Verpackungen dienen zum Transport, Versand und Schutz und müssen diverse Eigenschaften besitzen. Ihre Lebensdauer ist jedoch kurzlebig, da sie nach Verbrauch der Ware meistens entsorgt werden. Durch die Klimaziele und das steigende Bewusstsein für Nachhaltigkeit werden entsprechende Verpackungen gefordert. Obwohl die verfügbaren Verpackungen aus verschiedenen Kunststoffen (oftmals Polyolefine oder Polyester) bei fachgerechter Entsorgung gut recycelbar sind, reagieren Unternehmen und passen ihre Produktverpackungen an.
Wie kann eine umweltfreundliche Verpackung aussehen und welche Alternativen gibt es? Beim Blick auf andere Materialien kann diese Frage nicht eindeutig beantwortet werden, da die Nachhaltigkeit immer von der individuellen Kreislauffähigkeit der Produkte abhängt. Mögliche Alternativen sind Biokunststoffe, Papier, Papier-Kunststoffverbunde. Weitere Faktoren müssen jedoch beachtet werden. So können beispielsweise die Klebschicht für das Etikett sowie die Druckfarben eine Herausforderung beim Recycling darstellen, da diese als Störfaktor wirken können.
Mit Papier allein kommen Verpackungen oftmals an Grenzen, insbesondere bei Lebensmitteln. Papier reißt beim Eindringen von Feuchtigkeit oder aus ihm können Reststoffe von Druckfarben in das Produkt migrieren. Um die Beständigkeit von Papier zu steigern, kommt eine dünne Kunststoffschicht zum Einsatz. Einige Designs ermöglichen ein einfaches Trennen wie Joghurtbecher mit einem Papieretikett. Hinweise auf den Produkten zeigen die richtige Produkttrennung zum Entsorgen. Bei vielen Produkten ist die Trennung hingegen nicht oder nur in begrenztem Maß möglich. In einem zusätzlichen Schritt müssen die Papierfasern von der Folienschicht getrennt werden. Dies führt zu einer Verringerung der Recyclingfähigkeit der Papierfraktion. Inzwischen ist deshalb in den Spuckstoffen aus den Papierfabriken ein zunehmender Anteil an Mischkunststoffen enthalten. Für diese sind mir bisher noch keine sinnvollen Recyclingwege bekannt. Eine Alternative wäre die Beschichtung oder Kombination von Papier mit bioabbaubaren Kunststoffen. Es ist aber noch unklar, wie diese im Papierrecyclingprozess am besten gehandhabt werden, und für die neuesten Entwicklungen sind die verfügbaren Mengen noch limitiert.
Ob eine Verpackung nachhaltig ist, hängt von der individuellen Kreislauffähigkeit der Produkte ab.
Wann ist eine Verpackung nachhaltig?
Zum Beantworten der Frage nach einer nachhaltigen Verpackung muss der komplette Kreislauf betrachtet werden. Bereits bei Design und Materialauswahl sollte nicht nur der Anteil an nachwachsenden Rohstoffen, sondern auch die Recyclingfähigkeit betrachtet werden. Natürlich muss die Verpackung aber auch wirtschaftlich sein.
Deshalb versucht das SKZ, gemeinsam mit Unternehmen ganzheitlich umsetzbare Lösungen zu finden. Wenn mit einem Monomaterial alle Anforderungen der Verpackung erfüllt werden können, ist diese im Nachgang deutlich recyclingfähiger. Bei Verbundverpackungen aus mehreren Materialien hängt die Recyclingfähigkeit davon ab, wie gut die Schichten voneinander getrennt werden können. Am SKZ beschäftigen wir uns deshalb damit, wie der Aufbau einer Verbundverpackung aussehen muss, um diese später optimal recyceln zu können. Dabei schauen wir uns insbesondere an, wo Biokunststoffe am sinnvollsten sind und wie die Recyclingfähigkeit dadurch verändert wird.
Quelle: SKZ