Fußball-EM: Wo sind Kunststoffe dabei?

Beispielsweise ermöglicht die besondere Beschaffenheit moderner Fußbälle eine gleich bleibend gute Spielkontrolle bei allen Witterungseinflüssen. Leder hat als Fußball-Werkstoff längst ausgedient: 1986 wurde bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Mexiko erstmals ein Spielball komplett aus Kunststoff eingesetzt. Mit jeder neuen Ballgeneration erhöhte sich die Schussgeschwindigkeit und verbesserten sich Flugeigenschaft und Spielkontrolle. Der offizielle Turnierball der diesjährigen Fußball-EM kommt dem „perfekten“ Fußball erneut ein Stück näher: Seine heiß verklebte, nahtlose Oberfläche mit Polymerbeschichtung sorgt für eine präzise Flugbahn. Der neue Ball ist praktisch wasserdicht und garantiert perfekte Griffigkeit bei allen Wetterbedingungen.

Auch Schuhwerk und Trikots sind dank maßgeschneiderter Entwicklungen aus Kunststoff perfekt auf die Bedürfnisse eines Spitzenfußballers ausgerichtet. Der moderne Fußballschuh besteht mittlerweile zu 70 % aus Kunststoff, ist gerade 200 g leicht, reißfest, bruchsicher, somit vor Verschleiß geschützt, zudem wasserabweisend und dennoch atmungsaktiv. Stollen aus Spezialkunststoff verringern das Gewicht weiter, passen sich den Bodenverhältnissen an und halten ihre Form bei jedem Wetter. Die Trikots aus strapazierfähigem Kunststoff sind reißfest und gleichzeitig leicht und aerodynamisch optimiert. Dank einer speziellen Faserstruktur bleiben sie das ganze Spiel über atmungsaktiv und schweißabweisend.

Kunststoff ist auch für die Dacheindeckung und Fassadengestaltung der EM-Stadien der Werkstoff der Wahl. Bernsteinfarbiger Kunststoff für die PGE-Arena in Danzig und kunststoffbeschichtete Membranen unter anderem für die EM-Arenen in Kiew und Warschau lassen die Stadien hell und leicht erscheinen – und bieten gleichzeitig größtmöglichen Komfort. Das Material ist nicht nur sehr leicht – entscheidend zum Beispiel für das ausfahrbare Membrandach im Nationalstadion Warschau – sondern ein Quadratmeter trägt gleichzeitig Schnee- und Windlasten von bis zu 100 kg. Transparente Kunststoffplanen lassen zudem genügend Licht auf das Spielfeld, ohne dass Fans von der Sonne geblendet werden.

Und wenn am 8. Juni die EM startet, dominieren Kunststoffe auch die restliche Fußballszene: Egal ob Tornetze oder Eckfahnen, rote und gelbe Karten, die Trillerpfeife des Schiedsrichters, Schienbeinschoner, Tribünensitze oder Drainagerohre unter dem Rasen, überall vertraut man auf die polymeren Alleskönner.

(dw)

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