Kunststoffgranulat in den Händen eines Menschen

Domo Chemicals und Hynamics beschließen Gemeinschaftsprojekt zur Produktion von Polyamiden mit kohlenstoffarmem Wasserstoff. (Bild: Domo)

Erstmals in Frankreich entsteht im Rahmen des sogenantnen „Hydom“-Projekts eine großtechnische Anlage mit einer Leistung von 85 MW zur Produktion von Wasserstoff mittels Wasserelektrolyse. Die Anlage ist für eine jährliche Produktionskapazität von 11.000 t kohlenstoffarmen Wasserstoffs ausgelegt und wird mit dem in Frankreich verfügbaren, kohlenstoffarmen Strom-Mix versorgt. Ab 2027 soll sie 100 % des jährlichen Energiebedarfs zur Produktion von Hexamethylendiamin decken, einer Hauptkomponente in der Fertigung von Polyamid. Das Untenrehmen Hynamics ist auf die Produktion von kohlenstoffarmem Wasserstoff spezialisiert und eine 100-prozentige Tochter der EDF-Gruppe.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Welche Ziele verfolgen die Kooperationspartner mit dem Projekt?

Kunststoffgranulat in einer Schale
Langlebigen und kohlenstoffarmen Polyamide werden für Anwendungen im Fahrzeugbau, in der Elektronik oder auch in der Heizungs- und Kältetechnik eingesetzt. (Bild: Domo)

Das Projekt soll den Ausstoß von CO2 um jährlich 84 kt reduzieren. Hexamethylendiamin und die damit gefertigten, langlebigen und kohlenstoffarmen Polyamide werden für Anwendungen im Fahrzeugbau, in der Elektronik oder auch in der Heizungs- und Kältetechnik eingesetzt.

Das Projekt gilt als ein großer Schritt hin zur Decarbonisierung von Industriestandorten, die grauen, also aus fossilen Energieträgern hergestellten Wasserstoff nutzen. Der Standort im Vallée de la Chimie mit Zugang zu Hauptverkehrswegen schafft Möglichkeiten zum Aufbau eines umfassenderen Wasserstoff-Ökosystems.

“Durch diese gemeinschaftliche Investition in eine kohlenstoffarme Wasserstoffanlage zur Ablösung der bestehenden erdgasbasierten Produktionseinheit entsteht im Großraum Lyon die erste Wasserstoffinfrastruktur. Die strategische Partnerschaft mit Hynamics wird uns – und hoffentlich dem gesamten Ökosystem im Vallée de la Chimie – dabei helfen, die für 2030 avisierten, ehrgeizigen Ziele zur Decarbonisierung und zur Nutzung erneuerbarer Energien zu erreichen, während wir uns auf die Lieferung kundenorientierter Lösungen konzentrieren”, sagt Yves Bonte, CEO von Domo Chemicals.

Welche Anforderungen das Projekt mitsichbringt

Die erste Projektphase sieht vor, die technische Konzeption zu entwickeln und sicherzustellen sowie die kohlenstoffarme Wasserstoffproduktion in den größeren Produktionsprozess für Hexamethylendiamin zu integrieren.

Die Dimension der künftigen Anlage zur elektrolytischen Wasserstoffproduktion erfordert eine problemlose Anbindung an die Energieversorgung. Um diese sicherzustellen, wird das Hydom-Projekt in enger Kooperation mit dem Réseau de Transport d'Électricité (RTE) entwickelt, einer Organisation, die das Stromübertragungsnetz in Frankreich betreibt. Als strategisches Vorrangprojekt für eine kohlenstoffneutrale Industrie und für den Investitionsplan ‚France 2030‘ genießt Hydom die Unterstützung der französischen Regierung und wurde zur öffentlichen Förderung bei der Europäischen Kommission angemeldet.

„Der Umfang des gemeinsam mit Domo Chemicals gestarteten Projekts spiegelt die Expertise von Hynamics in der Entwicklung industrieller Vorhaben zur elektrolytischen Wasserstoffproduktion wider, die einen starken Beitrag zur Umweltentlastung leisten können. Indem Hydom die bestehende Anlage ersetzt, die aktuell noch Wasserstoff aus Erdgas erzeugt, verkörpert unser Projekt einen bedeutenden Schritt hin zu industrieller Eigenständigkeit und zum Erreichen unserer Klimaziele“, erklärt Christelle Rouillé, CEO von Hynamics.

Quelle: Domo Chemicals, Hynamics

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