschmolzene Material wird dann von der Vorplastifizierung in die Einspritzeinheit gefördert. Die Schmelze wird kontinuierlich einzugsgeregelt vom Materialeinzug bis zur Spitze der Einspritzschnecke nach vorne gefördert. Damit ist das First-in-first-out-Prinzip in vollem Umfang gewährleistet. Die Spritzgießmaschine Allrounder 720 H, der bislang größte Vertreter der hybriden Hochleistungsbaureihe Hidrive, wurde in dem neu geschaffenen Verpackungsforum vorgestellt. In diesem Schauraum präsentierten sich auch erstmals Partnerunternehmen von Arburg aus der Verpackungsbranche. Gezeigt wurde ein Allrounder 720 H mit 3200 Kilonewton Schließkraft , der Schraubkappen 72-fach produzierte und ein zweiter Vertreter, der dünnwandige 1,2-Liter-Container spritzte. Bei den beiden Schnellläuferanwendungen lagen die Zykluszeiten 2,9 beziehungsweise bei 3,2 Sekunden. Mit dem Fokus „Effizientes Produzieren“ auf den diesjährigen Technologie-Tagen ging Arburg über die Energieeffizienz-Thematik der beiden Vorjahre hinaus. Betrachtet werde dabei das gesamte Produktionsumfeld, denn effizient produzieren bedeute, höchste Produktqualität bei geringsten Stückkosten zu realisieren, sagte Michael Hehl, geschäftsführender Gesellschafter von Arburg. Neben dem Spritzgießprozess wird also das gesamte Teilehandling betrachtet. Dafür bietet der Maschinenbauer Linear-Robot-Systeme an oder Sechs-Achs-Roboter von Kuka, auf deren Steuerung die von den Linearrobotern bekannte Selogica-Bedienoberfläche implementiert wurde. Diese Steuerungstechnik bedeute für die Anwender „einfache und selbständige Programmierung, kurze Rüstzeiten, geringer Schulungsaufwand sowie schnelle Zykluszeiten und hohe Flexibilität in der Produktion“, erläuterte Hehl. Die Geschäftsbilanz des Spritzgießmaschinenbauers fiel 2009 weniger erfreulich aus. Nach Einschätzung von Hehl läuft es aktuell aber wieder wesentlich besser. Es gebe zwar „noch keine komplette Entspannung“, aber immerhin erwarte er für dieses Jahr „ein hoffentlich zufrieden stellendes Ergebnis“. Das vergangene Jahr bescherte Arburg (nach vorläufigem Stand) einen konsolidierten Umsatz mit seinen weltweiten Tochterunternehmen in der Größenordnung von 214 Millionen Euro oder 38 Prozent weniger als im Vorjahr. Konstant geblieben ist dagegen die Zahl der Mitarbeiter, die zum Jahresende bei 2060 lag. Den Energieeffizienz-Preis verlieh Arburg in diesem Jahr an den schweizerischen Kunststoffverarbeiter Wild & Küpfer aus Schmerikon. Der Preisträger habe im Bemühen um eine effektive Produktion nicht nur die Effizienz der Spritzgießmaschine betrachtet, die dabei natürlich sehr wichtig sei, sondern „die gesamte Prozesskette“, lobte Herbert Kraibühler, technischer Geschäftsführer des Spritzgießmaschinenbauers.
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Technologie-Tage rund um die Spritzgießtechnik
Mit rund 40 Exponaten zeigte der Spritzgießmaschinenbauer Arburg auf seinen Technologie-Tagen Mitte März einen praxisorientierten und repräsentativen Querschnitt seines Maschinenprogramms mit Anwendungen – darunter auch komplexe Fertigungszellen mit Robotik. Dazu kamen zwei Produktpremieren. Außerdem gab Arburg einige Eckdaten seiner Geschäftsbilanz bekannt und zeichnete den Schweizer Kunststoffverarbeiter Wild & Küpfer mit dem Energieeffizienzpreis aus. Mehr als […]