In Geeste-Dalum werden seit 2021 Reststücke aus der eigenen Produktion sowie von Anwendern zurückgenommen und zu neuen, werthaltigen Rohstoffen aufgearbeitet. Dazu werden sie vor Ort gereinigt, sortiert und gemahlen. Die so entstandenen Rezyklate werden in Haren wieder zu hochwertigen technischen Kunststoff-Halbzeugen verarbeitet. „Insbesondere thermoplastische Kunststoffe eignen sich aufgrund ihrer Eigenschaften ideal für die mechanische Aufbereitung“, sagt Wilhelm Korte-Dirxen, COO von Röchling Industrial. „Unsere Kunden können so ihre eigene Abfallmenge reduzieren, nicht genutzte Reststücke aus der Produktion zurückgeben und daraus hergestellte neue Halbzeuge beziehen.“ Vertrieben werden die Halbzeuge in der Produktfamilie für nachhaltige Kunststoffe Röchling-Reloop, die der Kunststoffverarbeiter 2022 auf den Markt gebracht hat.
Neue Wege geht das Unternehmen nicht nur in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den Kunden. „Eine sortenreine Trennung der Reststücke nach Kunststoffart ist eine Voraussetzung für die erfolgreiche Aufbereitung. Wir nutzen neueste Technologien und Anlagen, die eine zuverlässige und effiziente Sortierung der Kunststoffe ermöglichen“, sagt Korte-Dirxen. Vornehmlich werden in Geeste-Dalum Polyethylen und Polypropylen aufbereitet. Auch andere thermoplastische Kunststoffe, die in einem der weltweit 40 Töchterunternehmen von Röchling Industrial verarbeitet werden, können dort aufbereitet werden.
Kunststoffrecycling: Der große Überblick
Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.
Die Zahlen zum geplanten Ausbau des Röchling Sustainability Center
Das Unternehmen investiert fast 10 Mio. in den Ausbau des sogenannten „Röchling Sustainability Center“. Nach Fertigstellung verfügt dies über eine Fläche von mehr als 7.000 m² auf über 30.000 m² Unternehmensgelände. „Unser Ziel ist es, in Geeste-Dalum mehr als 10.000 Tonnen Kunststoffreste pro Jahr aufzubereiten“, erklärt Heiner Englisch, der für den Standort zuständig ist. Dazu werden neben der modernen Sortieranlage mehrere neue Schredder sowie Mahl- und Produktionsanlagen angeschafft. Auch ein modernes Bürogebäude sowie eine neue Produktionshalle mit mehr als 4.000 m² entstehen in Geeste-Dalum. Beides wird mit einer großflächigen Photovoltaikanlage ausgestattet, um Strom aus erneuerbaren Energien zu nutzen. Insgesamt werden durch die Erweiterung und die damit einhergehende Kapazitätserhöhung circa 20 neue Arbeitsplätze geschaffen.
5 Mio. Euro wurden bereits in Geeste-Dalum investiert. Mit der Erweiterung beläuft sich die Investitionssumme auf 15 Mio. Euro. „Der Ausbau ist nicht nur ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, sondern auch zu unserem emsländischen Standort“, betont Korte-Dirxen. Im circa 30 km entfernten Haren befindet sich der Hauptsitz von Röchling Industrial. Helmut Höke, Bürgermeister der Gemeinde Geeste freut sich über die Stärkung des Wirtschaftsstandortes: „In nur drei Jahren hat sich der Unternehmensstandort der Röchling-Gruppe im Ortsteil Dalum zu einem Zentrum für Kreislaufwirtschaft entwickelt. In den nächsten zwei Jahren werden 10 Mio. Euro investiert. Für weiteres Wachstum hat Röchling Industrial die Option, zusätzliche Grundstücksflächen zu erwerben.“
Quelle: Röchling Industrial