Plasmatreat

Benutzte Atemschutzmasken und Schutzbrillen werden von Lukas Krapf von der BRK-Schnelleinsatzgruppe CBRN(E), Landkreis Haßberge, zur Wiederaufbereitung mit Plasma in die Anlage gelegt. (Bild: Plasmatreat)

Die Idee: Einwegschutzkleidung durch ein sicheres und einfaches Verfahren zu desinfizieren. Der eigentliche Wegwerfartikel kann dann ein weiteres Mal benutzt werden. In der derzeitigen weltweiten Pandemielage werden Schutzmasken und Schutzanzüge immer knapper – durch das Desinfektionsverfahren mit Plasma können schnell und mit geringem Aufwand bereits benutze Masken desinfiziert und wieder benutzt werden. Ein Lichtblick in der derzeitigen Coronakrise, denn Plasma zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es hervorragend desinfiziert. Selbst besonders stabile multiresistente Keime lassen sich damit abtöten – so die Ergebnisse jahrelanger Forschung im mikrobiologischen Labor im Plasmatreat-Technologiezentrum.

Plasma im Einsatz gegen Corona

Das erste Plasma-Desinfektionsautomat wird bereits in Bayern angewandt. Der Anlagenhersteller arbeitet seit Jahren eng mit dem Bayrischen Roten Kreuz. Das BRK ist katstrophenerfahren und hat die Ebolakrise zum Anlass genommen, neue Wege der Desinfektion zu gehen. Herkömmliche Desinfektionsmöglichkeiten sind im Kampf gegen Viren wie Ebola oder Corona aufgrund von Transportproblemen, Nachschubschwierigkeiten, begrenzte Haltbarkeit, nicht überall anwendbar, häufig sind es chemische Keulen und textilschädigend, sehr begrenzt. Der wenig aufwändige und darüber hinaus noch umweltfreundliche Plasmaeinsatz kommt da gerade recht.

Derzeit sind 3 Reinigungsautomaten aufgebaut und einsatzbereit – weitere könnten sofort in Serie gehen. Dass das nötig ist, spüren Geschäftsführer Christian Buske Plasmatreat und seine Mitarbeiter nahezu täglich: „Wir bekommen viele Anrufe und Anfragen mit Hilferufen von Ärzten, Kliniken aber auch Privatpersonen und Unternehmern. Schutzmasken werden knapp – da ist Desinfektion eine Lösung.

Plasma als Problemlöser

„Wenn wir Plasma jetzt erfolgreich in der Coronakrise anwenden können, wird unsere Forschung enorm vorangetrieben und letztendlich könnte das noch ausstehende Zulassungsverfahren beschleunigt werden. Denn noch befinden wir uns in einem Graubereich. Wir wissen, dass unser Verfahren wirkt und haben auch ausreichend Beweise – zugelassen ist das Verfahren aber noch nicht. Dieser Prozess dauert unglaublich lang!“, erklärt Christian Buske. (sf)

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