
Ziel des Projekts "F-Sie" ist es, den Frauen-Anteil in MINT- und vor allem in Ingenieurberufen durch Informationsaustausch, Karrierehilfen und Weiterbildung zu erhöhen. (Bild: Dalle 3/ OpenAI)
Im Februar 2025 hat die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) das Projekt F-SIE – Frauen für Sicherheit, Innovation und Einsatz – gestartet. Ziel ist es, den Frauenanteil in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und insbesondere in Ingenieurberufen zu erhöhen. Dies soll durch Informationsaustausch, Karrierehilfen und Weiterbildung erreicht werden. Das Projekt legt den Grundstein für das Netzwerk „Women in Science & Engineering“ an der BAM, das auch über die Bundesanstalt hinaus aktiv sein wird.
Was ist das Ziel des Projekts F-Sie?
F-Sie richtet sich an Frauen, die Interesse an MINT-Fächern haben, ein entsprechendes Studium absolvieren oder bereits in diesem Bereich tätig sind. Die Karriereförderung setzt auf Begeisterung, Wissensvermittlung sowie alters- und disziplinübergreifende gegenseitige Unterstützung von Frauen im Ingenieurwesen. Geplant ist die Entwicklung eines Förderprogramms speziell für Ingenieurinnen mit Schwerpunkten auf Qualifizierung und Weiterbildung. Dieses Programm wird im Rahmen des Projekts umgesetzt und kontinuierlich evaluiert. Basierend auf den Evaluationen sollen Leitlinien für eine erfolgreiche und nachhaltige Karriereförderung erstellt werden, beispielsweise in Form eines Leitfadens für Arbeitgeber und Führungskräfte, um die Potenziale von Frauen im eigenen Betrieb zu erkennen und zu fördern.
Die große Übersicht zum Studium der Kunststofftechnik
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Warum sind Frauen im Ingenieurwesen unterrepräsentiert?
Anja Hofmann-Böllinghaus, die das Projekt für die BAM initiiert hat, betont: „Frauen sind im Ingenieurwesen deutlich unterrepräsentiert. Gleichzeitig weist die Jobbörse Stepstone mit 11,32 % in diesem Bereich einen hohen Gender Pay Gap aus.“ Sie fügt hinzu: „Das Projekt wird aktiv dazu beitragen, die Anzahl von Frauen in den Ingenieurwissenschaften zu erhöhen, ihre Qualifizierung zu verbessern und den Gender Pay Gap zu verringern. Die Situation in den Partnerinstitutionen des Projekts zeigt, dass der Frauenanteil nicht nur bei den Studienanfängerinnen gering ist, sondern im Laufe der Qualifizierung weiter sinkt.“
An der BAM beträgt der Frauenanteil bei den Doktorandinnen 63,7 %, in den Fachabteilungen 34,2 % und bei den Führungskräften 26,6 %. In den ingenieurgeprägten Abteilungen liegt der Frauenanteil mit 17,7 bis 30,2 % deutlich unter dem der chemisch- oder biologisch-geprägten Abteilungen, wo er zwischen 46 und 52 % beträgt (Zahlen von 2021). Hofmann-Böllinghaus erläutert: „Das Fehlen weiblicher Vorbilder kann den Eindruck verstärken, dass ein Engagement in diesen Bereichen wenig erfolgversprechend ist. Stark männerdominierte Bereiche können als unattraktiv empfunden werden und mit der Befürchtung verknüpft sein, dass Frauen dort keine Unterstützung erhalten.“
Welche Partner sind an dem Projekt beteiligt?
Die Projektpartnerinnen decken verschiedene Zielgruppen ab: Die Hochschule Furtwangen konzentriert sich auf junge Studentinnen und Studieninteressierte, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und die BAM auf Studentinnen höherer Semester, insbesondere in internationalen Studiengängen, sowie auf Doktorandinnen und Postdocs. Die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes verknüpft die unterschiedlichen Zielgruppen durch ihre vielfältigen Mitglieder und bietet ein großes Potenzial für weibliche Vorbilder. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Quelle: BAM