Der Massenbilanz-Ansatz hat sich in den vergangenen Jahren in der chemischen Industrie durchgesetzt und wurde entwickelt, um den Materialfluss in einer komplexen Wertschöpfungskette verfolgen zu können. Rezyklate und biobasierte Materialien werden in der Regel bei der Herstellung neuer Produkte mit Rohstoffen aus anderen Quellen zusammen verarbeitet. Das physische Abtrennen dieser nachhaltigen Anteile ist meist praktisch nicht zu leisten und auch nicht wirtschaftlich umsetzbar. Der Massenbilanz-Ansatz ermöglicht es, die Menge und die Nachhaltigkeitseigenschaften der recycelten beziehungsweise biobasierten Anteile in der Wertschöpfungskette zu verfolgen und durch eine nachvollziehbare Bilanzierung einzelnen Produkten zuzuweisen.
Der ISCC Plus (International Sustainability and Carbon Certification) ist ein von allen Beteiligten anerkannter Standard für biobasierte Materialien und Recyclingmaterialien. Die Zertifizierung ermöglicht die Nachverfolgbarkeit solcher Materialien entlang der Wertschöpfungskette und bestätigt, dass Unternehmen Umwelt- und Sozialstandards einhalten. Mit der ISCC Plus Zertifizierung wird außerdem überprüft, dass die Massenbilanzierung nach vordefinierten und transparenten Regeln erfolgt.
Quelle: Finke