
Einweihung der neuen Demofabrik: (v.r.) Holger Ruckdäschel (NMB), Bernd Krebs (Toolcraft), Till Merkel (Rösler Oberflächentechnik), Bernhard Häupler (Rehau Industries), Nico Geis (NMB), Philipp Matthes (Rehau Industries), Staatssekretär Tobias Gotthardt (Bayerisches Wirtschaftsministerium), Markus Garscha (Ossberger). (Bild: NMB)
Ende Januar 2025 nahm die Neue Materialien Bayreuth eine Demonstrationsfabrik für den selektiven Lasersinter-Prozess (SLS) in Betrieb. Ziel ist es, die industrielle Serienfertigung mittels additiver Fertigung zu optimieren. Die digitale und automatisierte Umgebung ermöglicht detaillierte Untersuchungen zur Prozessstabilität.
Welche Technologien sind in die Fertigungslinie integriert?
Die Demofabrik setzt auf Automatisierung, Prozessüberwachung und digitale Steuerung. Eine Inline-Analytik sorgt für kontinuierliche Qualitätssicherung und reduziert Ausschuss. Folgende Anlagen wurden in die Fertigungslinie integriert:
- Zwei SLS-Drucksysteme für Hochtemperatur-Thermoplaste (Farsoon)
- Automatisierte Entpulverung und Pulvermanagement (Ossberger)
- Automatisierte Oberflächenbearbeitung (AM Solutions, Rösler Gruppe)
- Inline-Messsysteme und Sensorik (Colorlite, Additive Marking)
- Teileidentifizierung und Automatisierung (Toolcraft)
- Digitale Datenerfassung über eine IOT-Plattform (d-fine)

Welche Fragestellungen werden untersucht?
Neben materialwissenschaftlichen Untersuchungen stehen Digitalisierung und Automatisierung entlang der gesamten Prozesskette im Fokus. Die SLS-Demofabrik ermöglicht Analysen zu:
- Wechselwirkungen zwischen Prozessen, Materialien und Bauteileigenschaften
- Erhöhung der Reproduzierbarkeit
- Reduzierung von Betriebskosten durch digitale Prozesskontrolle
- Minimierung der Pulveralterung zur Steigerung der Recyclingrate auf bis zu 85 %
- Einfluss verschiedener Abkühlstrategien auf die Bauteileigenschaften
Eine maßgeschneiderte IOT-Plattform und Bauteilmarkierungslösungen erfassen Prozessparameter in Echtzeit. Diese werden transparent den jeweiligen Bauteilen zugeordnet. Dadurch können Fertigungsprozesse gezielt optimiert und langfristige Material- und Prozessentwicklungen unterstützt werden.
Welche Bedeutung hat die SLS-Demofabrik für die Industrie?
Die Demofabrik dient als Technologiedemonstrator und Reallabor für neue Entwicklungen in der additiven Fertigung. Langfristig sollen verschiedene Materialien und Prozesse untersucht werden, um Kooperationen mit Industriepartnern auszubauen. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Industrie und schafft neue Anwendungsmöglichkeiten.
Das Gesamtvolumen der Maßnahme beträgt 1,9 Mio. Euro. Der Freistaat Bayern als Hauptgesellschafter der Neue Materialien Bayreuth übernahm mit 1,7 Mio. Euro den größten Teil der Finanzierung.
Quelle: Neue Materialien Bayreuth
SAVE THE DATE: Praxisforum Kunststoffrezyklate 2025
Merken Sie sich schon mal den 26. und 27. März 2025 vor, denn dann steht wieder das Fachforum zum Werkstofflichen Recycling in Darmstadt an.
Das Praxisforum Kunststoffrezyklate bietet geballtes Expertenwissen auf internationaler Ebene: Neben aktuellen Marktentwicklungen, Forschungsansätzen und technischen Lösungen liegt der Fokus verstärkt auf praktischen Anwendungen in den unterschiedlichsten Branchen.
Überzeugen sie sich selbst und werfen Sie einen Blick auf das vorläufige Programm.
Reservieren Sie sich den Termin in Ihrem Kalender für zwei intensive Tage, die mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen zum Austausch und zur Vernetzung gefüllt sind. Zur Anmeldung gelangen Sie hier.