Ilham Kadri, CEO, Solvay

Ilham Kadri, CEO, Solvay. (Bild: Solvay)

Das erste Unternehmen, das unter dem Arbeitstitel „Essential Co“ läuft, soll das klassische Chemiegeschäft von Solvay umfassen – darunter fallen vor allem die Herstellung von Natriumcarbonat, Peroxid und Silika, aber auch diverse Spezialchemikalien. Gemeinsam erwirtschafteten diese Geschäfte zuletzt einen Umsatz von rund 4 Mrd. Euro.

Im zweiten, vorerst als „Specialty Co“ bezeichneten Unternehmen dagegen soll das bisherige Segment Materials aufgehen – dazu zählen vor allem Werkstoffe wie Hochleistungskunststoffe, Spezialpolymere, aber auch das Geschäft mit Inhaltsstoffen für die Nahrungs- und Konsumgüterindustrie (etwa Aromastoffe) und Beschichtungen soll in diesem Unternehmen untergebracht werden. Diese Geschäftsbereiche stehen gemeinsam für einen Umsatz von 6 Mrd. Euro.

Diese Ziele verfolgt Solvay mit der geplanten Aufspaltung

Mit der „Specialty Co“ setzt Solvay also vor allem auf seine Zukunfts- und Wachstumsthemen im Portfolio – mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit. Mit dem Werkstoff-Segment will von Megatrends wie Elektrifizierung, Leichtbau, nachhaltige Mobilität und Digitalisierung profitieren. Solvay schielt hier auf Wachstumsbereiche wie Medizintechnik und Elektromobilität, wo etwa die eigenen Hochleistungskunststoffe zum Einsatz kommen.

Auch im Bereich Inhaltsstoffe sieht man sich von Megatrends begünstigt, die in Richtung Umweltfreundlichkeit und Ressourceneffizienz gehen. Die neue Specialty Co soll hier die Konsumgüterindustrie bei biobasierten, natürlichen und kreislauforientierten Lösungen unterstützen. In den in der Specialty Co vereinten Segmenten sieht Solvay das Potenzial für „über dem Markt liegenden Wachstum“ und attraktive Margen.

Steht der Zeitrahmen für die Aufspaltung bereits fest?

Das zweite Unternehmen „Essential Co“ dagegen soll sich nach der Abspaltung auf die Geschäfte konzentrieren, in denen es eher um große Mengen als die Marge geht. Wachstumschancen sieht man hier wohl vor allem noch im asiatisch-pazifischen Raum. Das Unternehmen soll ein Betriebsmodell etablieren, wo es „seine Kostenführerschaft ausbaut und die Cash-Generierung maximiert“. Die Barmittel sollen dann auch genutzt werden, um „weitere Expansionsmöglichkeiten“ etwa durch Übernahmen zu nutzen.

Vorerst existiert die Aufspaltung nur als Plan: Weitere Details, etwa zur Zusammensetzung der Vorstände und Managementteams sowie die Namen der einzelnen Unternehmen, sollen erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Die endgültige Genehmigung durch den Vorstand von Solvay steht ebenso noch aus wie die Zustimmung der Aktionäre. Vorbehaltlich dieser Formalien rechnet das Unternehmen mit einem Abschluss der Aufspaltung in der zweiten Jahreshälfte 2023.

"Unsere talentierten und engagierten Mitarbeiter haben hart daran gearbeitet, Solvay umzugestalten, und ihre Bemühungen haben es uns ermöglicht, diesen wichtigen nächsten Schritt zur Schaffung zweier starker Unternehmen zu machen.  Wir gehen davon aus, dass wir in jedem Unternehmen Möglichkeiten für unsere Mitarbeiter schaffen werden, sich zu entfalten und zu wachsen, und wir sind zuversichtlich, dass beide Unternehmen das gleiche Maß an Kundenorientierung und Engagement für die Wertschöpfung beibehalten werden", erklärte Solvays CEO Ilham Kadri.

Das Unternehmen ist auch in Deutschland mit neun Standorten und rund 1.750 Beschäftigten vertreten. Der größte Standort in Rheinberg würde mit der Herstellung von Soda sowie Natriumbicarbonat künftig zur Essential Co gehören. Im badischen Östringen etwa dagegen werden ultraleichte Hochleistungswerkstoffe hergestellt, was bald dann unter dem Dach der Specialty Co erfolgen könnte.

Quelle: Solvay

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