Menschen posieren vor der Kamera

Am 1. September 2022 beging das Institut sein 30-jähriges Jubiläum mit einem Festkolloquium im Fraunhofer-Konferenzzentrum im Potsdam Science Park mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. (Bild: Fraunhofer IAP)

Was vor 30 Jahren am Institut für Polymerenchemie (IPOC) der Akademie der Wissenschaften der DDR am Standort Teltow begann, wird heute in Potsdam und an fünf weiteren Standorten erfolgreich fortgeführt. Schon von Anfang an standen nachhaltige Polymere im Fokus – wie sich zeigen sollte, eine zukunftsweisende Entscheidung. Denn Biokunststoffe etwa auf Basis von Cellulose, Stärke oder PLA, sind heute gefragter denn je. Und auch die schon damals verfolgte Faserforschung hat in keiner Weise an Bedeutung verloren – im Gegenteil: die am Fraunhofer IAP entwickelten biobasierten Carbonfasern wecken heute großes Interesse bei Kunden aus der Wirtschaft.

Mittlerweile wachsen die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Instituts immer weiter über den Bereich der Biopolymerforschung hinaus. Auch für nanotechnologische Anwendungen für die medizinische Diagnostik, Faserverbundwerkstoffe für den Leichtbau, gedruckte flexible Solarzellen, Materialien für die Biomedizin, funktionsintegrierte Kunststoffe und für viele weitere Entwicklungen hat sich das Fraunhofer IAP als Partner für Anwender auf der ganzen Welt etabliert. Mit einem Festkolloquium feierte das Institut sein 30-jähriges Jubiläum.

 

Welche Themen in Zukunft wichtig werden

"Wir blicken auf eine rasante und erfolgreiche Entwicklung zurück, in der wir Themen wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und vielfältige Anwendungen neuer Polymermaterialien vorangetrieben haben. Aber wir fragen auch, was jetzt erforderlich ist, um die großen Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Personalisierte Medizin, chemisches Recycling und die Anwendung von künstlicher Intelligenz und Digitalisierung in den Materialwissenschaften sind nur einige der Themen, mit denen wir uns künftig intensiv befassen werden", sagt Prof. Alexander Böker, der seit 2015 das Fraunhofer IAP leitet.

Prof. Alexander Kurz, Vorstandsmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft: "Seit über 30 Jahren treiben Fachleute des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP in enger Kooperation mit unseren Partnern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft die Entwicklung effizienter und nachhaltiger Werkstoffe und Technologien voran und setzen wichtige Impulse, um den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten. Ich möchte mich im Namen der Fraunhofer-Gesellschaft bei den Vertreterinnen und Vertretern der Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hamburg für die fruchtbare Zusammenarbeit und vorausschauende Förderung ganz herzlich bedanken. Das geleistete Engagement war und ist entscheidend, um im Bereich innovativer Schlüsseltechnologien über Ländergrenzen hinaus zukunftsfähige Maßstäbe zu setzen."

Die Anfänge des Instituts

Das Fraunhofer IAP ging 1992 aus dem Institut für Polymerenchemie (IPOC) der Akademie der Wissenschaften der DDR in Teltow-Seehof hervor. Die anwendungsnahe Polymerforschung wurde in der zunächst befristeten Fraunhofer-Einrichtung mit ca. 100 Mitarbeitenden weitergeführt. Nach zwei Jahren wurde das Fraunhofer IAP im Jahr 1994 ein eigenständiges Institut. 2000 verlagerte es seinen Hauptsitz nach Potsdam. Es folgte ein stetiges Wachstum: 2005 eröffnete das »Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung PAZ« in Schkopau; 2012 das »Anwendungszentrum für Innovative Polymertechnologien« in einem Erweiterungsbau in Potsdam; 2013 das "Verarbeitungstechnikum Biopolymere Schwarzheide", 2016 wurde die Fraunhofer-Einrichtung "Polymermaterialien und Composite PYCO" Teil des Fraunhofer IAP gefolgt vom »Centrum für Angewandte Nanotechnologie CAN« im Jahr 2018 und 2021 der Umzug des Forschungsbereichs PYCO in den Neubau für nachhaltige Leichtbautechnologien in Wildau. Heute sind rund 250 Mitarbeitende an sechs Standorten am Fraunhofer IAP tätig. Geleitet wird das Institut seit 2015 von Prof. Alexander Böker und zuvor von Prof. Hans-Peter Fink (2006 – 2015), Prof. Ulrich Buller (1997 – 2006) und Prof. Heinz Zimmermann (1992 – 1997).

Quelle: Fraunhofer IAP

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Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

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