Maschine

Die Intarema TVE plus Dualfil Compact ist deutlich kürzer als die bisherige Doppelfiltrationslösung des Anlagenbauers. Die Recyclingtechnologie schont die Schmelze und spart Massetemperatur sowie Energie. (Bild: Erema Group)

„Das Potenzial für Kunststoffrecycling im amerikanischen Raum ist enorm“, sagt Robert Wahlmüller, CEO von Erema North America im Vorfeld der NPE 2024. Einen besonderen Fokus legt das Unternehmen bei seinem Messeauftritt auf die Intarema Baureihe für den Post-Consumer-Bereich. Die zur K Messe in Düsseldorf 2022 erstmals präsentierte Doppelfiltrationsanlage Intarema TVE plus Dualfil Compact ist für das Recycling von herausfordernden Materialien mit hohem Verschmutzungs- und Feuchtigkeitsgrad, zum Beispiel Folienabfälle mit Papieretiketten aus dem Gewerbemüll, Agrarfolien oder gewaschene Folien aus dem Haushaltsmüll.

Wesentliches Merkmal der Anlage ist die durchgängig schonende Behandlung der Schmelze über den gesamten Verarbeitungsprozess. Das ist das Ergebnis der Kombination der bewährten TVE plus Technologie mit der neuen Duafil Compact Bauweise. Aufgrund der kompakten Anordnung ist die Extruderschnecke im Vergleich zur bisherigen Erema Doppelfiltrationslösung um 10 L/D (length-to-diameter ratio) kürzer, wobei die Austragsmeteringzone entfällt. Die Schmelze wird dadurch insgesamt sanfter aufbereitet, auch weil der Druckaufbau für die zweite Filtrationseinheit durch eine spezielle Schmelzepumpe erfolgt. „Unsere DuaFil® Compact Technologie entkoppelt Druck- und Temperaturaufbau, wodurch die Massetemperatur insgesamt sinkt und die höchste Temperatur bereits vor der Entgasung in der „Plus-Zone“ des Extruders auftritt“, erklärt Clemens Kitzberger, Business Development Manager der Applikation Post-Consumer bei der EREMA Group. Das Entgasungsvolumen erhöht sich damit um bis zu 33 %, gleichzeitig reduzieren sich Verweilzeit und Energieverbrauch.

Bei der Recycling-Anwendung von DSD 323-2 (flexible PE- und PP-Haushaltsabfälle) erzielt die Intarema 1108 TVE plus Duafil Compact beispielsweise eine um rund 22 °C geringere Massetemperatur vor der zweiten Filtereinheit sowie einen um circa 11 % geringeren Gesamtenergieverbrauch (spezifischer Energieverbrauch kWh/kg) bei gleichzeitig etwa 14 % mehr Durchsatz verglichen mit der bisherigen Lösung des Herstellers.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

So werden verschmutzte Folienabfälle recycelt

Folienrecycling, insbesondere von Supermarktfolie (98/2), hat sich in Nordamerika gut etabliert und gewinnt auch in Südamerika an Bedeutung. Durch die polymerschonende Verarbeitung und die starke Filtrationsleistung der Intarema TVE plus Dualfil Compact sind die Rezyklate optimal für den Wiedereinsatz in Folien geeignet. Bei Stretchfolie mit 8 Mikrometer (µm) Dicke schafft Erema einen Rezyklatanteil von 30 %, bei Schrumpffolie liegt der Anteil bei 50 %.

Ein aktuell in den USA wachsender Bereich ist das Recycling von Agrarfolie. Die Produzenten nehmen die Folien nach dem Gebrauch zurück, recyceln sie und führen sie ihrer Produktion wieder zu. Auch der Bedarf für Technologien zum Verarbeiten stark bedruckter Folien steigt. Beide Anwendungen sind anspruchsvoll: Agrarfolie ist typischerweise stark verschmutzt, zum Beispiel durch Sand, Steine oder organische Fremdstoffe, und Druckfarben dringen beim Aufschmelzprozess häufig in das Recyclingmaterial ein. Die Recyclingmaschine liefert bei derartigen Anwendungen die notwendige hohe Entgasungsleistung für sehr gute Ergebnisse bei einem gleichzeitig sehr effizienten Prozess. Beim Recycling von Agrarfolie werden beispielsweise Einsparungen in Höhe von 20 °C bei der Massetemperatur und 9 % im Energieverbrauch erreicht. Der Durchsatz stieg zugleich um 11 %.

Mehr Platz am amerikanischen Standort

Mann im weißen Hemd und Glatze steht vor einer grauen Maschine
Robert Wahlmüller, CEO bei Erema North America, freut sich über die Eröffnung des erweiterten Technikums in Ipswich. (Bild: Erema)

Im Frühjahr hat Erema North America sein erweitertes Technikum eröffnet. Die Fläche ist auf rund 2.000 m² angewachsen und neue Anlagen wurden angeschafft. „Im Technikum an unserem Standort in Ipswich bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, Produkte und Technologien in praxisnaher Umgebung kennenzulernen und zu testen“, erklärt Robert Wahlmüller. Das Technikum ist mit einer Intarema TVE plus Duafil Compact und einem Refresher ausgestattet. Den mobilen Refresher können Kunden auch für Tests direkt in ihrer Produktion nutzen. Darüber hinaus gibt es eine Intarema K für Folienrandstreifen und Offspec-Material sowie eine flexible R&D-Anlage, die in den Ausführungen Intarema T, TE und TVE plus mit Laser- und Rückspülfilter und verschiedenen Granuliermethoden für unterschiedliche Anwendungsfälle betrieben werden kann. Ein Team von Prozesstechnikern steht als Ansprechpartner für Versuche zur Verfügung.

NPE West Hall, Stand: W4471

Quelle: Erema

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

EREMA Engineering Recycling Maschinen undAnlagen Ges.m.b.H.

Unterfeldstraße 3
4052 Ansfelden/Linz
Austria