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Lanxess verabschiedet sich aus dem Geschäft mit Synthesekautschuken: Der Kölner Chemiekonzern verkauft seinen Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo an den Partner Saudi-Aramco. (Bild: Lanxess/Arlanxeo)

Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Gleichzeitig werden die zuständigen Arbeitnehmervertretungen konsultiert oder informiert. Die Unternehmen gehen davon aus, dass die geplante Transaktion bis Ende 2018 abgeschlossen sein wird. Insgesamt ist das Gemeinschaftsunternehmen mit 3,0 Mrd. EUR bewertet. Für seinen 50-Prozent-Anteil würde Lanxess von Saudi Aramco nach Abzug von Schulden und anderen finanziellen Verbindlichkeiten rund 1,4 Mrd. EUR in bar erhalten. Mit dem Transaktionserlös will Lanxess seine finanzielle Basis stärken und seine Nettofinanzverbindlichkeiten reduzieren.

Ursprünglich hatten Lanxess und Saudi Aramco für beide Partner eine Sperrfrist bis 2021 vereinbart. „Mit der geplanten Transaktion würden wir einen weiteren Meilenstein unserer strategischen Neuausrichtung früher als ursprünglich geplant abschließen“, “sagte Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender von Lanxess. „Damit wären wir in der Lage, uns noch besser auf unsere Position als führender Anbieter in mittelgroßen Spezialchemiemärkten zu konzentrieren. Gleichzeitig erhöhen wir die Stabilität unseres Geschäfts, stärken unsere finanzielle Basis und gewinnen zusätzliche strategische Flexibilität für weiteres Wachstum.“

Saudi Aramco_Abdulaziz M. Al-Judaimi_Senior Vice President of Downstream_2018

Nach Einschätzung des Senior Vice President of Downstream bei Saudi Aramco, Abdulaziz M. Al-Judaimi, wird die Übernahme von Arlanxeo das Wachstum von Saudi Aramco mit C4-basierten Olefinen wie Butadien und Isobutylen beschleunigen. (Bildquelle: Saudi Aramco)

Saudi Aramcos Senior Vice President of Downstream, Abdulaziz M. Al-Judaimi, kommentierte die geplante Arlanxeo-Übernahme so: „Der geplante Kauf unterstreicht die Strategie von Saudi Aramco, unser Downstream-Portfolio weiter zu diversifizieren und unsere Fähigkeiten über die gesamte Wertschöpfungskette von Erdöl und Chemikalien zu stärken. Insbesondere wird die Akquisition unser Wachstum mit C4-basierten Chemikalien wie Butadien und Isobutylen beschleunigen.“ Arlanxeo soll seinen Firmensitz in Maastricht behalten.

Arlanxeo in Maastricht, Niederlande, erzielte 2017 einen Umsatz von rund 3,2 Mrd. EUR und beschäftigt etwa 3.800 Mitarbeiter an 20 Produktionsstandorten in neun Ländern. Das Unternehmen produziert Hochleistungskautschuke, unter anderem für die Automobil- und Reifenindustrie, die Bauindustrie sowie die Öl- und Gasindustrie. Die Ausgliederung des Geschäfts mit synthetischem Kautschuk in das Joint Venture Arlanxeo im Jahr 2016 war die Grundlage für die strategische Neuausrichtung von Lanxess. Seitdem konzentriert sich der Chemiekonzern auf das Wachstum in mittelgroßen Spezialchemiemärkten und hat bereits verschiedene Akquisitionen in diesem Bereich getätigt – die größte war bisher die Übernahme des US-Chemieunternehmens Chemtura im Jahr 2017. (dw)

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