Prof. Dr.-Ing. Nicole Strübbe, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, TH Rosenheim.

Prof. Dr.-Ing. Nicole Strübbe, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Technische Hochschule Rosenheim. (Bild: Privat)

Schon als Kind haben mich die Komplexität und Eleganz von Flugzeugbauteilen und deren Materialien fasziniert, was mich schließlich zu einem Studium der Kunststofftechnik führte. Während meines Studiums und meiner anschließenden Promotion durfte ich die vielen Aspekte der Kunststofftechnik kennenlernen: Herstellungsverfahren, Verarbeitung von Kunststoffen, mechanische Eigenschaften, wie man sie optimieren kann sowie die Entwicklung neuer Materialien. Besonders Materialdesign von thermoplastischen Kunststoffen durch Compoundierung hat damals mein Interesse geweckt.

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Umweltschutz immer wichtiger werden, sehe ich die Entwicklung und Etablierung von Biopolymeren aus Abfallstoffen wie Sägenebenprodukten als eine der großen Herausforderungen und Chancen unserer Zeit. Sie bieten die Möglichkeit, die Umweltbelastung durch konventionelle Kunststoffe zu reduzieren und gleichzeitig neue, innovative Materialien zu schaffen. Auch kreislaufgerechtes Produktdesign und Recycling sind Themen der Stunde.

Ein Studium der Kunststofftechnik bietet daher hervorragende Berufsaussichten und attraktive Gehälter. Die Kunststoffindustrie ist ein bedeutender Wirtschaftszweig mit einer stetig wachsenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften. Durch meine akademische Ausbildung und praktischen Erfahrungen habe ich gelernt, wie wichtig es ist, sich ständig weiterzubilden und auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben. Dies eröffnet nicht nur vielfältige Karrieremöglichkeiten, sondern auch die Chance, aktiv an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken.

Ein weiterer Bereich, der mich besonders motiviert, ist die Medizintechnik. Kunststoffe spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von medizinischen Geräten und Implantaten. Von Spritzen über Prothesen bis hin zu hochkomplexen diagnostischen Geräten – die Einsatzmöglichkeiten sind enorm. Die Vorstellung, durch meine Arbeit im Bereich Kunststofftechnik einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen zu leisten, ist für mich eine große Motivation. Es ist erfüllend zu wissen, dass das, was man entwickelt, direkt zur Gesundheit und zum Wohlbefinden anderer beiträgt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mein Weg in die Kunststofftechnik durch eine kindliche Faszination für Flugzeuge begann und sich zu einer tiefen Leidenschaft für die Vielfalt und die Möglichkeiten dieses Materials entwickelt hat. Die Kombination aus kreativen Herausforderungen, technischen Innovationen und der Möglichkeit, einen positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft zu nehmen, macht für mich den Reiz dieses Studienfachs aus. In einer Welt, die sich ständig weiterentwickelt und in der Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, bietet die Kunststofftechnik daher für junge Menschen nicht nur spannende berufliche Perspektiven, sondern auch die Chance, aktiv an einer besseren Zukunft mitzugestalten.

Die große Übersicht zum Studium der Kunststofftechnik

Junge Menschen beobachten gemeinsam einen 3D-Drucker bei der Arbeit
(Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Die Kunststoffindustrie sucht händeringend nach Fachkräften. Und auch die Hochschulen melden immer weniger Einschreibungen für ein Studium der Kunststofftechnik. In unserer Übersicht gehen wir für alle Interessierte den Fragen nach:

  • Was macht eigentlich ein Kunststoffingenieur?
  • Wie viel verdient ein Kunststoffingenieur?
  • Wo kann ich Kunststofftechnik studieren?

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