Grafik mit einem roten und einem schwarzem Pfeil. Dahinter ein Oberkörper von einem Mann mit grauem Jackett und roter Krawatte. Zeigt mit dem Zeigefinger auf die Grafik.

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Weniger: Produktion, Umsatz, Marge

Bereits im Vorjahreshalbjahr mussten die Verarbeiter starke Umsatz- und Produktionsrückgänge hinnehmen. Wie uns der Produktionsindex schon längst signalisiert hatte, wiederholte sich dieses Spiel auch in diesem ersten Halbjahr. Der Produktionswert sank um -5,6 % auf 31,5 Mrd. Euro, die Mengen gingen um -3,9% zurück. Stärkerer Mengen- als Wertrückgang bedeutet in den meisten Fällen sinkende Marge. Davon darf man auch hier ausgehen, denn Kostenentlastungen waren nirgends in Sicht, so dass sich Preisreduzierungen aufgedrängt hätten. Und die Produktivität dürfte sich so schnell nicht so dramatisch verbessert haben. Den Betrieben steht das Wasser immer öfter bis zum Hals.

Tortendiagramm.
(Bild: Destatis)

Abwärtstrend stark verlangsamt

In den ersten beiden Quartalen 2024 bewegt sich der Produktionswert etwa auf dem Niveau des dritten Viertels 2021. Und das, obwohl seither die Erzeugerpreise kostenbedingt stark gestiegen sind. Ursache ist der neunmalige Rückgang der realen Produktion seit dem zweiten Quartal 2022. Energiekostensteigerungen, sinkende Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie im Allgemeinen und Nachfragerückgänge sind dafür ausschlaggebend. Immerhin scheint im zweiten Quartal eine gewisse Beruhigung eingetreten zu sein. Eine Trendwende bleibt aber weiter unsicher.

Grafik mit Balken und Kurven.
(Bild: Destatis)

Im besten Falle „nur“ stagnierende Produktion

Im ersten Halbjahr sehen wir überwiegend deutlich gesunkene Produktionswerte bei langsam zurückgehenden oder stagnierenden Mengen – mit Ausnahme von Technischen Teilen und Konsumwaren. Bei Halbzeugen hat sich die vorher dramatische Lage beruhigt, bei Baubedarfsartikeln schlägt die Baukrise mit voller Wucht zu. Technische Teile und Konsumwaren sind wieder stark rückläufig – VW, Audi, BMW, Mercedes lassen grüßen. Ebenso der Maschinenbau. Langfristige Liefervereinbarungen verhindern derzeit hier noch stärkere Umsatzrückgänge.

Grafik mit horizontalen Balken
(Bild: Destatis)

Produktionswerte sinken überall

Seit Anfang des letzten Jahres sinken die Produktionswerte. Bei anhaltendem Produktionsrückgang und sinkenden Erzeugerpreisen (seit Anfang/Mitte 2023) verstärkt sich der Umsatzrückgang. Im Allgemeinen lag der Tiefpunkt im zweiten Quartal 2023, seither hat sich die Dramatik leicht abgeschwächt. Lediglich bei Verpackungsmitteln gibt es neuerdings wieder marginale Umsatzzuwächse. Die weitere Entwicklung ist schwer zu prognostizieren, hängt von der realen Produktions- und der Preisentwicklung ab. Sehr wahrscheinlich wird der Wertrückgang – zwar abgeschwächt – weitergehen.

Grafik mit vertikalen Balken.
(Bild: Destatis)

Technische Teile versus Konsumwaren

In der Warenproduktion ist die Unterscheidung nach Technischen Teilen und Konsumwaren im Gegensatz zur Branchenstatistik möglich: Konsumprodukte schwächeln angesichts von Kaufkraftschwund und Kaufzurückhaltung der Konsumenten. Technische Teile konnten bisher durch Nachholen von Kfz-Produktion nach Linderung der Zuliefereng-pässe zulegen, sind jetzt aber endgültig im Minus. Die Absatzkrise bei Autos und die Nachfrageschwäche im Maschinenbau sind dabei die Hauptfaktoren. Hinzu kommen Betriebsverlagerungen ins Ausland, bei denen Zulieferindustrien folgen (müssen).

Grafik mit horizontalen Balken.
(Bild: Destatis)

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