Engel Austria hat für das Projekt „Zwei-Stufen-Prozess für energieeffizienteres Kunststoffrecycling“ den diesjährigen österreichischen Staatspreis Innovation erhalten. Die Auszeichnung wurde von Wirtschaftsminister Kocher am 7. November 2024 in Wien feierlich überreicht. Das Projekt überzeugte das österreichische Wirtschaftsministerium, indem es Kosten, Ressourcen und Energie einspart und die CO2-Bilanz verbessert. Anstatt Kunststoffabfälle nach dem Zerkleinern regranulieren zu müssen, können diese direkt im Spritzguss verarbeitet werden, wodurch ein energieintensiver Prozessschritt entfällt. Mit der Integration eines Schmelzefilters und einer Entgasung können auch leicht verunreinigte Abfälle effizient zu qualitativ hochwertigen Produkten verarbeitet werden.  Die Innovation reduziert laut Wirtschaftsministerium den Energiebedarf um rund 30 % und mindert die Geruchsbelastung, während sie den Einsatzbereich von aufbereiteten Kunststoffabfällen erweitert und Downcycling vermeidet. „Mit diesem Preis zeigen wir insbesondere das große Potenzial österreichischer Unternehmen auf, die durch Forschung und Entwicklung individuelle und nachhaltige Lösungsansätze für aktuelle und zukünftige Herausforderungen erarbeiten und umsetzen“, so Kocher bei der Verleihung. Für den – mittlerweile 44. – Staatspreis Innovation wurden neben Engel Austria fünf weitere Unternehmen nominiert:Synex Tech mit dem Projekt "Bohrlöschgerät Drill-X": Das Gerät optimiert die Brandbekämpfung durch schnelles Bohren und effizientes Löschen schwer erreichbarer Brände mit präzisem Wassernebel. Voestalpine Stahl mit dem Projekt "TFS – Tailormade Functional Stee2: Dieses Projekt erweitert feuerverzinkten Stahl durch gedruckte leitfähige Strukturen, die Funktionen wie Datenerfassung, Oberflächenheizung und Lastüberwachung ermöglichen. Austria Technologie & Systemtechnik mit dem Projekt "Green3 - Styrian PCB for Carbon Free Mobility": Das Unternehmen entwickelte gemeinsam mit Semikron Danfoss Siliziumkarbid-Bauteile, die als Teil von hocheffizienten Wechselrichtern für Elektroautos und grüne Kraftwerke dazu beitragen, ein nachhaltiges Energiesystem zu verwirklichen. Henn mit dem Projekt "Hc.fluid F - Steckverbinder der nächsten Generation": Hierbei handelt es sich um eine Kunststoffsteckverbindung, die den CO2-Fußabdruck von Elektro- und Hybridfahrzeugen senkt. Livin Farms Agrifood mit dem Projekt "Modular skalierbare Zero Waste Protein Factory": Hier werden durch die Zucht von Larven der Schwarzen Soldatenfliege organische Reststoffe in nachhaltiges, proteinreiches Futtermittel umgewandelt. Im Rahmen des Staatspreises Innovation verleiht die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) den Sonderpreis Econovius an ein KMU. In diesem Jahr wurde Novasign für das Projekt "SmartBio: Die KI-gesteuerte Bioprozessentwicklung der Zukunft" ausgezeichnet. Die Nutzung von digitalen Zwillingen zur Optimierung komplexer Bioprozesse ist der Kern dieser Softwarelösung. Dem Wirtschaftsministerium zufolge können Bioprozessingenieure im Novasign-Studio mittels vorkonfigurierter Blöcke jeden Prozessschritt digital optimieren, was den Workflow um bis zu 70 % effizienter im Vergleich zu herkömmlichen Methoden macht. Für den Econovius-Preis waren zudem Filter System Steyr mit "Wartungsfreier Filter", Gebe-Strebel mit "Strebel-Grauwasser-Verwertung" und Livevoice GmbH mit "Smart Live Event Audio & AI“ nominiert. Mit dem Sonderpreis Verena – ein Akronym für Verbund E-Novation Award –werden Unternehmen ausgezeichnet, die in den Bereichen Elektrizitäts- und Energiesysteme, Energieeffizienzmanagement, erneuerbare Energien und E-Mobilität Projekte mit Universitäten, Fachhochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen umgesetzt haben. In diesem Jahr wurde Siemens Mobility Austria in Kooperation mit der Technischen Universität Wien für das Projekt "Bionischer Wagenkasten: U-Bahn-Wagenkästen werden 20 % leichter" damit ausgezeichnet. Das Unternehmen hat in Wien mittels einer Software analysiert, wie Material im Wagenkasten durch subtraktive Fertigung eingespart werden kann. Das Ergebnis der Analysen ist eine bionische Struktur, die an die Blattstruktur eines Baums erinnert. Mit dieser Konstruktion soll das Rohbaugewicht eines Wagenkastens um 20 % reduziert werden können, was den U-Bahn-Verkehr nachhaltiger und wirtschaftlicher macht. Die Technologie wird in der Londoner Piccadilly Line bereits angewendet. Für Verena nominiert waren außerdem Anexia in Kooperation mit der Universität Klagenfurt mit dem Projekt "Anexia Rail" und Weider Wärmepumpen in Kooperation mit der Fachhochschule Salzburg mit dem Projekt "Geoair – Ganzjährige Erdwärmeregeneration mittels zentraler Wohnraumlüftung".

