Röhm und Polyvantis haben gemeinsam mit Pekutherm, Nextchem und deren Tochtergesellschaft MyRemono eine europaweite Allianz für das Recycling von Polymethylmethacrylat (PMMA) gegründet. Ziel ist es, ein nachhaltiges und wirtschaftlich effizientes Kreislaufsystem zu schaffen, das sowohl industrielle als auch verbraucherbasierte PMMA-Abfälle einbindet. Hans-Peter Hauck, Chief Operating Officer bei Röhm, erklärt: „Gemeinsam übernehmen wir Verantwortung angesichts begrenzter Ressourcen und bereiten wertvolle Rohstoffe in beträchtlichem Umfang für den erneuten Einsatz in der Produktion auf.“ Die Allianz bringt verschiedene Kompetenzen zusammen: Pekutherm kümmert sich um die Rücknahme, das sortenreine Trennen und Granulieren von Produktions- und Verbraucherabfällen. Nextchem bringt die NXRe™-Technologie ein, die es ermöglicht, PMMA, das für mechanisches Recycling ungeeignet ist, chemisch in Methylmethacrylat (MMA) umzuwandeln. Röhm und Polyvantis verarbeiten mechanisch recyceltes PMMA zu neuen Rohstoffen. Die Koordination der Partner zielt darauf ab, die Recyclingquote in Europa deutlich zu erhöhen. Die Kreislaufwirtschaft setzt auf mechanisches und chemisches Recycling. Pekutherm sammelt Produktionsabfälle (post-industrial) sowie Verbraucherabfälle (post-consumer) ein. Diese werden in mehrstufigen Prozessen sortiert, gereinigt und granuliert. Die aufbereiteten Wertstoffe gehen an Röhm und Polyvantis und werden dort nach nur einem weiteren Verarbeitungsschritt erneut als Rohstoff genutzt. PMMA, das für mechanisches Recycling ungeeignet ist, wird von MyRemono übernommen. Mittels der NXRe™-Technologie wird es in einem Depolymerisationsprozess auf Basis einer Metallschmelze zu reinem MMA umgewandelt. Pekutherm verfügt über eine Sortierkapazität von 10.000 Tonnen PMMA pro Jahr. Ab 2026 wird eine neue chemische Recyclinganlage in Italien die Verarbeitung von bis zu 5.000 Tonnen PMMA pro Jahr ermöglichen. Diese Anlage wird vom EU-Innovationsfonds unterstützt und arbeitet mit kontinuierlichem Depolymerisationsverfahren. Hans-Peter Hauck hebt hervor: „Durch die höhere Verfügbarkeit von Recycling-Rohstoffen werden künftig auch Projekte in größerem Maßstab möglich.“ Röhm bietet unter dem Markenzusatz proTerra Produkte an, die aus recyceltem PMMA, MMA oder aus ISCC-PLUS zertifizierten Rohstoffen hergestellt werden. Dabei bleibt die Qualität der Produkte unverändert. Für Anwender ist ein Wechsel auf proTerra-Produkte in der Regel ohne erneute Zulassungsverfahren möglich. „Vom Monomer MMA über das Polymer PMMA bis zum Halbzeug Plexiglas haben Anwender künftig die Wahl zwischen herkömmlichen Produkten und einer Vielzahl nachhaltiger Varianten“, so Hauck weiter. Die Recyclingprozesse sparen erhebliche Mengen an Treibhausgasen ein. So wird erwartet, dass das chemisch recycelte MMA einen um mehr als 90 % reduzierten CO2-Fußabdruck im Vergleich zum herkömmlichen Produktionsprozess aufweist. Bei voller Auslastung der italienischen Recyclinganlage könnten jährlich rund 13.000 Tonnen CO2 eingespart werden – das entspricht etwa den Emissionen von 10 Millionen recycelten Autorückleuchten.

Allianz für eine nachhaltigere PMMA-Kreislaufwirtschaft (v.l.): Hans-Peter Hauck (COO Röhm), Lukas Dössel (Director Circular Economy Röhm), Daniela Pfister (Kaufmännische Leitung Pekutherm), Heiko Pfister (Geschäftsführer Pekutherm) und Giovanni Sale (Corporate & Business Strategy Senior Vice President Maire) sowie Massimo Di Amato (Circular Solutions SVP Nextchem, Managing Director Myremono). (Bild: Röhm)

Röhm und Polyvantis haben gemeinsam mit Pekutherm, Nextchem und deren Tochtergesellschaft Myremono eine europaweite Allianz für das Recycling von Polymethylmethacrylat (PMMA) gegründet. Ziel ist es, ein nachhaltiges und wirtschaftlich effizientes Kreislaufsystem zu schaffen, das sowohl industrielle als auch verbraucherbasierte PMMA-Abfälle einbindet. Hans-Peter Hauck, Chief Operating Officer bei Röhm, erklärt: „Gemeinsam übernehmen wir Verantwortung angesichts begrenzter Ressourcen und bereiten wertvolle Rohstoffe in beträchtlichem Umfang für den erneuten Einsatz in der Produktion auf.“

Wer ist Teil der PMMA-Recycling-Allianz?

