Tanja Zimmermann

Empa künftig unter neuer Leitung: Tanja Zimmermann folgt auf Gian-Luca Bona. (Bild: Empa)

Mit Tanja Zimmermann übernimmt eine international erfahrene Materialwissenschaftlerin die Leitung der Empa. Sie ist gleichzeitig die erste Frau an der Spitze des Materialforschungsinstituts.

Die 54-jährige wird ihre neue Stelle als Direktorin am 1. Juni 2022 antreten. Sie folgt auf Gian-Luca Bona, dessen Amtszeit Ende Mai nach knapp 13 Jahren abläuft. Auf die internationale Ausschreibung der Stelle hatten sich 19 Männer und 7 Frauen beworben. Nach einem intensiven mehrmonatigen Auswahlverfahren hat der ETH-Rat einstimmig beschlossen, dem Bundesrat Zimmermann als neue Empa-Direktorin vorzuschlagen.

Diese promovierte 2007 an der Universität Hamburg mit einer materialwissenschaftlichen Arbeit, die die Grundlagen für technische Anwendungen von Zellulose lieferte. Zwischen 2001 und 2012 baute sie an der Empa das Forschungsgebiet Zellulose-Nanokomposite auf und etablierte dieses in der Schweiz. Von 2011 bis 2017 war sie Leiterin der dortigen Forschungsabteilung „Angewandte Holzforschung“. Seit Herbst 2017 ist sie Direktionsmitglied und Leiterin des Departements „Functional Materials“ mit rund 200 Mitarbeitern in sechs Forschungseinheiten, die sich mit ganz unterschiedlichen Materialien befassen, von Holz- und Zellulose-basierten Werkstoffen über Beton und Asphalt, Hochleistungskeramik und Polymerfasern bis hin zu Materialien und Komponenten für Energieanwendungen. Gleichzeitig übernahm sie die Co-Leitung des Forschungsschwerpunkts „Nachhaltiges Bauen“, in dem Themen wie Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz und die erfolgreiche Umsetzung der Schweizer Energiestrategie eine zentrale Rolle spielen.

Breit gestreute Forschungsaktivitäten

In den letzten drei Jahren hat sie mit ihren Mitarbeitern die Daten-basierte Materialforschung sowie – in Kooperation mit dem „Imperial College London“ – das Robotik-Zentrum an der Empa aufgebaut. In ihrer Forschung hat sie sich in enger Zusammenarbeit mit der Industrie sowie mit nationalen und internationalen Forschungspartnern vor allem mit der Entwicklung und Produktion von funktionalisierten holz- und zellulosebasierten Materialien mit verbesserten beziehungsweise maßgeschneiderten Eigenschaften beschäftigt. Die neue Empa-Direktorin ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des „Swiss Wood Innovation Netzwerks“ (S-WIN) und Mitglied in diversen Beratungskommissionen wie dem Forum Holz des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und dem Zentrum für zirkuläre und nachhaltige Systeme an der Universität Stockholm. Zudem ist sie Mitglied der Forschungskommission des Bundesamts für Straßen (Astra).

Technologien für eine nachhaltige Zukunft im Fokus

Unter ihrer Leitung soll die Schweizer Forschungseinrichtung auch weiterhin erste Anlaufstelle der Industrie für die Entwicklung von nachhaltigen Materialien und Technologien in den Bereichen Energie, nachhaltiges Bauen und personalisierte Gesundheit sein. In engem Dialog mit Industrie und Gesellschaft sollen neuartige Fertigungs- und Dekarbonisierungstechnologien für zukunftsträchtige Anwendungsfelder entwickelt werden. Dabei werde auch die Digitalisierung und Konzepte wie Künstliche Intelligenz, Machine Learning und digitale Zwillinge zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Quelle: Empa

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