Zwei grüne Mülltonnen im Gras

Sind alternative Materialien in Verpackungen auch nachhaltiger? (Bild: Alexas_Fotos - pixabay)

Die Studie wurde von der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen in Auftrag gegeben. Sie beleuchtet hier den Werkstoff Kunststoff im Verpackungsbereich im Vergleich mit alternativen Verpackungsmaterialien.

Mit nur 24 g Verpackungskunststoff wird im Durchschnitt ein Kilogramm Produkt sicher verpackt. Ohne Kunststoff liegt die durchschnittliche Materialeffizienz von Verpackungen bei 116 g pro Kilogramm verpacktem Produkt – das ist fast fünfmal mehr Material. Die Marktforscher der GVM gehen davon aus, dass der Ersatz von Kunststoffverpackungen zu einem deutlichen Anstieg des Verpackungsabfalls führen würde. Bereits der Ersatz von einem Zehntel der Kunststoffverpackungen durch andere Verpackungsmaterialien würde das Verpackungsabfallaufkommen in den Haushalten um 10 bis 20 % steigen.

Warum mehr Material zu mehr CO₂-Emissionen führt

Balkendiagramm
Wie ressourceneffizient sind Kunststoffverpackungen? (Bild: GVM)

Doch nicht nur beim Aspekt der Abfallmengen, sondern auch beim Thema Klimaschutz liefert die Studie wichtige Erkenntnisse: Die mit dem Verpackungsverbrauch verbundenen Treibhausgasemissionen würden zwischen 10 und 14 % steigen, wenn 10 % der Kunststoffverpackungen durch andere Verpackungsmaterialien ersetzt würden. Denn mehr Material bedeutet auch mehr Energieaufwand für die Herstellung, den Transport und das Recycling der Verpackungen. Hochgerechnet auf den Verpackungsverbrauch privater Haushalte in Deutschland entspricht dies zwischen 1 und 1,5 Mio. t zusätzlicher Treibhausgasemissionen.

Zur Ermittlung des Klima-Effekts wurde zunächst ermittelt, wie viele Treibhausgasemissionen durch den Verpackungsverbrauchs privater Haushalte in Deutschland verursacht wurden – knapp 11 Mio. t CO2-Equivalente waren dies im Jahr 2021. Ausgehend davon wurde berechnet, wie sich der Austausch von 10 % aller Kunststoffverpackungen durch andere Materialien auf die Klimabilanz auswirkt. Zur Beantwortung dieser Frage wurden von den Verpackungsmarktexperten der GVM drei Szenarien entworfen, die sich bezüglich der Anteile der Ersatzmaterialien Papier/Pappe/Karton, Glas, Eisenmetalle und Aluminium unterschieden. Alle Szenarien führten zu gestiegenen Materialverbräuchen und Treibhausgasemissionen.

Nachhaltige Verpackungen: der große Überblick

Grafik von Lebensmitteln im Supermarktregal
(Bild: sabelskaya - stock.adobe.com)

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Die neuen Studienergebnisse identifizieren einen Zielkonflikt der EU: Sie möchte in der geplanten Verpackungsverordnung die Menge an Kunststoffverpackungen verringern, was jedoch dem Vorhaben im Green Deal widerspricht, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Bis 2050 soll die EU der erste klimaneutrale Kontinent sein.

„Die Versuchung ist groß, mit Plastikvermeidung Symbolpolitik zu betreiben. Doch die Politik muss sich ehrlich machen“, fordert Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin Kreislaufwirtschaft bei der IK. „Ob weniger Verpackungsmüll oder Treibhausgase – die Studie zeigt, dass sich die zentralen Umweltherausforderungen im Verpackungsmarkt nur durch materialneutrale und wissenschaftlich begründete Regelungen erreichen lassen“.

Quelle: IK

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

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