Die Allianz bringt verschiedene Kompetenzen zusammen: Pekutherm kümmert sich um die Rücknahme, das sortenreine Trennen und Granulieren von Produktions- und Verbraucherabfällen. Nextchem bringt die NXRE-Technologie ein, die es ermöglicht, PMMA, das für mechanisches Recycling ungeeignet ist, chemisch in Methylmethacrylat (MMA) umzuwandeln. Röhm und Polyvantis verarbeiten mechanisch recyceltes PMMA zu neuen Rohstoffen. Die Koordination der Partner zielt darauf ab, die Recyclingquote in Europa deutlich zu erhöhen.

Röhm baut zusammen mit Pekutherm, Polyvantis und NEXTCHEM (MyRemono) ein europaweites Recyclingsystem für PMMA auf: Pekutherm sammelt über ein europaweites Netzwerk PMMA bei Kunden, Verbrauchern und Wertstoffsammelstellen ein.  MyRemono, die auf Kunststoffrecycling spezialisierte Tochtergesellschaft von NEXTCHEM, nimmt nicht-mechanisch recycelbares PMMA von Pekutherm ab und recycelt dies chemisch mit der neu entwickelten Technologie NXRe™.  Röhm verarbeitet mechanisch recyceltes PMMA von Pekutherm zu proTerra-Produkten und bereitet chemisch recyceltes MMA von MyRemono zu MMA proTerra in Virgin-Qualität auf.  Polyvantis kombiniert diese Materialien zu weiteren proTerra-Produkten – so entsteht ein geschlossener Kreislauf.
Röhm baut zusammen mit Pekutherm, Polyvantis und Nextchem (Myremono) ein europaweites Recyclingsystem für PMMA auf. (Bild: Röhm)

SAVE THE DATE: Praxisforum Kunststoffrezyklate 2025

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(Bild: Fraunhofer LBF)

Merken Sie sich schon mal den 26. und 27. März 2025 vor, denn dann steht wieder das Fachforum zum Werkstofflichen Recycling in Darmstadt an.

Das Praxisforum Kunststoffrezyklate bietet geballtes Expertenwissen auf internationaler Ebene: Neben aktuellen Marktentwicklungen, Forschungsansätzen und technischen Lösungen liegt der Fokus verstärkt auf praktischen Anwendungen in den unterschiedlichsten Branchen.

Überzeugen sie sich selbst und werfen Sie einen Blick auf das vorläufige Programm.

Reservieren Sie sich den Termin in Ihrem Kalender für zwei intensive Tage, die mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen zum Austausch und zur Vernetzung gefüllt sind. Zur Anmeldung gelangen Sie hier.

Welche Technologien kommen beim PMMA-Recycling zum Einsatz?

Durch die Partnerschaft der vier Unternehmen kann nun erheblich mehr PMMA-Wertstoff sowohl durch mechanisches als auch chemisches Recycling gewonnen und als Methylmethacrylat (MMA) und PMMA in Neuware-Qualität wieder dem Markt zugeführt werden. Möglich wird dies durch die Kombination der chemischen Recyclingtechnologie NXRE von Nextchem mit einer von Röhm entwickelten und erprobten Aufreinigungsmethode. Diese wurde am größten Produktions- und Innovationsstandort des Unternehmens in Worms pilotiert.

Was sind die größten Herausforderungen beim PMMA-Recycling?

Die bisherigen Herausforderungen für die Kreislaufwirtschaft lagen vor allem in der fehlenden Infrastruktur, der Logistik und der ausreichenden Verfügbarkeit recycelbarer PMMA-Abfälle. Als Logistik-Partner setzt Pekutherm genau hier an und bietet individuelle Konzepte für die Rückführung von Produktionsabfällen an. Pekutherm sortiert die Abfälle in mehreren Stufen und verarbeitet sie zu Granulat. Dies gilt sowohl für Post-Industrial Abfälle als auch für Post-Consumer Materialien.

Welche Kapazitäten hat das PMMA-Recycling-Netzwerk?

Pekutherm verfügt über eine Sortierkapazität von 10.000 Jahrestonnen und ist damit das größte auf PMMA-Recycling spezialisierte Unternehmen in Europa. Eine neue Recyclinganlage in Italien, die mit Unterstützung des EU-Innovationsfonds bis 2026 errichtet wird, soll bis zu 5.000 Tonnen PMMA pro Jahr verarbeiten. Dies entspricht etwa 10 Mio. Autorückleuchten.

Welche Vorteile bringt die Kreislaufwirtschaft für PMMA?

Die PMMA-Recycling-Allianz bietet viele Vorteile: Röhm und Polyvantis können recyceltes PMMA mit deutlich reduziertem CO2-Fußabdruck nutzen. Kunden können zwischen herkömmlichen Produkten und nachhaltigen Varianten wählen. Die chemische Recyclingtechnologie reduziert den CO2-Fußabdruck von MMA um mehr als 90 %. Alessandro Bernini, CEO von Maire, betont: „Unsere NXRE-Technologie spielt eine Schlüsselrolle bei der Förderung der Kreislaufwirtschaft.“

Die Allianz lädt alle PMMA-Verarbeiter, Anwender und Verbraucher in Europa ein, Teil des Netzwerks zu werden. „Wir laden alle Verarbeiter, Anwender und Verbraucher von PMMA in Europa ein, Teil unseres Netzwerks zu werden“, sagt Heiko Pfister, Geschäftsführer von Pekutherm. Die Partnerschaft ermöglicht es, die Recyclingquote zu steigern, größere Projekte umzusetzen und PMMA-Abfälle europaweit effizient zu verwerten.

Quelle: Röhm

 

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

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