Entscheidungskriterien für die Jury waren insbesondere die klar formulierten Ziele, die umfassende Ausarbeitung des Projektes und das Vorantreiben bis in die Umsetzung. „Wir freuen uns, dass unser Konzept für umweltfreundliches Kaffeetrinken beim VDMA und vor allem auch bei Arburg so gut ankommt“, bedankte sich Tobias Helber, Fachinformatiker im ersten Lehrjahr, im Namen des Projektteams. Die Auszubildenden Denise Bohnet, Svenja Bross, Sonja Fritz, Mika Hauser, Jannik Münstermann und er hatten rund 250 Stunden in das Konzept investiert und inzwischen bereits einige Ideen am zentralen Standort in Loßburg realisiert.
Darum werden Einwegbecher ersetzt
In Loßburg sind 24 Tischgeräte (Table Tops) sowie 33 große Kaffeeautomaten im Einsatz, die im Jahr 2019 insgesamt 900.000 Heißgetränke ausgaben – davon 85 % in Einmalbechern aus Kunststoff. Die vom Projektteam erstellte Energiebilanz zeigte, dass bei der Herstellung eines einzigen Einwegbechers 14 g CO2 entstehen, bei einem Spülvorgangs von zehn Tassen hingegen nur 11,8 g CO2. Eine Befragung, ergab, dass die große Mehrheit bereit ist, auf Tassen oder eine Mehrweglösung umzusteigen. Daraufhin hängte das Team Plakate aus, um alle Nutzer zu motivieren, beim Kaffeekonsum auf Einwegbecher zu verzichten. Bei den Table-Top-Geräten setzten inzwischen viele Mitarbeitende auf Porzellantassen.
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Welche Ideen noch entwickelt wurden
Eine weitere Idee ist, die Kaffee-Automaten über WLAN-fähige Steckdosen an das unternehmsinterne Netz anzuschließen, um sie am Wochenende und im Betriebsurlaub einfach abschalten zu können. Die Azubis ermittelten die die Leistungsaufnahme der Kaffeeautomaten in Benutzung, Standby und beim Anlaufen. Ergebnis: Wenn alle 57 Automaten an den Wochenenden und während der Betriebsruhe abgeschaltet würden, kämen 6.058 Tage im Jahr zusammen, was 0,138 t CO2-Einsparungen im Jahr entspricht.
Ein größeres noch umzusetzendes Ziel lautet, bei den großen Kaffeeautomaten ein neues Mehrwegsystem zu etablieren. Als CO2-schonendste Alternative stellte sich heraus, automatenfähige Mehrwegbecher auf Spritzgießmaschinen direkt bei Arburg zu fertigen und die Automaten damit zu bestücken. Benutzte Becher könnten in einen Sammler zurückgegeben und dann ebenfalls vor Ort in einer separaten Spülküche gereinigt werden. Wenn alle Maßnahmen umgesetzt werden, ließen sich künftig rund zehn Tonnen CO2-Emissionen im Jahr reduzieren.
Quelle: Arburg
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