
Ein Joint Venture plant eine der modernsten Sortieranlagen für Leichtverpackungen in Europa: (v.l.) Michael Wiener, CEO Grüner Punkt; Kurt Bernegger Geschäftsleitung Bernegger und Christoph Scharff, ARA Vorstandsvorsitzender. (Bild: Schnabl PR/APA-Fotoservice/Schedl)
Bis 2025 muss Österreich das Recycling von Kunststoffverpackungen verdoppeln. Mit den bestehenden 15 Anlagen im Land und ihren Sortierkapazitäten von 1.000 bis 30.000 t pro Jahr ist dieses Ziel aktuell nicht zu erreichen. Die neue Sortieranlage in Oberösterreich soll hier Abhilfe schaffen und ab 2025 pro Jahr rund 100.000 t Leichtverpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack für das anschließende Recycling aufbereiten. Dafür schließen sich Altstoff Recycling Austria (ARA), Der Grüne Punkt und Bernegger zu einem Joint Venture zusammen.
Ara-Vorstand Christoph Scharff erläutert, was es für die Erfüllung der EU-Recyclingquoten ab 2025 braucht: „Die einfache Rechnung lautet: 80 x 80 x 80. Wir müssen 80 Prozent aller Verpackungen sammeln, daraus 80 Prozent für das Recycling aussortieren und im Recycling selbst ebenfalls 80 Prozent Ausbeute erzielen. Dann lässt sich das Ziel von 50 Prozent Recyclingquote bei Kunststoffverpackungen erreichen. Heute stehen wir bei 58 x 58 x 78 (Prozent) – und einer Recyclingquote von 25 Prozent. Wir müssen also unsere Leistung in den nächsten drei Jahren verdoppeln. Mit der neuen Sortieranlage haben wir rechtzeitig für 2025 die Kapazität und Technologie, die wir benötigen.“
Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.
Warum die neue Sortieranlage gerade für Österreich so wichtig ist
Die neue Sortieranlage wird eine geografische Sortierlücke im Norden Österreichs schließen, die derzeit längere Transportwege zu weiter entfernten Sortieranlagen im in- und benachbarten Ausland notwendig macht. „Mit dem Bau der Anlage im Ennshafen halten wir die Wertschöpfung in Österreich und schaffen im künftigen Rohstoffpark Enns neue Arbeitsplätze in einem digitalisierten, hoch technologischen Umfeld“, sagt Bernegger-Geschäftsführer Kurt Bernegger
Das Investitionsvolumen in die neue Anlage beträgt rund 60 Mio. Euro. Es wird die größte Anlage ihrer Art in Österreich. Für die notwendige Kapzitätsauslastung sorgen ARA und Der Grüne Punkt.
„Deutschland steht vor denselben Herausforderungen wie Österreich, wir müssen die Recyclingquoten und damit die Sortiertiefe bei Leichtverpackungen erhöhen. Wir nutzen jede Chance, um Qualität und Quantität bei der Sortierung unserer Verpackungen zu steigern. Die Anlage in Oberösterreich ist für uns ein wichtiger Baustein zur Zielerreichung“, erklärt Michael Wiener, CEO der Grüne Punkt.
Ein großer Vorteil der neuen Anlage: Die Nutzung von höheren Kapazitäten sorgt für geringere Stückkosten und damit für effektive und effiziente Sortierung. Die sortierten Verpackungen werden zum Recycling übergeben und als sortenreine Wertstoffe für die Herstellung neuer Produkte eingesetzt.
Quelle: Der Grüne Punkt
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