Röhm und Polyvantis haben gemeinsam mit Pekutherm, Nextchem und deren Tochtergesellschaft Myremono eine europaweite Allianz für das Recycling von Polymethylmethacrylat (PMMA) gegründet. Ziel ist es, ein nachhaltiges und wirtschaftlich effizientes Kreislaufsystem zu schaffen, das sowohl industrielle als auch verbraucherbasierte PMMA-Abfälle einbindet. Hans-Peter Hauck, Chief Operating Officer bei Röhm, erklärt: „Gemeinsam übernehmen wir Verantwortung angesichts begrenzter Ressourcen und bereiten wertvolle Rohstoffe in beträchtlichem Umfang für den erneuten Einsatz in der Produktion auf.“
Wer ist Teil der PMMA-Recycling-Allianz?
Die Allianz bringt verschiedene Kompetenzen zusammen: Pekutherm kümmert sich um die Rücknahme, das sortenreine Trennen und Granulieren von Produktions- und Verbraucherabfällen. Nextchem bringt die NXRE-Technologie ein, die es ermöglicht, PMMA, das für mechanisches Recycling ungeeignet ist, chemisch in Methylmethacrylat (MMA) umzuwandeln. Röhm und Polyvantis verarbeiten mechanisch recyceltes PMMA zu neuen Rohstoffen. Die Koordination der Partner zielt darauf ab, die Recyclingquote in Europa deutlich zu erhöhen.
SAVE THE DATE: Praxisforum Kunststoffrezyklate 2025
Merken Sie sich schon mal den 26. und 27. März 2025 vor, denn dann steht wieder das Fachforum zum Werkstofflichen Recycling in Darmstadt an.
Das Praxisforum Kunststoffrezyklate bietet geballtes Expertenwissen auf internationaler Ebene: Neben aktuellen Marktentwicklungen, Forschungsansätzen und technischen Lösungen liegt der Fokus verstärkt auf praktischen Anwendungen in den unterschiedlichsten Branchen.
Überzeugen sie sich selbst und werfen Sie einen Blick auf das vorläufige Programm.
Reservieren Sie sich den Termin in Ihrem Kalender für zwei intensive Tage, die mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen zum Austausch und zur Vernetzung gefüllt sind. Zur Anmeldung gelangen Sie hier.
Welche Technologien kommen beim PMMA-Recycling zum Einsatz?
Durch die Partnerschaft der vier Unternehmen kann nun erheblich mehr PMMA-Wertstoff sowohl durch mechanisches als auch chemisches Recycling gewonnen und als Methylmethacrylat (MMA) und PMMA in Neuware-Qualität wieder dem Markt zugeführt werden. Möglich wird dies durch die Kombination der chemischen Recyclingtechnologie NXRE von Nextchem mit einer von Röhm entwickelten und erprobten Aufreinigungsmethode. Diese wurde am größten Produktions- und Innovationsstandort des Unternehmens in Worms pilotiert.
Was sind die größten Herausforderungen beim PMMA-Recycling?
Die bisherigen Herausforderungen für die Kreislaufwirtschaft lagen vor allem in der fehlenden Infrastruktur, der Logistik und der ausreichenden Verfügbarkeit recycelbarer PMMA-Abfälle. Als Logistik-Partner setzt Pekutherm genau hier an und bietet individuelle Konzepte für die Rückführung von Produktionsabfällen an. Pekutherm sortiert die Abfälle in mehreren Stufen und verarbeitet sie zu Granulat. Dies gilt sowohl für Post-Industrial Abfälle als auch für Post-Consumer Materialien.
Welche Kapazitäten hat das PMMA-Recycling-Netzwerk?
Pekutherm verfügt über eine Sortierkapazität von 10.000 Jahrestonnen und ist damit das größte auf PMMA-Recycling spezialisierte Unternehmen in Europa. Eine neue Recyclinganlage in Italien, die mit Unterstützung des EU-Innovationsfonds bis 2026 errichtet wird, soll bis zu 5.000 Tonnen PMMA pro Jahr verarbeiten. Dies entspricht etwa 10 Mio. Autorückleuchten.
Welche Vorteile bringt die Kreislaufwirtschaft für PMMA?
Die PMMA-Recycling-Allianz bietet viele Vorteile: Röhm und Polyvantis können recyceltes PMMA mit deutlich reduziertem CO2-Fußabdruck nutzen. Kunden können zwischen herkömmlichen Produkten und nachhaltigen Varianten wählen. Die chemische Recyclingtechnologie reduziert den CO2-Fußabdruck von MMA um mehr als 90 %. Alessandro Bernini, CEO von Maire, betont: „Unsere NXRE-Technologie spielt eine Schlüsselrolle bei der Förderung der Kreislaufwirtschaft.“
Die Allianz lädt alle PMMA-Verarbeiter, Anwender und Verbraucher in Europa ein, Teil des Netzwerks zu werden. „Wir laden alle Verarbeiter, Anwender und Verbraucher von PMMA in Europa ein, Teil unseres Netzwerks zu werden“, sagt Heiko Pfister, Geschäftsführer von Pekutherm. Die Partnerschaft ermöglicht es, die Recyclingquote zu steigern, größere Projekte umzusetzen und PMMA-Abfälle europaweit effizient zu verwerten.
Quelle: Röhm
Kunststoffrecycling: Der große Überblick
Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.
Jetzt für den Biopolymer Innovation Award bewerben
Ihr Produkt aus Biopolymeren ist fertigt entwickelt und steht kurz vor der Markteinführung? Dann bewerben Sie sich bis April 2025 um den internationalen Biopolymer Innovation Award 2025.
Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen, Forschungseinrichtungen und -verbünde, Projektgruppen oder Einzelpersonen aus aller Welt und Branchen mit ihren Produkten und Anwendungen beziehungsweise Technologien für das Herstellen, Verarbeiten und Verwerten von Biopolymeren.
Weitere Details zur Ausschreibung finden Sie beim Veranstalter Polykum.