Ein Gefäß mit Flüssigkeit wird unter einen Ausguss gehalten

Chemisches Recycling wandelt gemischte Kunststoffabfälle in Pyrolyseöl für die Herstellung neuer Kunststoffe um. (Bild: Lyondell Basell)

In Wesseling soll dann auch die von Lyondell Basell stammende Moretec-Technologie zum Einsatz kommen. In der geplanten chemischen Recyclinganlage in Wesseling werden künftig dann aufbereitete, schwer zu recycelnde Kunststoffabfällen wiederverwertet. Sobald sie in Betrieb ist, wird sie das Recycling der meisten Kunststoffartikel, wie mehrschichtigen Lebensmittelverpackungen oder Behälter aus Mischkunststoffen ermöglichen. Die endgültige Investitionsentscheidung ist für Ende 2023 vorgesehen.

Wann genau soll die Recyclinganlage in Wesseling in Betrieb gehen?

Die Inbetriebnahme der Moretec-Anlage ist für Ende 2025 mit einer Kapazität von 50.000 Jahrestonnen geplant. Das produzierte Rohmaterial wird am Standort Wesseling von Lyondell Basell in neue sogenannte „Circulen Revive-Polymere“ umgewandelt, die in Anwendungen wie Lebensmittelverpackungen und Gesundheitsprodukten eingesetzt werden.

Woher kommen die für die Anlage benötigten Kunststoffabfälle?

Mit Kunststoffabfällen beliefern wird die Anlage das deutsche Joint Venture Source One Plastics. Es ist eine Kooperation von Lyondell Basell und der deutschen 23 Oaks Investments. Eine entsprechende Vereinbarung wurde bereits im Oktober dieses Jahres unterzeichnet. Das Joint Venture plant eine energieeffiziente, fortschrittliche Sortier- und Recyclinganlage für Kunststoffabfälle in Deutschland zu bauen, die erneuerbare Energie aus Wind und Biomasse nutzen und eine jährliche Menge an Kunststoffverpackungsabfällen von rund 1,3 Millionen Bundesbürgern verarbeiten soll. Diese Kunststoffabfälle werden aus Materialien wie mehrschichtigen Lebensmittelverpackungen oder gemischten Kunststoffbehältern bestehen, die heute in der Regel nicht recycelt werden.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Was kann die Moretec-Technologie von Lyondell Basell?

"Diese differenzierte Technologie mit hohem Ertrag wird es uns ermöglichen, Kunststoffabfälle in Pyrolyseöl und Pyrolysegas umzuwandeln, die wir in unseren Crackern als Ausgangsmaterial für die Produktion neuer Kunststoffe verwenden können. Feste Prozessrückstände können wiederverwendet oder in anderen Anwendungen verbraucht werden, was diese Technologie zu einem energieeffizienten, abfallfreien Verfahren für das Recycling von Kunststoffabfällen macht, erklärt Yvonne van der Laan, Executive Vice President, Circular and Low Carbon Solutions bei Lyondell Basell.

Seit wann ist die Moretec-Technologie im Einsatz?

2018 begann Lyondell Basell gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit der Grundlagenforschung im Bereich des chemischen Recyclings von Kunststoffabfällen, bei der die Effizienz der Moretec-Technologie im Labormaßstab nachgewiesen wurde. Im Oktober 2019 kündigte das Unternehmen den Bau einer chemischen Recycling-Pilotanlage an seinem Standort in Ferrara, Italien, an, die im August 2020 in Betrieb genommen wurde. Mit dem Betrieb der Pilotanlage konnten die Forschungsarbeiten die Effizienz des Recyclingprozesses verbessern, einen kommerziell nutzbaren Katalysator identifizieren und weitere Fortschritte bei der Charakterisierung des Abfall-Rohstoffstroms erzielen. Die Fähigkeit der Moretec-Anlage wurde weiter ausgebaut, indem die Pilotanlage im Jahr 2021 in eine industrielle Anlage im kleinen Maßstab umgewandelt wurde.

Heute ermöglicht die Technologie das Recycling der meisten Arten von Kunststoffen wie mehrschichtige Lebensmittelverpackungen oder gemischte Kunststoffbehälter. Die auf Polyolefinen basierenden Kunststoffabfälle werden in einer eigenen Reaktoreinheit zersetzt. Das Ergebnis ist ein hochwertiges Ausgangsmaterial, das für die Herstellung neuer Kunststoffe in den Lyondell Basell Polymerstandorten verwendet werden kann.

Quelle: Lyondell Basell

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