Häuser und Werkshallen aus der Luft gesehen

Der Hauptsitz der Unternehmensgruppe Fischer in Tumlingen. (Bild: Fischer)

Mit einem Bruttoumsatz von 1,14 Mrd. Euro übertraf das Familienunternehmen aus Waldachtal im Nordschwarzwald den Vorjahreswert um 14,7 %. Zugleich machte sich das Unternehmen mit seiner Wachstumsstrategie weiter unabhängig von den weltweiten negativen Einflüssen, etwa durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, die Rezession, die gestiegene Inflation, die hohen Energiepreise oder die Corona-Krise. Insgesamt sind bei Fischer 5.600 Mitarbeiter beschäftigt, 200 mehr als 2022.

Der größte Unternehmensbereich Fischer Befestigungssysteme trug mit einer Umsatzsteigerung von 14 % zum Vorjahr überdurchschnittlich zum guten Abschneiden der Unternehmensgruppe bei. Zahlreiche neue Produkte und Systeme sowie umfassende Service-Leistungen wirkten sich positiv aus. Auch im Bereich der Solarbefestigung konnte man deutliche Zuwächse erzielen. Zudem wurde in Vietnam ein neues Logistik-Zentrum für den asiatischen Markt aufgebaut.

Wie ist der Stand bei der Digitalisierung?

Ein Roboter fährt an einer Wand entlang
Der Roboter Bau Bot von Fischer: er übernimmt die Bohrlocherstellung und Installation von Fischer-Befestigungslösungen. (Bild: Fischer)

Das Unternehmen investierte auch 2022 weiter in digitale Angebote. Neu eingeführt wurden etwa der vollautomatische Roboter Bau Bot zur Bohrlocherstellung und Installation von Fischer-Befestigungslösungen sowie die sensorintegrierten Produkte Sensor Anchor und Sensor Disc, mit denen sich erstmals aktuell in Befestigungen herrschende anliegende Kräfte überwachen lassen. Auslesen lassen sich die Daten im selbstentwickelten Cloudmodul Fischer Construction Monitoring innerhalb des Portals My Fischer per Pro App oder Web-Anwendung. Auch weitere digitale Lösungen des Unternehmens, wie Dienstleistungen und Daten für Building Information Modeling (BIM), die Fischer Dübelfinder-Apps und Lösungen im E-Commerce zur Unterstützung des Online-Vertriebs der Fischer Handelspartner bleiben nachgefragt. Komplettiert wird das Leistungsangebot mit dem Start-up Craftnote, welches die Kommunikation und das Projektmanagement auf der Baustelle digitalisiert.

Automotive-Bereich zieht weiter an

Der Unternehmensbereich Fischer Automotive verzeichnete an allen Standorten Auftragszuwächse. Das Unternehmen errichtet aktuell an den Standorten Tschechien, Serbien und China zusätzliche Fertigungskapazitäten. Insbesondere die Nachfrage im Bereich der Elektromobilität hat zuletzt an Fahrt aufgenommen. Vor allem in China kommt dabei neben Ablagefächern, Cupholdern und Lüftungsdüsen auch ein neuartiges Verschlusssystem für Ladesteckdosen zum Einsatz. Der Geschäftsbereich schloss zwar das Jahr mit einem Umsatzwachstum von 17,8 % ab. Dennoch bewegt sich der Unternehmensbereich aufgrund der Auswirkungen durch die Corona-Pandemie in China und die Halbleiterkrise nach wie vor in einem schwierigen Marktumfeld.

Bildungsmarkt weiterhin im Fokus von Fischer

Der Unternehmensbereich Fischertechnik stellt weltweit eine positive Umsatzentwicklung in den Lehrmittelmärkten fest. Diese erholen sich derzeit nach der zweijährigen Corona bedingten Lockdownphase deutlich. Im kommenden Jahr wird Fischertechnik mit einem neuen Lernkonzept verstärkt im Bildungsmarkt auftreten. Im Spielwarenbereich wirken sich die seit Monaten steigenden Lebenshaltungskosten auf das Konsumverhalten aus. Fischertechnik verzeichnete 2022 einen Umsatz von plus 7,2 %.

Nachhaltigkeit als wichtiger Pfeiler in der Unternehmensstrategie

Fischer professionalisierte 2022 weiter die eigene Nachhaltigkeitsstrategie. Im vergangenen Jahr wurde eine neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des 2022 neu errichteten Teilelagers am Standort in Tumlingen errichtet. Im Oktober starteten Bauarbeiten für eine noch größere Photovoltaik-Anlage auf einer Freifläche von rund 20.000 m² und mit einer Leistung von circa 4.000 Kilowatt-Peak. Fischer deckt seinen Energiebedarf zu mehr als einem Viertel mit diesen Anlagen am Standort in Tumlingen.

Weil viele Unternehmen in Deutschland den Einstieg in das Thema Nachhaltigkeit finden wollen und müssen, dazu aber oft noch nicht in der Lage sind, gründete die Unternehmensgruppe 2022 den Fischer Nachhaltigkeits Campus. Das Leuchtturmprojekt zur Wissensvermittlung und Kompetenzentwicklung bildet seit Dezember in einem einjährigen Lehrgang „zertifizierte Fischer Nachhaltigkeitsmanager“ aus.

Wie Fischer auf das Jahr 2023 blickt

Die Unternehmensgruppe plant auch im Geschäftsjahr 2023 mit einem erneuten Umsatzwachstum, sofern dieses Ziel nicht durch politische oder wirtschaftliche Sondersituationen beeinträchtigt wird. Bereits im September 2022 wurde die Zusammenarbeit mit dem Fußballtrainer Jürgen Klopp als Markenbotschafter des Unternehmens angekündigt. Die internationale Markenkampagne mit ihm startete Mitte Januar 2023.

Quelle: Fischer

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