Sieht man einen IR-Strahler im Betrieb, so hat man den Eindruck, dass für deren Betrieb viel Energie benötigt wird. Ist dem so?
Jörg Wöll: Nein, das ist lediglich der optische Eindruck. Alle Infrarot-Strahler geben Wärmestrahlung, aber auch einen Anteil Licht ab. Besonders die kurzwelligen Strahler emittieren nahe dem sichtbaren Lichtspektrum. Helles Licht suggeriert dann „viel Energie“. Diesen Effekt sieht man lediglich bei anderen Energiequellen nicht. Heißluft beispielsweise gibt ja kein Licht ab, man braucht aber relativ viel Energie, um die Luft erstmal aufzuheizen.
Welche Parameter bestimmen die benötigte Strahlerleistung?
Wöll: Wir ermitteln die benötigte Strahlerleistung indem wir uns den Prozess und das Produkt genau ansehen. Parameter wie etwa die Dicke, die Farbe oder auch das Absorptionsverhalten des Materials bestimmen dann die Strahlerauswahl. Hier helfen sowohl Erfahrungswerte in unseren Datenbanken als auch Testreihen vor Ort oder in unserem Anwendungszentrum.
Kann eine IR-Einheit mit anderen Wärmequellen kombiniert werden?
Wöll: Absolut, insbesondere im Beschichtungsumfeld. Hier ist die Kombi von unseren IR- mit unseren UV-Systemen oder auch Konvektion eine mögliche Lösung. Eine Infrarot-Vorwärmung von UV-Lacken für Kunststoffteile hilft, eine besonders gute Oberflächenqualität zu erreichen. Bei Werkstücken, die stark dreidimensional geformt sind, bringt eine Kombination von Infrarot-Wärme mit Heißluft besonders viele Vorteile. Infrarot sorgt fürs schnelle Aufwärmen und die Heißluft sorgt dann dafür, dass alle Ecken und Kanten von der Wärme erreicht werden.
Werden Sie Teil unseres Netzwerkes auf LinkedIn
Aktuelle Informationen für Kunststoffverarbeiter - News, Trend- und Fachberichte über effiziente Kunststoffverarbeitung. Folgen Sie uns auf LinkedIn.