Grafik mit einem roten und einem schwarzem Pfeil. Dahinter ein Oberkörper von einem Mann mit grauem Jackett und roter Krawatte. Zeigt mit dem Zeigefinger auf die Grafik.

(Bild: Photo-K – Fotolia.com)

Wieder weniger: Produktion, Umsatz, Marge

In den ersten neun Monaten 2024 ist der Produktionswert der Kunststoffwaren um -4,5 % auf 46,8 Mrd. Euro zurückgegangen und liegt erstmals knapp unter dem Wert des Referenzjahres 2021 in Höhe von 46,9 Mrd. Euro. Die Produktion sank aber um -3,2 %, das Preisniveau ebenfalls. Sinkende Produktion und fallende Preise senken Auslastung und Margen, eine tückische Mischung. Schon allein geringere Kapazitätsauslastung bei gleichbleibendem Preisniveau wäre für die Margen schädlich. Rohstoffe haben sich nämlich nur unwesentlich verbilligt, Energie- und Personalkosten sind weiter hoch beziehungsweise steigend.

Tortendiagramm.
(Bild: Destatis)

Abwärtstrend hält an

Im ersten Halbjahr 2024 bewegte sich der Produktionswert etwa auf dem Niveau des dritten Viertels 2021, infolge  des neunmaligen Rückgangs der realen Produktion seit Quartal zwei 2022. Auch im dritten Quartal 2024 sank der Produktionswert und lag 2,2 % unter dem Vorjahresquartal. Real ging die Produktion -1,9 % zurück, heftige Produktionsverluste sind erst einmal vorbei. Das Produktionsniveau liegt aber inzwischen deutlich unter 90 % im Vergleich zu 2021. Wie stark die Kapazitätsauslastung gesunken ist, bleibt offen, war sie doch vorher schon schwach. Durch Kapazitätsabbau und Verlagerung ins Ausland wurde diese aber künstlich gemildert.

Grafik mit Balken und Kurven.
(Bild: Destatis)

Wenn die Produktion steigt, aber die Preise fallen …

Die ersten neun Monate zeigen überwiegend deutlich gesunkene Produktionswerte bei langsamer zurückgehenden oder stagnierenden Mengen – mit Ausnahme von Technischen Teilen und Konsumwaren, bei denen die reale Produktion stärker sinkt als der Produktionswert. Bei Halbzeugen (Rohre, Profile, Platten und Folien) wächst gegen den allgemeinen Trend die reale Produktion, aber die Preise gehen so stark zurück, dass der Produktionswert um -3,5 % sinkt. Im Grunde auch hier das klassische Bild einer Rezession: Nachfrage erkauft durch Preissenkungen.

Grafik mit vertikalen Balken.
(Bild: Destatis)

Teilweise Aufhellung bei Produktionswertentwicklung

Seit Anfang 2023 sanken fast überall nicht mehr nur die Mengen, sondern auch die Preise. Diese Kombination ließ Produktionswerte und Umsatz zum Teil zweistellig schrumpfen. Ab dem zweiten Quartal sind Preise und Produktion meist nicht mehr oder nur noch geringfügig zurückgegangen, was zu geringeren Werteinbußen führte, bei Halbzeugen und Verpackungsmitteln sehen wir sogar gelegentlich Lichtblicke. Dramatisch bleibt die Lage bei Baubedarfsartikeln (aufgrund schwacher Bautätigkeit). Bei Technischen Teilen und Konsumwaren verklärt die nachholende Preisentwicklung das Bild ein wenig.

Grafik mit vertikalen Balken.
(Bild: Destatis)

Technische Teile versus Konsumwaren

In der Warenproduktion ist die Unterscheidung nach Technischen Teilen und Konsumwaren im Gegensatz zur Branchenstatistik möglich: Konsumprodukte schwächeln angesichts von Kaufkraftschwund und Kaufunlust der Konsumenten. Preissenkungen verhindern Schlimmeres. Sinkende Auto- und Maschinennachfrage führt bei Technischen Teilen zu einem Produktionsrückgang von 8 %. Nachholende Preiserhöhungen (aufgrund von Kostensteigerungen) im Zuge neuer Lieferverträge machen Technische Teile weiter konkurrenzunfähig und verschärfen die Situation.

Grafik mit vertikalen Balken.
(Bild: Destatis)

Sie möchten gerne weiterlesen?