Vertreter von Engel Austria, flankiert von AWS-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister auf der linken und Wirtschaftsminister Kocher auf der rechten Seite, bei der Preisübergabe. (Bild: BMAW/Silveri)

Das Projekt überzeugte das österreichische Wirtschaftsministerium, indem es Kosten, Ressourcen und Energie einspart und die CO2-Bilanz verbessert.

„Bei der bisherigen Verarbeitung von Recyclingmaterialien wird das Rohmaterial der Spritzgießmaschine in Granulatform zugeführt, das vorher getrennt aufbereitet wurde. Mit dem neuen Zwei-Stufen-Prozess von Engel kann nun auch geschreddertes Recyclingmaterial direkt zu neuen Teilen verarbeitet werden, ohne vorherige Aufbereitung“, erklärt Dr. Klaus Fellner, Leiter Application Technologies bei Engel.

In der ersten Stufe werden Kunststoff-Flakes in einer Plastifizierschnecke aufgeschmolzen. Danach werden Verunreinigungen und Geruchsbelastungen über einen kontinuierlichen Schmelzefilter und eine Entgasungseinheit entfernt. Das Einspritzen und die Formgebung des Bauteils stellt dann die zweite Stufe dar. Somit kann die Produktion von Kunststoffteilen aus Recycling auf einen gesamten Prozessschritt reduziert werden und das Recyclingmaterial direkt an der Spritzgießmaschine verarbeitet werden.

Die Innovation reduziert laut Wirtschaftsministerium den Energiebedarf um rund 30 % und mindert die Geruchsbelastung, während sie den Einsatzbereich von aufbereiteten Kunststoffabfällen erweitert und Downcycling vermeidet.

„Mit diesem Preis zeigen wir insbesondere das große Potenzial österreichischer Unternehmen auf, die durch Forschung und Entwicklung individuelle und nachhaltige Lösungsansätze für aktuelle und zukünftige Herausforderungen erarbeiten und umsetzen“, so Kocher bei der Verleihung.

