Schüler bei der Präsentation

Schüler der Heinrich-Schickhardt-Schule stellen ihr Sia-Projekt des automatisierten Greifroboters bei Arburg vor. (Bild: Arburg)

Seit Herbst letzten Jahres arbeiteten vier Zwölftklässler der Heinrich-Schickhardt-Schule Freudenstadt an dem Projekt, betreut von Arburg-Ausbilder Pierre Huissel. Herausgekommen ist ein Sechs-Achs-Roboter mit zwei Kameras und einer speziellen Programmierung, die eine Bratwurst aus einem Wasserbad heben, abtropfen und ablegen kann. Bei der abiturrelevanten Abschlusspräsentation am 27. Juni war dann auch Renate Keinath, geschäftsführende Gesellschafterin und Verantwortliche für den Bereich Personalmanagement, vor Ort.

„Es war zunächst ein ‚schwer greifbares‘ Projekt und jetzt habt ihr es geschafft, dass der Griff in die Kiste funktioniert“, freut sich Pierre Huissel, Ausbilder im Bereich Elektrotechnik und Mechatronik bei Arburg. „Die Jungs haben sich viel einfallen lassen – toll, dass es so gut geklappt hat.“ Die Schüler haben es geschafft, einem Roboter „Augen“ zu verleihen, damit er Teile undefiniert greifen kann. Das bedeutet, die Teile können an beliebigen Positionen liegen und der Roboter kann diese sehen und entnehmen.

Schüler-Projekt greift Azubi-Projekt auf

Die Anlage der „Smarten Bratwurst“ wird von den Auszubildenden bei Arburg entwickelt und wurde bereits bei dem Wettbewerb „Industrie 4.0-Talente“ ausgezeichnet. Die Auszubildenden optimieren seit Jahren die Grillstation weiter, bei der eine Bratwurst automatisiert zubereitet wird. Nun konnten im Rahmen des Sia-Projekts und mit der Kooperation der Heinrich-Schickhardt-Schule vier Schüler eine weitere Station planen: Ein Roboter soll zukünftig die Wurst am Anfang im Wasserbad erkennen, greifen, abtropfen lassen und ablegen.

Die Schüler haben sich auf die Profilschwerpunkte „Technik und Management“ und „Informatik“ spezialisiert und schlossen mit dem Projekt bereits einen Teil ihrer Abiturprüfung ab. Ihre Aufgabe war es, gängige Lösungsmethoden zu finden und mit Herstellern in Kontakt zu treten. „Wir haben mit fünf Lieferanten angefangen“, berichtet Moritz Benz. Die Wahl fiel auf einen Sechs-Achs-Roboter von Yaskawa, der mit dem Tool „Control“ von Mikado programmiert wurde. Die Kamera ist eine Leihgabe der Firma Optonic, die das Team in Freiburg besucht hatte. Nach der Beschaffung der Komponenten ging es an ans Testen und die Realisierung. „Wir haben mit Klötzen geübt und ausprobiert, wie schnell sich der Roboter auf den Gegenstand zubewegen darf und wann er stoppen muss“, erklärt Schüler Marvin Andres. „Außerdem haben wir die verschiedenen Winkel, die der Roboter greifen sollte, programmiert – insgesamt es waren bis zu 280 verschiedene Kombinationen.“ Besondere Herausforderungen dabei waren etwa gekrümmte Würste und die Bewegungen im Wasserbad.

Projekt soll als Orientierungshilfe für Schüler dienen

„Das Projekt war sehr interessant und hat auch zur eigenen Berufsfindung beigetragen“, sagt Schüler Pascal Schuler. Die Schüler haben in ihrer Freizeit an dem Projekt gearbeitet, aber sind nun auch einen Schritt näher am Abitur: Durch ihre Ausarbeitung über die Entwicklung der Roboterautomation haben sie eine der dazu notwendigen Prüfungen abgelegt. Hinzu kommt die Erfahrung in einer interdisziplinären Arbeit: „Bei der Konzeption des Roboters haben sich die Schüler mit Themen der Elektronik, der Informatik und des Wirtschaftsingenieurwesens beschäftigt“, berichtet Pierre Huissel. „Diese und noch weitere Studien- und Ausbildungsgänge werden wir beim Campus-Day am 28. Juli vorstellen. Interessierte können sich über die Arburg-Azubi- Website anmelden.“

Quelle: Arburg

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