junge Frau mit braunen langen Haaren vor einer Stellwand

Michaela Plank, Generalsekretärin Österreichischer Carbon Cycle und Inhaberin MPlank e.U. (Bild: Redaktion)

Als Kind war ich begeisterter Fan von Mac Gyver. Der Held, der mit einer Büroklammer und einem Stück Kaugummi die unglaublichsten Dinge zustande brachte, hat mich fasziniert. Diese Leidenschaft fürs Tüfteln und Improvisieren hat mich schließlich dazu gebracht, etwas Naturwissenschaftliches und Technisches zu studieren. Das Studium Kunststofftechnik an der Montanuniversität Leoben klang für mich sehr spannend – eine Kombination aus Physik, Chemie, ein bisschen Mathematik und Mechanik. Genau das Richtige!

Zu Beginn meines Studiums hatte ich ehrlich gesagt keine klare Vorstellung davon, was mich erwarten würde. Aber die Mischung aus Theorie und sofortiger Anwendung auf reale Produkte hat mich immer mehr begeistert. Man lernt nicht nur, wie Kunststoffe funktionieren, sondern auch, wie man mit ihnen innovative und kreative Lösungen entwickelt. Die Möglichkeit, zwischen Wissenschaft und Technik – und weit darüber hinaus – zu arbeiten, macht diesen Bereich so unglaublich faszinierend.

Nach dem Studium war ich als Entwicklungs- und Prozesstechnikerin im Bereich Photovoltaik tätig. Seit einigen Jahren bin als technische Beraterin selbstständig und arbeite in unterschiedlichsten Projekten und Bereichen. Von der Entwicklung von Prototypen bis zur Kreislaufwirtschaft, von der Medizintechnik über die Sportindustrie bis in die Recyclingwirtschaft.

Das ist eben auch das besonders spannende an der Kunststofftechnik: die Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten. Ob in der Automobilindustrie, Medizintechnik, Sportartikelherstellung oder in der Entwicklung nachhaltiger Materialien – Kunststoffe übernehmen in nahezu jedem Bereich ihre Rolle. Man muss sich nur mal überlegen, was alles aus Kunststoff besteht! Und dabei gibt es immer wieder die Gelegenheit, aktiv an einer umweltfreundlicheren Zukunft mitzuwirken, sei es durch Recyclingprozesse oder die Entwicklung von Konzepten für die angestrebte Kreislaufwirtschaft.

Leider hat Kunststoff in den letzten Jahren einen schlechten Ruf bekommen. Man verbindet ihn sofort mit Umweltverschmutzung und Wegwerfgesellschaft. Dabei vergessen viele, dass unser heutiger Lebensstandard ohne Kunststoffe gar nicht möglich wäre. Handy, Laptop, Auto, Raumfahrt, erneuerbare Energien – all das wäre ohne Kunststoffe undenkbar. Kunststoff an sich ist weder gut noch böse – es ist unser Umgang damit. Der zählt!

Deshalb kann ich jedem nur empfehlen, sich näher mit Kunststoffen zu beschäftigen. Es ist eine spannender Bereich, der technisches Know-how mit Kreativität verbindet. Jeder Tag in dieser Branche hält neue, spannende Herausforderungen bereit, die mich immer wieder aufs Neue begeistern. Und ich kann nur sagen: Wenn du eine abwechslungsreiche, zukunftsorientierte, innovative Tätigkeit suchst und deinen Teil zur Kreislaufwirtschaft beitragen möchtest, dann ist die Kunststoffbranche genau die Richtige für dich!

Sie möchten gerne weiterlesen?