An der Berliner Hochschule für Technik wird in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt die Herstellung biologisch abbaubarer Kunststoffe aus Abfällen untersucht. Das Projekt zielt darauf ab, die Synthese von Polyhydroxyalkanoaten zu optimieren und deren industrielle Nutzbarkeit zu fördern.

In einem Bioreaktor arbeitet Prof. Dr.-Ing. Sebastian Riedel mit Abfallstoffen wie Altspeiseöl, um biologisch abbaubare Kunststoffe herzustellen. Im Bild unten rechts: aufgereinigtes PHA aus Biomasse. (Bild: Christian Kielmann, Thomas Grimm)

An der Berliner Hochschule für Technik (BHT) untersucht ein neues Forschungsprojekt unter Leitung von Prof. Sebastian Riedel die Herstellung biologisch abbaubarer Kunststoffe aus Abfällen. Gemeinsam mit Prof. Jaewook Myung vom Korea Advanced Institute of Science & Technology (KAIST) werden biotechnologische Verfahren weiterentwickelt, um Polyhydroxyalkanoate (PHA) zu synthetisieren. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 580.000 Euro gefördert und läuft 36 Monate.

Im Fokus steht die Nutzung von Mikroorganismen, die PHA aus Abfallströmen wie Altspeiseöl und landwirtschaftlichen Reststoffen produzieren können. Diese Rohstoffe sind kostengünstig, reichlich vorhanden und reduzieren Abfälle, was eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft fördert.

Warum sind PHAs eine vielversprechende Lösung?

PHAs gehören zu den biologisch abbaubaren Polyestern und gelten als Alternative zu erdölbasierten Kunststoffen. Sie können vollständig biologisch abgebaut werden und basieren auf erneuerbaren Rohstoffen. Ziel ist es, die Materialzusammensetzungen zu optimieren und ihre Umweltwirkungen umfassend zu bewerten, um die industrielle Nutzbarkeit zu verbessern.

Das Forschungsprojekt leistet einen Beitrag zur Reduzierung fossiler Rohstoffe in der Kunststoffproduktion und zur Förderung nachhaltiger Materialien. Die Ergebnisse könnten den Einsatz biologisch abbaubarer Kunststoffe in verschiedenen Industrien vorantreiben und neue Standards für umweltfreundlichere Kunststofflösungen setzen.

Quelle: Berliner Hochschule für Technik

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