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Expertenrunde zu Gast im IfBB in Hannover

Skepsis überwinden

(Bildquelle: By-Studio – Fotolia.com)

Dr. Etwina Gandert Ich halte fest in unserer Runde, dass sie technisch eigentlich keine unlösbaren Probleme sehen. Dass jedoch ein Problem mit dem höheren Preis für Biokunststoffe besteht und dieser eng mit der Nachfrage verknüpft ist. Die öffentliche Beschaffung könnte hier als Vorreiter vorangehen, wenn es ein Kriterium für mehr Nachhaltigkeit gäbe und der politische Wille vorhanden wäre.

Robert Czichos Wir brauchen entsprechende Lenkungs- und Steuerungsinstrumente, sonst wird das nichts. Im Prinzip muss man eine künstliche Verteuerung der konventionellen Kunststoffe herbeiführen oder eine künstliche Verbilligung der Biokunststoffe, beispielsweise über eine Besteuerung von Kohlenstoffanteilen.

Stefanie Schönherr Und die Basis der Kunststoffe ist noch die Frage. Wenn es die biogenen Reststoffe gäbe, aus denen diese Kunststoffe hergestellt werden, und man könnte das klar kommunizieren, dann wäre vieles leichter und es wäre auch für die öffentliche Beschaffung leichter.

Prof. Hans-Josef Endres Emotional zwar ein ganz wichtiger Aspekt, aber in der Realität, einfach nur eine Zahl: Mit 10 Prozent der weggeworfenen Nahrungsmittelfläche, also Flächen die genutzt werden um Nahrungsmittel zu erzeugen, die nicht konsumiert werden, würden ausreichen, um weltweit alle Kunststoffe biobasiert darzustellen. Für mich besteht die Challenge daher darin, auch bei Biokunststoffen mehr den Nutzen als deren ökologischen Impact darzustellen. Natürlich wäre es das Allerbeste wir könnten auch auf Biokunststoffe ebenso wie auf Elektromobilität oder regenerative Energien verzichten, aber wir leben in einer Konsumgesellschaft und Biokunststoffe können an vielen Stellen helfen die mit dem Konsum verbundenen Bedürfnisse möglichst nachhaltig zu befriedigen.

 

 

 

 

 

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