Frank Stammer, Fachreferent für Kreislaufwirtschaft des Tecpart.

Neuer Vorsitzender der EU-Normung im Bereich des Kunststoffrecyclings: Frank Stammer, Fachreferent für Kreislaufwirtschaft des Tecpart. (Bild: Tecpart)

Frank Stammer folgt auf die bisherige Vorsitzende, Kristin Geidenmark-Olofsson, die auf Grund einer beruflichen Neuorientierung das Amt überraschend im November 2023 niederlegen musste.

„Die mir anvertraute Rolle als Vorsitzender dieses so wichtigen europäischen Normungsgre- miums für die Transformation der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen erfüllt mich einerseits mit großem Stolz, allerdings hinterlässt Kristin Geidenmark-Olofsson auch ein großes fachli- ches und persönliches Erbe“, erklärt Stammer vom Verband Technische Kunststoff-Produkte (Tecpart).

Was verbirgt sich hinter der Arbeitsgruppe „Kunststoffrecycling“?

Die Arbeitsgruppe „Kunststoffrecycling“ des Technischen Komitees für Kunststoffe im europäischen Normungsgremium (kurz: CEN/TC 249 WG 11) ist nicht nur eine der federführenden europäischen Kommunikationsplattformen für Experten und Expertinnen in der Normung von Kunststoffrezyklaten, sondern zudem eine der bedeutendsten Koordinationspartner für die europäischen, internationalen, US-amerikanischen und afrikanischen Normungsaktivitäten bei der Aufbereitung von Kunststoffabfällen.

Darüber hinaus ist CEN/TC 249 WG 11 von der EU-Kommission mittels eines europäischen Normungsauftrages (Mandat M/584) beauftragt, bis zum 2. August 2025 neue Normungsdokumente zu Güteklassen für getrennte Kunststoffabfälle sowie die Qualitätsbewertung von Kunststoffrezyklaten in Produkten zu entwickeln und die bestehenden Normungsdokumente zur Charakterisierung von Kunststoffabfällen sowie Kunststoffrezyklaten an den Stand der Technik anzupassen.

„Ich bin wirklich sehr auf das Feedback und den Input der europäischen und internationalen Kunststoffindustrie zu den neuen Normungsentwürfen zum Kunststoffrecycling in Europa gespannt, wenn diese Ende Februar bzw. Anfang März durch die nationalen Normungsgremien wie das Deutsche Institut für Normung (DIN) zur öffentlichen Kommentierung vorgestellt werden. Den rund 150 Normungsexperten und -expertinnen der Arbeitsgruppe 11 gilt mein großer Respekt und Dank für die herausragende Arbeit in den vergangenen Monaten bei der Erstellung dieser Dokumente“, so Stammer.

Internationale Normungsentwürfe: Aktiv mitgestalten

Die öffentliche Kommentierung von nationalen, europäischen und internationalen Normungsentwürfen, beispielsweise im Norm-Entwurfsportal des DIN, ist eine wichtige, aber bislang wenig genutzte Mitgestaltungsmöglichkeit für die Unternehmen der Kunststoffindustrie. So können Unternehmen nicht nur einen ersten Blick in die neuentwickelten Normungsdokumente werfen, sondern darüber hinaus auch ihre Interessen in den finalen Entwicklungsprozess einbringen.

„Die inhaltliche Reflektion und fachlichen Detaildiskussionen der neuen Normungsdokumente zum Kunststoffrecycling und Rezyklateinsatz in neuen Kunststoffprodukten ist nicht nur ein notwendiger Bestandteil der inhaltlichen Diskussion mit den Mitgliedsunternehmen aus der Kunststoffverarbeitung und -aufbereitung im Tecpart und damit ein fester Bestandteil der Gremiensitzungen, sondern für die Compoundierer und Recycler zukünftig eine wesentliche Marktabsicherung. Eine starke Branchestimme ist bei dem europäisch stark diskutierten Thema wichtig und zum Vorteil der mitarbeitenden Unternehmen“, sagt Michael Weigelt, Tecpart-Geschäftsführer und Beiratsvorsitzender des DIN-Fachausschuss Normung Kunststoffe zu der starken Fokussierung von Tecpart auf die Normung, um so auf die Regulatorik in Europa Einfluss zu nehmen. Zudem weist das DIN auf eine kostenfreie webbasierten Info-Veranstaltung am 22.03.2024 hin, in dem vorgestellt wird, wie „Der Wandel in der Kunststoffbranche mitgestaltet“ werden kann.

Quelle: Tecpart

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

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