Eine Grußße von Menschen in Anzügen durchschneiden ein blaues Band

Die neue Produktionshalle am Standort in Neuhaus am Rennweg schafft 30 neue Arbeitsplätze und erweitert die Produktionskapazitäten für Behälter für die Pharmazeutik und Diagnostik. (Bild: Röchling)

Für die Röchling-Gruppe ist es eine der größten Investitionen in einen Standort. Mit der neuen Produktionsumgebung werden auch 30 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Investition in die neuen Räumlichkeiten wurde notwendig, da Röchling Medical einen Großauftrag von einem namhaften deutschen Pharmaunternehmen für rund 30 Mio. Behälter pro Jahr erhalten hat, der mit der bestehenden Kapazität nicht zu bewerkstelligen gewesen wäre. Das Ziel ist jetzt, weitere Großaufträge für den Standort zu gewinnen.

In Neuhaus produziert der Kunststoffverarbeiter Verpackungssysteme für die Pharmazie, die Diagnostik und die Medizintechnik. Dabei werden die Produkte unter kontrollierten Bedingungen in Reinräumen produziert, montiert und verpackt. Das neue Gebäude umfasst eine Grundfläche von insgesamt 1.850 m². Im ersten Obergeschoss des vierstöckigen Neubaus befindet sich das Herzstück in Form einer insgesamt 1.700 m² großen Reinraumfertigung der Klassen GMP C und D. Dort werden ab dem ersten Quartal 2023 Container, Flaschen und Kanister aus thermoplastischen Kunststoffen für die Pharmazeutik und Diagnostik gefertigt. Über die Erweiterung am Standort in Neuhaus am Rennweg berichtete der PLASTVERARBEITER hier.

Wie viele und welche Behälter werden am Standort produziert?

Für die Produktion wurde unter anderem in Co-Extrusionsblasmaschinen investiert. Damit erreicht das Unternehmen je nach Größe eine Gesamtkapazität von 80 bis 100 Mio. Behältern im Jahr. Produziert werden Behälter mit einem Volumen von zwei Millilitern bis zu einem Fassungsvermögen von zehn Litern. Über der Reinraumfertigung sind im zweiten Obergeschoss die Materialaufbereitung sowie die Lüftungs- und Filtertechnik verbaut. Das Erdgeschoss beherbergt die Technikzentrale und die Logistik, die anteilig Reinraumbedingungen erfüllt. Der Standort Neuhaus verfügt über Expertise bei nahezu allen ein- und mehrschichtigen Blastechnologien.

Welche Anforderungen erfüllt die neue Produktionsumgebung?

Um den besonderen Anforderungen der Medizintechnik- und Pharmabranche gerecht zu werden, wurde bei der Planung stark auf die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen und die Automatisierung geachtet. Der gesamte interne Warenfluss wird mittels eines autonom fahrenden Transportsystems realisiert, um die innerbetrieblichen Produktionsabläufe unter Reinraumbedingungen zu optimieren und Kontaminierungen der Produkte zu vermeiden.

Neben den schon am Standort nach ISO 14001 und 50001 zertifizierten vorhandenen Umwelt- und Energiestandards kommt im Untergeschoss des Neubaus ein Kältespeichersystem zum Einsatz, um nachhaltig Energieressourcen zu sparen und den Ausstoß an CO2 zu reduzieren. Bei diesem Konzept wird der für die Sprinkleranlage vorhandene Löschwassertank mit einem Volumen von etwa 2.000 m³ als Kältespeicher in der Nacht auf ein niedriges Temperaturniveau abgesenkt, und mit der so gewonnenen Energie werden am Tag die Produktionslinien mit Kühlwasser versorgt.

„Wir haben neben LED-Beleuchtung und einer kontrollierten Raumbelüftung auch eine Druckluftstation zur Erzeugung der Prozessluft mit energieeffizienten ölfreien Kompressoren der höchsten Reinheitsklasse einbauen lassen”, sagt der Standortleiter Alexander Stauch, der den Bau des Produktionsgebäudes verantwortet.

Was bereits investiert wurde und was noch geplant ist

Gegründet wurde das Werk vor genau 20 Jahren als HPT Hochwertige Pharmatechnik. Die Röchling-Gruppe, die in diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen feiert, hat es im Jahr 2015 übernommen. Bisher investierte die Unternehmensgruppe bereits 35 Mio. Euro in die erste große Erweiterungsstufe des Standorts. Das Werksgelände umfasst jetzt mehr als 88.900 m² mit sechs Reinräumen mit einer Gesamtgröße von 5.600 m², einem Logistik- sowie einem Ausbildungscenter.

Das nun eröffnete Produktionsgebäude bildet noch nicht den vorläufigen Abschluss der Investitionen am Standort. So wird etwa für ein weiteres Großprojekt ein Bestandsgebäude umgebaut. Zudem wird ein im Jahr 2019 erworbenes Gebäude in direkter Nachbarschaft zum bestehenden Werksgelände in ein Verwaltungs- und Entwicklungsgebäude umgewandelt.

Quelle: Röchling

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