Der Markt für Kunststoffspritzgussprodukte ist von Überkapazitäten und starker internationaler Konkurrenz geprägt. Er unterliegt daher einem hohen Kostendruck. Auch die Unsicherheiten in Bezug auf die weitere Entwicklung der Wirtschaft in Pandemie-Zeiten ist ein ganz erheblicher Faktor bei der Suche nach Investoren gewesen. „Letztendlich haben sich alle Interessenten aus dem laufenden Investorenprozess zurückgezogen. Niemand sah sich in der Lage, das Unternehmen mit frischem Geld und einem sicheren Zukunftskonzept zu versorgen“, bedauert Tobias Hirte.

Der Insolvenzverwalter hatte das Unternehmen nach dem Insolvenzantrag im September 2019 unter schwierigen Bedingungen bis heute fortgeführt, in der Hoffnung, eine geeignete Sanierungslösung für Rettinger zu finden. „Die Mitarbeiter haben vollen Einsatz gezeigt, gerade in den Zeiten, in denen wir auf Kurzarbeit zurückgreifen mussten. Die Geschäftspartner standen zum Unternehmen und haben das Ihre dazu beigetragen, dass wir das Unternehmen so lange wie möglich fortführen können. Dennoch bleibt nichts anderes übrig als den Geschäftsbetrieb einzustellen“, berichtet Hirte.

Rettinger Kunststofftechnik produziert Kunststoffteile aus Thermoplasten und Mikrospritzguss-Teile. Den weit überwiegenden Teil des Umsatzes von 12 Mio. EUR erwirtschaftet das Unternehmen mit der Automobilindustrie. (sf)

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