Graf-Werk in Neuried

Das neue Werk in Neuried: Hier produziert Graf künftig Umweltprodukte, unter anderem zur Wasserbevorratung. (Bild: Graf)

Mit dem neuen Werk reagiert Graf auf eine stark steigende Nachfrage, die nicht zuletzt durch die Zunahme von Hitzeperioden weiter angetrieben wird. In der Produktionsanlage und dem ebenfalls neuen Logistikzentrum werden zukünftig rund 80 Menschen beschäftigt sein. Neuried ist der vierte Standort des Familienunternehmens in der Region und liegt verkehrsgünstig zwischen dem Stammsitz in Teningen, dem Kompetenzzentrum Rohstoffe in Herbolzheim, in dem das Unternehmen Recyclingkunststoffe für die eigene Produktion aufbereitet, und dem Werk in Dachstein (Elsass). Dadurch kann das Unternehmen nach eigenen Schätzungen mehr als 2.000 Lkw-Fahrten pro Jahr einsparen.

„Wir sind sehr froh, dass wir an unserem neuen Standort in der Region nun richtig loslegen können. Wir haben uns sehr dafür eingesetzt, dass wir auf dieser Linie zwischen unseren Standorten bleiben konnten. Das hilft uns nun auch, unseren Beitrag für weniger CO2-Emissionen zu leisten“, sagt Otto P. Graf, Geschäftsführer des Unternehmens, bei der Eröffnung im neuen Werk.

Anfang dieses Jahres hatte das Unternehmen über die Pläne zum neuen Werk informiert, wie Sie hier nachlesen können.

Die Zahlen zum neuen Werk im Überblick

Mitarbeiter in der neuen Halle
Rund 30 Mio. Euro hat Graf in den neuen Standort investiert. (Bild: Graf)

Der Umsatz der Gruppe lagt 2021 bei 150 Mio. Euro und damit um 25 % über dem von 2019. Die Zahl der Mitarbeiter stieg zuletzt auf 650. Das kontinuierliche Wachstum, auch in den Jahren der Corona-Pandemie, ließ die bestehenden Werke an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.

Das Investitionsvolumen für das neue Werk beläuft sich den Angaben zufolge auf gut 30 Mio. Euro. Es befindet sich im Gewerbepark BA-SIC Kehl-Neuried und hat eine Fläche von 10 ha. Davon besteht ein Fünftel aus Grünflächen. Die Hallen sind mit insgesamt 38.500 m² das größte Gebäude der Gemeinde. Hier werden Großtanks zur nachhaltigen Regenwassernutzung, Regenwasserrückhaltung oder Löschwasserbevorratung produziert. Die Kunststofftanks haben ein Fassungsvermögen von bis zu 122.000 l und sind ressourcenschonend hergestellt.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Wie Umweltlösungen zu mehr Nachhaltigkeit beitragen

Der Unternehmen bezieht inzwischen mehr als 70 % seiner benötigten Rohstoffmenge aus Recyclingrohstoffen, einen Großteil davon aus eigener Herstellung im Kompetenzzentrum Rohstoffe in Herbolzheim, in dem herkömmlicher Plastikmüll aus Haushalten wieder aufbereitet wird.

„In dem wir daraus neue Umweltlösungen herstellen, schaffen wir einen doppelten Beitrag für mehr Nachhaltigkeit“, sagt der Geschäftsführer. Aus kurzlebigen Verpackungen würden so langlebige Umweltprodukte. Zudem entstehen in Neuried zukünftig auch stromlose Kläranlagen, die für den französischen Markt entwickelt wurden. Das neue, direkt angeschlossene Logistikzentrum dient als Zentrallager für die Produktion in der Region.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit waren auch bei der Planung des neuen Standorts ein zentrales Anliegen. Die Gebäude sind aufwendig gedämmt, die Fassaden begrünt und im gesamten Werk wird Wärme zurückgewonnen. Toiletten und Gebäudereinigung nutzen das Regenwasser, überschüssige Niederschläge werden vollständig auf dem Grundstück versickert. Die neuartige Maschinentechnik in der Produktion wurde mit dem Hersteller maßgeblich mitentwickelt. Sie spart 90 % der Energie gegenüber bisherigen Techniken und Standards ein. Für nachhaltige Energie soll ab Herbst zudem eine Photovoltaikanlage am Standort sorgen, ein Projekt zur Nutzung von Strom und Gas aus der benachbarten Biogasanlage läuft bereits. Für das Herstellen der Großtanks wird derzeit noch Gas verwendet. Ab 2023 wird dieses teilweise durch den eigenen Strom ersetzt.

Quelle: Graf

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