Menschen auf einem Messe

Viel Andrang an den Ständen: Die diesjährige Fakuma fand vom 17. bis 21. Oktober 2023 in Friedrichshafen statt. (Bild: Redaktion)

Messegelände Friedrichshafen
Das Messegelände Friedrichshafen. (Bild: Redaktion)

Als Bettina Schall, Geschäftsführerin P.E. Schall, die Messe eröffnete, hob sie den Wert des Kunststoffs für die Zukunft hervor. Denn gerade jetzt steht die Branche vor einer herausfordernden Zeit: Umweltschutz, hohe Rohstoff- und Energiepreise, Fachkräftemangel. Die Fakuma in Friedrichshafen bot dafür den passenden Ort diesen Themen mit innovativen Lösungen zu begegnen. Die Bühne dafür ließ sich sehen. Insgesamt 1.636 Aussteller tummelten sich in den zwölf Messehallen und mehreren Foyerflächen, was einem Zuwachs von 10 % im Vergleich zur letzten Messeausgabe bedeutet. Beim Blick auf die Besucherzahlen zeigt sich: die Präsenzmessen leben. Insgesamt 39.343 Fachbesucher bedeuten zugleich fast 10.000 mehr im Vergleich zu 2021. Damals waren es 29.543.

Auf 85.000 m² gaben Aussteller mit ihren vielfältigen Neuheiten Ausblicke für die Zukunft der Branche. Digitalisierung, Automatisierung, Flexibilität, Energieeffizienz – und Nachhaltigkeit. Die Etablierung geschlossener Materialkreisläufe, die Produktoptimierung für das Recycling sowie die Aufbereitung von Rezyklaten für hochwertige Anwendungen standen vielfach ganz oben auf der Agenda. Insgesamt folgen die neuen Technologien den aktuellen Herausforderungen Ressourcenschonung und Netto-Null-Emission.

Messe punktet erneut mit hoher Internationalität

Laut Messeveranstalter kamen 44 % der Aussteller aus dem Ausland. Konkret waren 134 Unternehmen aus Italien, 120 aus China, 79 aus der Schweiz, 70 aus Österreich, 58 aus der Türkei, 55 aus Frankreich.

Dr. Micaela Lorenzi, CEO von Green Chemicals, war mit ihrem Team in diesem Jahr zum ersten Mal Aussteller in Friedrichshafen. Das italienische Unternehmen zeigte umweltfreundliche Lösungen für Polymere und deren Recycling und will auch nächstes Jahr wieder dabei sein. „Weil sich hier die Branche trifft“, ist das prägnante Teilnahmeargument von Daniel Römhild, General Manager bei Wis Kunststoffe. „Die Fakuma ist für uns ein idealer Platz, um uns mit Kunden auszutauschen und die Vorteile einer Zusammenarbeit herauszustellen“, bekräftigte Rüdiger Dzuban, Leiter Marketing bei Oni in Lindlar.

Jörg Stierand, Vertriebsleiter für die Automobilprodukte bei Leonhard Kurz, findet die Messe „eine tolle Plattform“, um Produkte und Maschinenlösungen, auch um beispielsweise neue Geschäftsfelder mit potenziellen Anwendern zu generieren. Für Thomas Rätzsch, Geschäftsführer von Aurora Kunststoffe, ist die Fakuma der „ideale Platz, um mit allen Partnern zu sprechen, die wir für die Implementierung von neuen, nachhaltigen Kunststofflösungen benötigen.“ Bernd Schäfer, geschäftsführender Gesellschafter bei Deifel Buntfarbenfabrik, sieht die Messe als ideale Plattform um sich zu vernetzen und das vorhandene Netzwerk auszubauen.

Alles zum Thema Biokunststoffe

Eine Hand reißt einen Papierstreifen weg. Darunter steht das Wort "Biokunststoff"
Wissenswertes über Biokunststoffe finden Sie in unserem Übersichtsartikel. (Bild: thingamajiggs - stock.adobe.com)

Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft müssen verschiedenste Rädchen ineinander greifen. Doch wie schaffen wir es, die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft umzusetzen? Biokunststoffe sind ein wichtiger Hebel um diesem Ziel näher zu kommen. Doch was wird unter einem Biokunststoff eigentlich verstanden? Wo werden diese bereits eingesetzt? Und ist "Bio" wirklich gleich "Bio"? Wir geben die Antworten. Alles, was Sie zu dem Thema wissen sollten, erfahren Sie hier.

Welche Technologien gab es auf der Messe zu sehen?

Vor Ort waren traditionell die großen Spritzgießmaschinen die Publikumsmagneten. Zu den Neuheiten gehörten hier Anlagen mit vollelektrischen Antrieben. Auch viele nachhaltige Lösungsideen für Verpackungen, Recyclingcompounds und Metall-Ersatz-Lösungen wurden gezeigt. Maschinen zum Mahlen und Zerkleinern waren ebenso auf der Messe vertreten wie moderne Kühlanlagen und energieeffiziente Werkzeugtemperiertechnik, Systeme für die Prozessüberwachung und Datenerfassung sowie natürlich Neuheiten aus dem Bereich des industriellen 3D-Drucks. Auch der zunehmende Einsatz zirkulärer Rohstoffe statt fossiler Rohstoffe war an vielen Ständen Thema. Die Branche arbeitet in vielen Einsatzgebieten beispielsweise Schritt für Schritt daran, biobasierte Rohstoffe zu verwenden.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Zielvorgabe: Kreislaufwirtschaft

Die Fakuma 2023 hat eine wesentliche Entwicklung unterstützt: Produkte ganzheitlich zu konzipieren und die Wiederverwertung sowie Abbaubarkeit voranzubringen. Design for Recycling lautet hier das Stichwort. Kunststoff ist ein kostbarer Wertstoff, der auch in der Öffentlichkeit viel mehr als solches wahrgenommen werden muss. Das Runde-Tisch-Gespräch „Kunststoff – Wertstoff statt Problemstoff“ hat gezeigt, dass hier noch viel Aufklärung nötig ist. Kreislaufwirtschaft ist weder Abfallwirtschaft, noch ist es Umweltpolitik, noch ist es Industrie- oder nur Wirtschaftspolitik – es ist alles zusammen. Deshalb sind alle Beteiligten für die gemeinsame Bewältigung der Herausforderungen gefragt. Jetzt krempelt die Branche die Ärmel weiter hoch, um die Aufgaben der nächsten Monate mit Elan anzugehen. Die 29. Fakuma findet dann vom 15. bis 19. Oktober 2024 statt.

Quelle: P.E. Schall/Fakuma

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