Weitere Nominierungen für den Staatspreis Innovation

Für den – mittlerweile 44. – Staatspreis Innovation wurden neben Engel Austria fünf weitere Unternehmen nominiert:

  • Synex Tech mit dem Projekt "Bohrlöschgerät Drill-X": Das Gerät optimiert die Brandbekämpfung durch schnelles Bohren und effizientes Löschen schwer erreichbarer Brände mit präzisem Wassernebel.
  • Voestalpine Stahl mit dem Projekt "TFS – Tailormade Functional Stee2: Dieses Projekt erweitert feuerverzinkten Stahl durch gedruckte leitfähige Strukturen, die Funktionen wie Datenerfassung, Oberflächenheizung und Lastüberwachung ermöglichen.
  • Austria Technologie & Systemtechnik mit dem Projekt "Green3 - Styrian PCB for Carbon Free Mobility": Das Unternehmen entwickelte gemeinsam mit Semikron Danfoss Siliziumkarbid-Bauteile, die als Teil von hocheffizienten Wechselrichtern für Elektroautos und grüne Kraftwerke dazu beitragen, ein nachhaltiges Energiesystem zu verwirklichen.
  • Henn mit dem Projekt "Hc.fluid F - Steckverbinder der nächsten Generation": Hierbei handelt es sich um eine Kunststoffsteckverbindung, die den CO2-Fußabdruck von Elektro- und Hybridfahrzeugen senkt.
  • Livin Farms Agrifood mit dem Projekt "Modular skalierbare Zero Waste Protein Factory": Hier werden durch die Zucht von Larven der Schwarzen Soldatenfliege organische Reststoffe in nachhaltiges, proteinreiches Futtermittel umgewandelt.

 

Sonderpreis Econovius 2024

Im Rahmen des Staatspreises Innovation verleiht die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) den Sonderpreis Econovius an ein KMU. In diesem Jahr wurde Novasign für das Projekt "Smartbio: Die KI-gesteuerte Bioprozessentwicklung der Zukunft" ausgezeichnet.

Die Nutzung von digitalen Zwillingen zur Optimierung komplexer Bioprozesse ist der Kern dieser Softwarelösung. Dem Wirtschaftsministerium zufolge können Bioprozessingenieure im Novasign-Studio mittels vorkonfigurierter Blöcke jeden Prozessschritt digital optimieren, was den Workflow um bis zu 70 % effizienter im Vergleich zu herkömmlichen Methoden macht.

Novasign bei der Preisverleihung des Econovius-Preis am 7.11.24.
Novasign hat bereits Pilotprojekte mit anderen Unternehmen umgesetzt und expandiert international. (Bild: BMAW/Silveri)

Für den Econovius-Preis waren zudem Filter System Steyr mit "Wartungsfreier Filter", Gebe-Strebel mit "Strebel-Grauwasser-Verwertung" und Livevoice mit "Smart Live Event Audio & AI" nominiert.

Sonderpreis Verena 2024

Mit dem Sonderpreis Verena – ein Akronym für Verbund E-Novation Award – werden Unternehmen ausgezeichnet, die in den Bereichen Elektrizitäts- und Energiesysteme, Energieeffizienzmanagement, erneuerbare Energien und E-Mobilität Projekte mit Universitäten, Fachhochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen umgesetzt haben.

In diesem Jahr wurde Siemens Mobility Austria in Kooperation mit der Technischen Universität Wien für das Projekt "Bionischer Wagenkasten: U-Bahn-Wagenkästen werden 20 % leichter" damit ausgezeichnet. Das Unternehmen hat in Wien mittels einer Software analysiert, wie Material im Wagenkasten durch subtraktive Fertigung eingespart werden kann.

Verena-Gewinner 2024: Siemens.
Verena-Gewinner 2024: Siemens. (Bild: BMAW/Silveri)

Das Ergebnis der Analysen ist eine bionische Struktur, die an die Blattstruktur eines Baums erinnert. Mit dieser Konstruktion soll das Rohbaugewicht eines Wagenkastens um 20 % reduziert werden können, was den U-Bahn-Verkehr nachhaltiger und wirtschaftlicher macht. Die Technologie wird in der Londoner Piccadilly Line bereits angewendet.

Für Verena nominiert waren außerdem Anexia in Kooperation mit der Universität Klagenfurt mit dem Projekt "Anexia Rail" und Weider Wärmepumpen in Kooperation mit der Fachhochschule Salzburg mit dem Projekt "Geoair – Ganzjährige Erdwärmeregeneration mittels zentraler Wohnraumlüftung".

Quelle: Österreichisches Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft

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